Girkhausen. . Daniel Piel probiert etliche Rezepturen in der eigenen Küche im Gladebachtal aus. Seine Brüder müssen verkosten. Jetzt stellt sich Erfolg ein
- Profis sorgen für die Getränke-Produktion, Piel-Brüder übernehmen den Vertrieb
- Bei den Erfrischungsgetränken und der Cola wird Wert auf höchste Qualität gelegt
- Philosophie der Brüder: Ohne Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder Farbstoffe
Na ja, so richtig schmeckt die weltberühmte Cola aus Amerika den Piel-Brüdern aus Girkhausen nicht. Was ist da eigentlich alles drin? Das will Daniel wissen. Er ist der Tüftler und mit 27 Jahren jüngster Spross der Familie. Vier Junggesellen leben im Girkhäuser Gladebachtal unter einem Dach. Sie alle arbeiten in „normalen“ Berufen; gleichzeitig firmieren sie seit acht Monaten unter „Rothaar Drinks Gebr. Piel GbR“ und haben sich die Marke „Wittgensteiner“ patentieren lassen. Damit setzt das Quartett voll auf Bio.
Und zwar auf der ganzen Linie, denn alle beteiligten Unternehmen – vom Erzeuger bis zum Abfüller und Lieferanten sind bio-zertifiziert, unterliegen strengen Vorschriften und ständigen Kontrollen. „Deshalb kommt bei uns nur das Beste in die Flasche“, propagiert Daniel Piel. Das hat er in langen Probephasen selbst zusammengestellt, hat Rezepturen vieler Anbieter überprüft und schließlich die Zutaten für eine eigene Cola zusammengemixt – in der heimischen Küche. „Konservierungsstoffe, künstliche Aromen oder Farbstoffe haben bei uns keinen Platz“, beschreiben die Piels ihre Philosophie; „vielmehr war uns eine Malznote wichtig, nicht so sehr das Koffein“, in ihrer Bio-Cola.
Apfelschorle aus Streuobst
Bei diesem Getränk wird bewusst auf Zitronen- oder Phosphorsäure verzichtet, dafür zählte bislang Bio-Kokusblütenzucker aus Indonesien zu den Hauptbestandteilen des Erfrischungsgetränks. Das wurde weiter entwickelt zur Bio-Guarana-Cola mit muntermachender Wirkung. „In Bio-Qualität ist das Extrakt eine echte Rarität. Die Wirkung hält Stunden an“, weiß Klaus Piel (46), der wie seine Brüder Thorsten (40) und Thomas (42) als Gesellschafter der GbR auftreten.
Neben Cola haben die Girkhäuser, übrigens allesamt Junggesellen, noch eine naturtrübe Apfelschorle entwickelt – selbstverständlich Bio, denn die Früchte stammen von deutschen Streuobstwiesen, die ökologisch bewirtschaftet werden.
Profis übernehmen Produktion, Piels den Vertrieb
Die Produktion der Getränke haben die Piel-Brüder in professionelle Hände gegeben. „Wo, das verraten wir nicht.“ Sie beschränken sich auf die Entwicklung, den Handel und den Vertrieb ihrer „Wittgenstein“-Produkte. Dazu zählen übrigens auch noch ein Wittgenstein Landkaffee und ein Bio-Espresso. Für die Geschmacksentwicklung hat Thorsten Piel ein Kaffee-Seminar belegt – und anschließend Aromen, Mischungen und Bohnen gegeneinander „abgeschmeckt“. Entstanden ist nun in Zusammenarbeit mit der nicht genannten Kaffeerösterei eine Rezeptur aus vier von Hand geernteten Arabica-Sorten. Dieser Kaffee wird hauptsächlich über den eigenen Online-Shop sowie über einen bekannten Internethandel vertrieben.
Nur einmal vorsichtig schütteln
Für den von Girkhausen aus organisierten Vertrieb der Erfrischungsgetränke und der Apfelschorle haben die Piel-Brüder einen großen Verbrauchermarkt in Bad Berleburg, eine Getränkemarkt-Kette sowie einen Getränkemarkt in Wingeshausen gewinnen können. „Positive Rückmeldungen von Endverbrauchern zeigen uns, dass wir auf einem guten Weg sind“, freut sich Daniel Piel – und gibt noch einen Tipp: „Durch die Bio-Zutaten ergibt sich in den Flaschen ein natürlicher Bodensatz. Da muss man nur einmal vorsichtig schütteln – das war’s.“