Arfeld. Im Bürgerzentrum Arfeld laufen die Arbeiten nach Plan: Feuerwehrkameraden und Modelleisenbahnfreunde bereiten Räumlichkeiten für den Einzug vor

Wolfgang Tatschner und Helmut Peter haben eine ausgeprägte Vorstellungskraft. Die beiden Modellbahnfreunde aus Arfeld stehen in der Baustelle ihres künftigen Domizils im Bürgerzentrum Via Adrina: „Hier steht dann die Anlage, und Besucher im Eisenbahner-Café können dann über einen fahrenden Zug hinweg auf den Arfelder Modell-Bahnbereich schauen.“

Was die Tatschner und Peter verbindet, ist nicht allein die Mitgliedschaft bei den Modellbauern, sondern auch die Vorfreude auf ein Projekt, bei dem sie die Besucher mitnehmen auf eine Reise mit der historischen Edertalbahn – nur einer der perspektivischen Bausteine der gesamten Bürgermaßnahme Zentrum Via Adrina. Aber da ist Dampf unter dem Kessel. Für Sommer ist der Umzug geplant.

Ambiente wie im alten Waggon

Mit 115 Quadratmeter verdoppeln dann die Modellbahnbauer die Fläche ihrer bisherigen Bleibe. Da ist ausreichend Platz für große Anlage, für den Bereich der Kinder und Jugendlich mit deren eigenen Anlage sowie für Erweiterungen.

Eine Besonderheit optisch wie funktionell soll das Eisenbahner-Café werden. Der Raum zieht sich schmal über die gesamte Breite des hinteren Baukörpers. Da bietet es sich förmlich an, den Bereich als Eisenbahn-Waggon zu gestalten - mit gewölbter Decke und Abteilen wie damals in den Wagen auf der alten Edertalstrecke. Das Café soll in Selbstbedienung geführt werden. Gäste können sich am Automaten versorgen und hinter geretteten Rundbogenfenstern aus der abgerissenen Schuhleistenfabrik Hartmann alte Aufnahmen mit Bahnhöfen der Edertalbahn studieren – im nostalgischen Bahn-Ambiente.

Ehrenamtliche Helfer erbringen die Eigenleistungen

„Wir mussten aufpassen, dass wir uns nicht gegenseitig auf die Füße getreten haben,“ beschreibt Helmut Peter humoristisch das emsige Treiben auf der Baustelle, wenn samstags etliche ehrenamtliche Helfer den Anteil der zugesicherten Eigenleistung erbringen. „Das ist immerhin ein Drittel der Investitionen von rund 150 000 Euro“, weiß der städtische Beigeordnete Volker Sonneborn. Beantragt dafür sind Fördermittel für Einrichtung und Außenanlagen des Bauvorhabens. Und das wollen die Arfelder „mit innovativen Lösungen“, wie Sonneborn betont, im Rahmen des Projektes „Labor Wittgenstein Wandel“ angehen.

Aber keinesfalls überstürzen. Vielmehr halten sich die Akteure Schritt für Schritt an eine thematische Richtschnur, die einstimmig vom Gemeinschaftsverein auf den Weg gebracht worden ist. Dazu zählt auch, dass die Arbeiten am und im benachbarten Feuerwehrgerätehaus „einen Sprung voraus“ sind. Dort liegt der Estrich bereits, als nächstes kommen die Fliesen dran.

Es müsse jedoch alles dosiert sein, um das Ehrenamt nicht zu überspannen, sagt Volker Sonneborn und ergänzt: „Natürlich freuen wir uns, dass so viele Helfer da sind, aber es gibt natürlich auch oft dieselben Männer, die als Feuerwehrmann erst im Gerätehaus und anschließend noch am Einbau der Lüftungsanlage der Firma Otto im Foyer und über dem Thekenbereich arbeiten.“

Stichwort Theke: „Eine Schützenhalle wollen wir nicht bauen“, erläutert Volker Sonneborn die überschaubare Größe des Küchen- und Thekenbereichs. „Wir bleiben bei Dimensionen für unser Dorf.“