Wer zurück denkt, stellt fest, dass sich schon in der eigenen Lebensspanne Bräuche und Gabentische reichlich verändert haben.
Erndtebrück. Wer zurück denkt, stellt fest, dass sich schon in der eigenen Lebensspanne Bräuche und Gabentische reichlich verändert haben. Die Aktiven des Heimatvereins Erndtebrück haben das Heimatmuseum weihnachtlich hergerichtet, um am morgigen Sonntag von 14 bis 18 Uhr den Besuchern das letzte Mal im Jahr 2017 einen Einblick in die eine frühere Welt zu bieten.
Die Besucher erwartet eine Weihnachtsstube, wie sie die Menschen um die Wende zum 20. Jahrhundert kannten. Der schlichte Baum mit silbern glänzendem Schmuck sorgte früher für eine ganz besondere Atmosphäre in der dunklen Jahreszeit. Weihnachten in Wittgenstein war ruhiger und weit weniger bunt als heute. Das heißt aber nicht, dass die Menschen es nicht außergewöhnlich machen wollten. Zu sehen ist zum Beispiel ein mehr als 100 Jahre alter drehbarer Baumständer.
Geschenke waren in jenen Jahren eher einfach eingeschlagen und vor allem waren es selten große Mengen. Der Teddybär und die Puppe – das waren die Geschenke, die Kinderaugen zum Leuchten brachten. Und das tun sie noch heute. Das Heimatmuseum Erndtebrück hat diesem Thema einen eigenen Raum gewidmet. Christa Guardia hat viele internationale Preise für ihre Werke bekommen. Das Heimatmuseum zeigt ihre Arbeiten als Dauerleihgabe.
Nach dem zweiten Weltkrieg änderte sich vieles und ein Weihnachtsgeschenk wurde für Generationen von Jungen zum Synonym für Weihnachten: Die Modelleisenbahn. Eine Bahn in Spur H0 ratterte durch die meisten deutschen Wohnzimmer. Wie faszinierend die Welt der Modellbahn sein kann, zeigen die Eisenbahnfreunde des Heimatvereins auf ihrer großen Schauanlage ganz oben im Museum. Ein Stockwerk tiefer findet sich eine kleinere Modellbahn im Stil der 1960er Jahre, aus der großen Zeit von Märklin, Fleischmann und Co.
Die große Schauanlage unter dem Dach zeigt eine Szenerie Erndtebrück um das Jahr 1912. Passend zur Weihnachtsausstellung zeigen die Eisenbahnfreunde des Heimatvereins ihre Fortschritte an der Anlage. Nach und nach entsteht mit Hilfe alter Fotografien und moderner Technik eine originalgetreue Übersicht über das Bahnhofsumfeld zu Beginn des 20 Jahrhunderts.
Die Besucher erwartet, passend zum Adventssonntag, Kaffee und weihnachtlicher Tee, dazu Gebäck und Kuchen im historischen Ambiente des Heimatmuseums.