Berghausen/Aue. Die Bad Berleburger Grünen machen sich Sorgen um einen Schluchtwald im Bereich Grünewald, aus dem ein größerer Fichtenbestand eigentlich schon längst verschwunden sein sollte.
Die Bad Berleburger Grünen machen sich Sorgen um einen Schluchtwald im Bereich Grünewald, aus dem ein größerer Fichtenbestand eigentlich schon längst verschwunden sein sollte.
In einer Anfrage zum nächsten Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt der Stadt Bad Berleburg am Dienstag, 11. Juli (öffentliche Sitzung ab 18 Uhr im Bürgerhaus am Marktplatz) spricht die Partei von verzögerten Ausgleichsmaßnahmen nach dem Ausbau der Landstraße 553 zwischen Berghausen und Aue vor Jahren durch den Landesbetrieb Straßen NRW.
Partei: Wald schränkt Lebensraum ein
Im Rahmen des Ausgleichs hätte der Fichtenwald „auf Grundstücken der Stadt Bad Berleburg“ längst entfernt werden sollen – zum Schutz des Schluchtwaldes, „ein entsprechend der FFH-Richtlinie äußerst schützenswerter, prioritärer Lebensraum“, so die Grünen.
Von der Verwaltung möchten die Grünen nun wissen: „Hat die Stadt Bad Berleburg ihr Einverständnis zu dieser Maßnahme erklärt, oder aus welchen Gründen wurde dieses Einverständnis bisher nicht gegeben, obwohl bei Durchführung der Maßnahme der Stadt keinerlei Kosten entstehen, ja sogar durch den jetzigen Holzpreis ein guter Ertrag für die Stadt zu erzielen ist?“
Der Fichtenwald jedenfalls „widerspricht den Erhaltungszielen und führt zur Verschlechterung des FFH-Lebensraums“, so die Grünen. Genau das „darf aber entsprechend der gültigen Verordnungen nicht eintreten“. Auch die Stadt sei auf ihren Grundstücken den FFH-Richtlinien verpflichtet. Zur Entfernung des Fichtenwaldes schlagen die Grünen vor: „Der Landesbetrieb Wald und Holz sollte diese Maßnahme so durchführen, dass der Baumbestand angrenzender Waldbesitzer nicht gefährdet ist. Alle Kosten werden von Straßen NRW übernommen, der Stadt stehen die Erlöse aus dem Holzverkauf zu.“
Partei vermisst Umweltberater
Außerdem vermissen die Grünen in einer weiteren Anfrage bei der Bad Berleburger Stadtverwaltung einen Mitarbeiter, der Bürgern oder Institutionen für Fragen in Sachen Umwelt, Abfallbehandlung sowie Natur- und Artenschutz zur Verfügung steht. Viele Gemeinden im Kreis Siegen-Wittgenstein hätten dazu einen speziellen Umweltberater. Und der werde auch innerhalb der Verwaltung angesprochen, wenn dessen Bereiche etwa bei Bauplanungen oder im Immobilien-Management betroffen seien.