Bad Berleburg. . Mit dem European Energy Award wird kommunaler Klimaschutz ausgezeichnet. Bernd Fuhrmann: „Vision kann nur in enger Zusammenarbeit gelingen“.

  • Belohnung für konsequent durchgeführtes energiepolitisches Programm
  • Stadt Bad Berleburg um 17 Prozentpunkte im Qualitätsmanagement verbessert
  • Gute Vernetzung ist ausschlaggebend

Thomas Pöhlker, Prokurist der „energielenker GmbH“ in Greven, macht den Bad Berleburger Stadtverordneten Mut: Die Stadt ist auf bestem Wege, mit dem European Energy Award (EEA) zertifiziert zu werden. Das wird Belohnung sein für ein mehrjähriges, konsequent durchgeführte energiepolitisches Arbeitsprogramm. Das soll aber mit der erhofften Auszeichnung längst nicht beendet sein.

Bisherige Synergie-Effekte

Pöhlker begleitet seit über vier Jahren das Bad Berleburger Energieteam, in dem neben Mitarbeitern der Verwaltung auch Lokalpolitiker engagiert sind. Sie verfolgen in erster Linie die Haushaltskonsolidierung gemäß dem Leitbild. Und da passen beispielsweise Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung durch Umstellung auf LED gleich in beide Programme.

Synergien gibt es auch bei den städtischen Kläranlagen, durch Energie-effiziente Heizungen in den Schulen oder anderen kommunalen Gebäuden, wo durch sinnvolle Investitionen nachhaltig Energie und Kosten eingespart werden. Das ist zwingender Bestandteil des Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahrens, dem sich die Stadt Bad Berleburg seit Januar 2014 verschrieben hat.

Verbesserung um 17 Prozentpunkte

Damals stand sie in einer Bewertungsskala bei knapp 43 Prozent. Mittlerweile rangiert sie bei 60 Prozent. Das ist Kriterium für eine Auditierung, der die Zertifizierung und bestenfalls die Auszeichnung durch den neuen NRW-Energieminister Andreas Pinkwarth in der zweiten Jahreshälfte folgt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die erarbeiteten 79 Maßnahmepunkte mehreren Stichproben standhalten, die dieser Tage durch den TÜV vorgenommen werden.

Sprecher aller im Haupt- und Finanzausschuss vertretenen Fraktionen und Gruppierungen befürworten ausdrücklich die Teilnahme der Stadt am EEA. Werner Wegener (CDU): „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“. Bernd Weide (SPD): „Die Detailarbeit wird erst noch kommen“.

Weltweites Anliegen – lokale Ausführung

Im Rahmen des Projekts „Global Nachhaltige Kommune in NRW“ (GNK NRW) entwickeln ausgewählte Städte und Kreise in NRW bis Ende des Jahres 2017 kommunale Nachhaltigkeitsstrategien im Kontext der Agenda 2030.

Das Projekt verbindet soziale, ökonomische und ökologische Zielsetzungen in einem integrierten Ansatz, wirbt für entwicklungspolitisches Engagement und befördert sektorübergreifendes Denken und Handeln in der Kommune.

Der am Donnerstag einstimmig gefasste Grundsatzbeschluss beschert den betroffenen Mitarbeitern natürlich weiter Arbeit bei der Vorbereitung einzelner Maßnahmen. Die stehen allerdings unter Finanzierungsvorbehalt und werden vor einer etwaigen Umsetzung den politischen Gremien zur Abstimmung vorgelegt. In den Zusammenhang lobt Pählker: „Die Verwaltungsmitarbeiter haben bisher ganz schön malochen müssen.“

Eng verzahnt mit der EEA-Maßnahme ist das Projekt „Global nachhaltige Kommune NRW“. Dafür hat die Stadt Bad Berleburg mit einer Steuerungsgruppe und unter Bürgerbeteiligung strategische und operative Zielsetzungen entwickelt, und bemüht sich für deren Umsetzung bis zum Jahr 2030 kontinuierlich um Fördermittel. Dieser Prozess fußt auf dem vor sieben Jahren festgelegten Leitbild, das somit in der Ausrichtung um weitere 13 Jahre verlängert wird. Im Fokus steht hierbei die Stadt- und Dorfentwicklung.

Bürgermeister Bernd Fuhrmann hofft, dass mit einem positiven Beschluss der Stadtverordneten am kommenden Montag „Bad Berleburg als kleinste Kommune in den Kreis der bislang 14 weiteren beteiligten Kommunen in NRW“ aufgenommen werden wird.

Allerdings, so Bürgermeister Fuhrmann, „wird das, was wir als Visionen formuliert haben, wohl nur in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis, mit dem Regionale-Projekt und einer guten Vernetzung“ gelingen können.