Schameder/Wingeshausen. . Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter der NRW Pellets GmbH in Schameder sehen einen Warnstreik und Streik als letzte Möglichkeit ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag für die insgesamt 27 Beschäftigten durchzusetzen. Unterstützung erhalten sie von der ver.di-Tarifkommission, die am Montag im „Sonnenhof“ in Wingeshausen tagte.
Die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter der NRW Pellets GmbH in Schameder sehen einen Warnstreik und Streik als letzte Möglichkeit ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag für die insgesamt 27 Beschäftigten durchzusetzen. Unterstützung erhalten sie von der ver.di-Tarifkommission, die am Montag im „Sonnenhof“ in Wingeshausen tagte.
Mit zweierlei Maß gemessen
Völlig unverständlich ist es für Gewerkschaftssekretär Thomas Mehlin, dass der Konzern RWE seine in Schameder benachbarten Unternehmen Biomasse-Heizkraftwerk (Innogy SE) und die Pelletwerk-Werk GmbH (Tochter Innogy SE) offenbar mit zweierlei Maß betrachtet. „Eigentlich unterliegen alle RWE-Mitarbeiter einem Tarifvertrag - auch nach der teilweisen Aufspaltung“, betont Mehlin, aber so wiegele Innogy ab, RWE ab, . Er berichtet, dass sich der Betriebsrat der Pelletwerker vor knapp einem Jahr an ihn gewandt und die aus Sicht der Arbeitnehmer unsägliche Situation geschildert haben: Zwei Werke - im Volksmund das „Wittgensteiner Doppel“, eine Konzern-Geschäftsführung, ein Standortleiter, aber eine unterschiedliche Behandlung. „Dabei arbeiten wir Hand in Hand, ein Werk läuft nicht ohne das andere“, betont René Zacharias als Mitglied der Tarifkommision. Die hat im August 2017 erstmals getagt und ein paar Wochen später die Geschäftsführung zu Tarifgesprächen aufgefordert.
Kein Angebot vorgelegt
Thomas Mehlin erinnert sich: „Im vergangenen Dezember hat der Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Die haben uns deutlich wissen lassen, dass sie keine Tarifbindung wollen. Außerdem sei die Sparte wegen der Energiewende rechtlich nicht ausreichend untersucht. Aber diese Argumente lassen wir nicht gelten.“ Die Mitarbeiter seien „bereit für einen Arbeitskampf und die gewerkschaftliche Stärke sei durchsetzungsfähig“, unterstrich Mehlin, der überdies mit Zahlen argumentierte: „Ein Monteur fängt bei RWE mit monatlich 2662 Euro an und kann bei normaler Entwicklung bis zu 3357 Euro verdienen; ein Neu-Einsteiger bei NRW Pellets beginnt mit 2216 Euro und dabei bleibt es.“ Betriebsratsvorsitzender Peter Weller gibt klare Kante: „Wenn jetzt nichts kommt in den Gesprächen, dann ist Schluss.“ Damit meint er das, was die meisten seiner Kollegen planen und offen zugeben: Wir werden kündigen.