Bad Laasphe. . Gute Nachrichten für die Stadt Bad Laasphe und für pflegebedürftige Menschen dort.

  • Nach dem Abzug der AWO tat sich ein Vakum in der stationären Pflege auf
  • Ein großer privater Betreiber will nun eine 80-Betten-Einrichtung bauen
  • Die Stadt freut sich, weil diese Pläne auf dem Grund der leeren Hauptschule fußen

Gute Nachrichten für die Stadt Bad Laasphe und für pflegebedürftige Menschen dort: „Wir schlagen zwei dicke Fliegen mit einer Klappe“, freute sich Dezernent Rainer Schmalz. Noch vor Monaten hatte der für Soziales zuständige Mann in der Verwaltungsspitze Bad Laasphe im „luftleeren Raum“ gesehen. Jetzt präsentierte die Verwaltungsspitze um Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann einen Investor, der die Lücke nach dem AWO-Abzug schließen will.

Die ehemalige Hauptschule im Bad Laaspher Gennernbach. Ein Investor möchten Standort nutzen, um dort neu zu bauen und Pflegeplätze einzurichten.
Die ehemalige Hauptschule im Bad Laaspher Gennernbach. Ein Investor möchten Standort nutzen, um dort neu zu bauen und Pflegeplätze einzurichten. © Christoph Vetter

Die Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller möchte die leerstehenden Bad Laaspher Hauptschule abreißen, dort eine Pflegeeinrichtung mit 80 vollstationären Betten bauen und dazu noch vier Häuser mit jeweils acht barrierefreien Wohnungen errichten. Das Unternehmen spricht von einem Investitionsvolumen von fünf bis acht Millionen Euro.

Die Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft Mediko NRW-GmbH Susanne Thon (Brilon) und Architekt Jens Kalkmann stellten der Politik im Sozialausschuss am Montagabend bereits sehr detaillierte Planungen vor.

So sieht der Lageplan für die Einrichtung aus. Oben in rot die Dreifachturnhalle.
So sieht der Lageplan für die Einrichtung aus. Oben in rot die Dreifachturnhalle. © Lars-Peter Dickel

Die sind auch nötig, um die Pläne mit dem Kreis und dessen Pflegebedarfsplanung abzustimmen. Letztere wird final erst am 29. September vom Kreistag verabschiedet. Die Pläne der Lindhorst-Gruppe sind allerdings bereits ganz eng an das vom Sozialausschuss des Kreises einstimmig abgesegnete Papier angelehnt:

Stationäre Altenpflege: 60 Plätze.

Lindhorst betreibt 21 Pflegeeinrichtungen

Die Lindhorst-Gruppe aus Winsen an der Aller in Niedersachen betreibt über ihren Pflegezweig, die Mediko-Gruppe, aktuell 21 Pflegeheime in Niedersachsen, Hamburg, NRW und Hessen.

Laut Ann-Kathrin Behmann plant, baut und betreibt das Unternehmen die Einrichtungen in eigener Regie. Dafür hat die Lindhorst-Gruppe eigene Architekten und Planer. Dadurch, dass die Gruppe die Einrichtungen selbst betreibe, flössen die dort gemachten Erfahrungen auch direkt in die Planungen ein, bei denen die Menschen im Vordergrund stünden, betont Behmann im Gespräch mit dieser Zeitung.

Eine Erkenntnis ist dabei, dass die Räume für die Bewohner oder Patienten mindestens 45 bis 50 Quadratmeter groß sein sollen, um den Bewohnern Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten. Um den vom Unternehmen selbst gesetzten Standards gerecht zu werden, komme zum Beispiel im Fall Bad Laasphe auch nur ein Neubau in Frage, so Behmann.

Die mittelständisch geprägte Lindhorst-Gruppe ist mittlerweile in der vierten Generation im Familienbesitz und hat ihren Ursprung in der Landwirtschaft. Später entwickelte sich der Immobilien-Zweig und darüber schließlich auch die Sparte „Pflege und Gesundheitszentren“.

Junge Pflege (für Menschen bis 65 Jahren): 10 Plätze

Kurzzeit/Verhinderungspflege: 10 Plätze.

100 Prozent: Rollstuhlgerechte Einzelzimmer mit einer Größe von 18 (Zimmer) und 5 (Bad Quadratmetern.

50 bis 60 Vollzeitarbeitsplätze - viele davon auch mit flexiblen Arbeitszeitmodellen , so dass mehr Menschen Arbeit finden.

Restaurant, Frisörsalon sind geplant und sogar eine U-3-Kinderbetreuung ist im Bereich der Wohnhäuser möglich.

Der Investor war an die Stadt herangetreten: „Wir konnten eindeutig sehen, dass Bedarf da ist - auch als die AWO noch da war“, erläutert Architekt Jens Kalkmann. Die Stadt hatte diesem und anderen Investoren dann sieben Grundstücke angeboten. Für das Hauptschulgelände ist ein notarieller Kaufvertrag als Optionsvertrag bereits aufgesetzt, erläutert Bürgermeister Dr. Spillmann. Der Investor und die Stadt warten nur noch auf das Okay des Kreises.