Bad Laasphe. . Zwischen den Obst- und Gemüseständen auf dem Bad Laaspher Marktplatz haben Jugendliche und Erwachsene eine weitere Wahl.
- Das Publikum in Bad Laasphe ist sehr interessiert
- Die Landeszentrale für politische Bildung wirbt für Demokratie und Wahlen
- Jugendliche und Erwachsene nutzen eifrig den Wahl-O-Mat
Zwischen den Obst- und Gemüseständen auf dem Bad Laaspher Marktplatz haben die Besucher an diesem Mittwochvormittag eine weitere Wahl.
Fünf große Stellwände offenbaren die 38 Thesen des herkömmlichen „Online-Wahl-O-Mat“, die die Parteien im Hinblick auf die Bundestagswahl 2017 vertreten. Mit bunten Aufklebern können nun alle Interessierte ihre Markierung setzen und erhalten, vollkommen anonym, in schriftlicher Form das Ergebnis, mit welchen Programmpunkten der Parteien sie übereinstimmen.
Das Publikum ist sehr interessiert
Organisator des Standes ist Professor Dr. Andreas Kost, der zusammen mit vier Kollegen das Projekt „Demokratie leben“ für die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalens leitet. Kost blickt zufrieden auf den Trubel: „Das Publikum heute ist sehr interessiert und wissbegierig auf unsere Aufgabe. Wir möchten den Leuten die Sinnhaftigkeit von demokratischen Wahlen näherbringen und aufzeigen, dass die Demokratie kontinuierliche Arbeit im Sinne von informieren und diskutieren erfordert“, erklärt der stellvertretende Leiter der Landeszentrale, der auch die „Wichtigkeit des persönlichen Kontakts“ betont: „Trotz der Möglichkeiten der Digitalisierung ist ein Gespräch vor Ort unabdingbar.“
Dass diese Taktik aufgeht, beweisen die Besucherzahlen an diesem Vormittag: Rund 200 Menschen „jeden Alters“, wie Kost zufrieden resümiert, nutzen den „Wahl-O-Mat“, nehmen am Quiz über Politik und Gesichte Nordrhein-Westfalens teil oder lesen die Ausführungen einer „Bodenzeitung“, die den Nutzen der Demokratie thematisiert.
Politische Informationen sind wichtig
Lukas Grebe (17) und David Georg (17) füllen den „Wahl-O-Mat“ aus – beide loben die Initiative des Landeszentrums für politische Bildung: „Solche Aktionen sind sehr wichtig, um gerade junge Leute wie uns für die politischen Hintergründe zu begeistern“, erklärt Lukas, der genauso wie Kumpel David exakt wüsste, wen er wählen würde.
David hebt ebenfalls die Wichtigkeit der „eigenen Meinungsbildung“ hervor, die „unabhängig vom Alter geschehen sollte“. „Auch wir jungen Menschen sollten schon an der politischen Diskussion beteiligt werden, doch dafür bedarf es umfassende Informationen. Wer nichts über die Parteien und ihre Kandidaten weiß, entwickelt sich womöglich zum Protestwähler, was natürlich überhaupt keinen Sinn macht“, fügt Lukas an.
Mehr Präsenz an Schulen gefordert
Ähnlich sehen das ihre Klassenkameradinnen Lea Berger (16) und Sophia Wydra (16), die gar ein Wahlrecht ab 16 sowie die bessere Integration von Schulen in den Wahlkampf der lokalen Kandidaten befürworten würden. „Die Politiker sollten mehr Präsenz an den Schulen zeigen und sich für eine Art Diskussionsrunde stellen“, so Sophia. Die Initiative der Landeszentrale finden beide ebenfalls hilfreich, wie Lea abschließend beschwört: „Ein wichtiger Schritt, um auch jüngere Menschen zu erreichen, gerade wenn die Schulen mit eingebunden werden. So funktioniert die Demokratie.“