Der Zeitpunkt ist in zweierlei Hinsicht gut gewählt und die Argumente für diese neue Struktur der SPD in Berleburg sind schlicht nachvollziehbar.

Die SPD ist zwar die Partei mit der längsten demokratischen Tradition in Deutschland, aber sie ist mit Sicherheit auch eine Partei, die Reformen dringend nötig hat. Die beiden verlorenen Wahlen haben gezeigt, dass die Genossen ihr Profil schärfen müssen, und zwar nicht nur, um sich weiterhin Volkspartei nennen zu dürfen. Regierungsverantwortung im Bund und Land gepaart mit mangelnder Konfliktfähigkeit in den Koalitionen haben vor allem Arbeiter und sozial Schwächere von dieser SPD entfernt.

Neue Chance bei der NRW-Kommunalwahl

Der Zeitpunkt, sich neu aufzustellen, ist nie besser als nach solch krachenden Niederlagen. Auch wenn die Ursachen dafür sicher nicht in Bad Berleburg zu suchen sind, sollte der Schwung und der Wunsch nach Erneuerung mitgenommen werden. Das passt also. In zwei Jahren steht die Kommunalwahl in NRW an. Das sind zwei wichtige Jahre, um sich konzeptionell und thematisch neu aufzustellen und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Das schlagende Argument für die Zusammenlegung der Ortsvereine ist die Personalnot. Demografie und auch das inzwischen in weiten Teilen der Bevölkerung fehlende Interesse, politische Verantwortung zu übernehmen, machen die Suche nach Vorstandsmitgliedern, Stadtverordneten oder Ortsvorstehern immer schwerer. Es gibt also auch einen guten Grund, die Strukturen zu verschlanken, um sie zu erhalten.

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