Bad Berleburg. . Den Besuchern vom Partnerschaftsgottesdienst des Wittgensteiner Kirchenkreises wurde in der Berleburger Stadtkirche wahrscheinlich schnell klar, dass es wohl nichts mit der üblichen 60-Minuten-Veranstaltung würde. Aber es gab ja auch so viel zu berichten und zu erleben. Die Wittgensteiner und Sauerländer aus dem Kirchenkreis hörten viel davon, wie das Reformations-Jubiläum international wahrgenommen wird. Menschen aus dem Kirchenkreis sprachen über ihre globalen Kontakte. Insgesamt waren knapp 100 Gottesdienst-Gäste in der Kirche.
Den Besuchern vom Partnerschaftsgottesdienst des Wittgensteiner Kirchenkreises wurde in der Berleburger Stadtkirche wahrscheinlich schnell klar, dass es wohl nichts mit der üblichen 60-Minuten-Veranstaltung würde. Aber es gab ja auch so viel zu berichten und zu erleben. Die Wittgensteiner und Sauerländer aus dem Kirchenkreis hörten viel davon, wie das Reformations-Jubiläum international wahrgenommen wird. Menschen aus dem Kirchenkreis sprachen über ihre globalen Kontakte. Insgesamt waren knapp 100 Gottesdienst-Gäste in der Kirche.
In verschiedenen Sprachen
Und die hörten zum Beispiel eine Bibellesung in ziemlich vielen Sprachen. Obwohl es Paulus Brief an die Römer war, kamen weder Latein noch Italienisch vor, aber neben Deutsch lasen Laura Mengel auf Englisch, Dagmar Seeger auf Spanisch, Pfarrerin Claudia Latzel-Binder auf Suaheli und Julie Balouziye, die aus Aleppo stammt, auf Arabisch aus der Bibel. Der Kleine Chor zum Lobe Gottes der Berleburger Gemeinde sang unter Leitung von Christine Liedtke ganz viel Deutsch und ein bisschen Spanisch.
Und dann die Berichte. Bianca Brieseck aus Eslohe-Herhagen, also aus der Kirchengemeinde Dorlar, die zum Wittgensteiner Kirchenkreis gehört, sprach über die United Church of Christ in den US-Bundesstaaten Indiana und Kentucky. Sie berichtete davon, dass das Reformations-Jubiläum in den USA sehr wohl ein Thema sei und dass dort genau wie im Wittgensteiner Kirchenkreis ein knapp ein Meter großer, purpurroter Kunststoff-Luther durch die Gemeinden unterwegs sei.
Der Berleburger Presbyter Horst Seeger nannte zwei Verbindungen, zur Jugendorganisation „Youth Alive Ministries“ in Soweto sowie zum überkonfessionellen Theologischen Institut von Patagonien. Während das Jubiläum in Südafrika keine Rolle spiele, werde es in Chile gerade thematisiert.
Pfarrerin Christine Liedtke berichtete aus dem Lutherischen Partnerkirchenkreis Ngerengere der Wittgensteiner in Tansania, wo der 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags mit einem großen Zentralgottesdienst gefeiert wird. Die einfachste und verlässlichste Möglichkeit durch die Welt zu reisen ohne den Kirchenkreis zu verlassen ist der Weltgebetstag, zum dem alljährlich Christinnen in irgendeinem Land auf der Erde einen gemeinsamen Gottesdienst für den ersten Freitag im März gestalten.
In der Schnittmenge von Weltgebetstag der Frauen und Reformationsjubiläum stellte Margot Käßmann als Schirmfrau vor wenigen Wochen das Projekt „Reformation ist überall - Frauenperspektiven“ in Wittenberg vor, wovon die Berleburgerin Manuela Schnell erzählte. Zum Schluss wusste der Oberndorfer Pfarrer Oliver Lehnsdorf noch von einem Gottesdienst zu den vier lateinischen Soli der Reformation in Honduras zu berichten: solus Christus, sola fide, sola gratia, sola scriptura. Oder auf Deutsch: allein Christus, allein durch Glauben, allein aus Gnade und allein durch die Schrift. Die Stimmung ist dort übrigens eher lateinamerikanisch als Latein. Oliver Lehnsdorf erinnerte sich jedenfalls daran, dass in dem zentralamerikanischen Land keine Kirchenbänke ständen, höchstens ein paar Stühle und in der Mitte sei einfach viel Platz zum Tanzen.