Bad Berleburg. . Ejot möchte mit dem „Tag der Ausbildung“ dem Akademisierungswahn entgegenwirken. Mehr als 350 Schüler, Lehrer und Eltern in der Lernwerkstatt.

  • Arndt Kirchhoff, Präsident des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen, ist Schirmherr
  • Andreas Wolf: „Akademisierungswahn wird über kurz oder lang in einer Sackgasse enden“
  • Duales Studium als Garant, um junge Menschen in der Region zu halten

Bereits zum vierten Mal veranstaltete die Firma Ejot in Bad Berleburg den „Tag der Ausbildung“ und gab so Schülern die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten innerhalb des Betriebes zu informieren. Über 350 Schüler sowie Eltern und Lehrer waren eingeladen und kamen – zumeist freiwillig – nach Bad Berleburg.

Starke Kooperation mit Schulen

Unter der Leitung von Schirmherr Arndt Kirchhoff, Präsident des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen, öffnete die Firma Ejot am Samstag ihre Tore für interessierte Heranwachsende und zeigte dabei, dass „das Leben nicht erst mit dem Bachelor oder Master beginnt“.

In den vergangenen Jahren hat Ejot die Kooperation mit verschiedenen heimischen Schulen stark forciert, so dass in der Lernwerkstatt in der Astenbergstraße ein reges Treiben herrschte. An verschiedenen Ständen konnten potenzielle Ejot’ler in die vorgestellten Berufe schnuppern und sogar aktiv an verschiedenen Stationen erste Versuche absolvieren. Dazu gab es Workshops, in denen die Teilnehmer anhand von Rollenspielen lernten, worauf es zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen ankommt. Mit Virtual-Reality-Brillen hatte man die Möglichkeit, die verschiedenen Arbeitsmaschinen auch von innen zu sehen.

Positives Feedback

„Ich habe heute viel über die Berufe erfahren und möchte wahrscheinlich auch später in einem der Berufe arbeiten“, erklärt Jannis, Neuntklässler an der Realschule Bad Laasphe. Überhaupt war der Tenor auf Seiten der Zielgruppe überwiegend positiv. Bei manchen Heranwachsenden ist der Berufsweg zwar noch mit einigen Fragezeichen verbunden; doch die meisten Besucher zeigten sich durchaus interessiert vom Angebot.

Ausbilden, um Vorsprung zu halten

Victoria Muth für ihr Ausbildungsergebnis ausgezeichnet

In diesem Jahr wird Victoria Muth (23) mit dem Dieter-Ulbrich-Preis ausgezeichnet.

Muth hat ihre Ausbildung zur Werkstoffprüferin, Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik, mit der Note „Sehr Gut“ und 93 von 100 Punkten absolviert. Mit dieser Leistung ist Victoria Muth auch Bundessiegerin – beste Auszubildende in Deutschland in ihrem Ausbildungsberuf.

Muth erhält ihre Auszeichnung am 4. Dezember in Berlin.

„Wir müssen auch in Zukunft ausbilden, das ist das A und O. Denn sonst ist der Vorsprung, den wir uns erarbeitet haben, irgendwann nicht mehr haltbar“, so Ejot-Sprecher Andreas Wolf. „Wir wollen den potenziellen Auszubildenden aufzeigen, dass ein Studium nicht der einzige Weg ist, um einen erfolgreichen Karriereweg einzuschlagen. Der Akademisierungswahn wird über kurz oder lang in einer Sackgasse enden. Nach einer Ausbildung steht einem alles offen, gerade in unserem Betrieb“, betont Wolf.

Eine Auszubildende, der in Zukunft tatsächlich „alles offen“ steht, ist Victoria Muth. Die 23-jährige Werkstoffprüferin schloss ihre Ausbildung mit einem Ergebnis von 93 Prozent und der Note „Sehr gut“ ab und war somit die bundesweit Beste ihres Fachs. Honoriert wurde diese Leistung mit dem „Dieter-Ulbrich-Preis“, der mit einer Urkunde und einem Geldpreis in Höhe von 500 Euro dotiert ist.

Auch Anne Wickel-Viehl, Lehrerin am Gymnasium Schloss Wittgenstein, ist angetan von dem hohen Ausbildungsniveau: „Was die Firma im Bereich Duales Studium ermöglicht, ist Wahnsinn. Das ist enorm wichtig, damit die Schüler hier bleiben und nicht aus Wittgenstein wegziehen müssen, um ein Studium anzutreten.“

Einer, der diesen Weg eingeschlagen hat, ist Lars Kromer, der eine Ausbildung zum Industriemechaniker in Verbindung mit einem Maschinenbaustudium macht: „Ich kann dual studieren und auch in der Uni fällt mir vieles leichter, weil ich es eben schon praktisch im Rahmen der Ausbildung im Betrieb kennengelernt habe.“

Rechtzeitig auseinandersetzen

Auch wenn noch nicht jeder Schüler eine Vorstellung hat, wie wichtig eine gute Berufsausbildung sein kann: Es gibt durchaus auch Jugendliche, die sich schon jetzt mit ihrer beruflichen Zukunft auseinandersetzen. „Meine Eltern haben mich schon auf diese Veranstaltung hier hingewiesen. Aber ich weiß, dass es Zeit wird, mich mit meiner beruflichen Zukunft auseinander zu setzen“, so ein Schüler der 8. Klasse der Realschule Erndtebrück. Eine klare Vorstellung, die sicher auch bei der Firma Ejot auf offene Ohren stößt.