Arfeld. . Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte des mindestens 1217 Jahre alten Ortes Arfeld findet ein Grenzgang statt.

  • Ein Dorf macht sich auf Spurensuche und lotet seine Grenzen aus.
  • FSG richtet ersten Grenzgang aus und will Veranstaltung für das Dorf etablieren.
  • 15 Kilometer in zwei Etappen am 7. und 8. Juli 2017

Ein Dorf macht sich auf Spurensuche und lotet seine Grenzen aus. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte des mindestens 1217 Jahre alten Ortes Arfeld findet ein Grenzgang statt. Die Freizeitsportgemeinschaft Arfeld (FSG) organisiert dieses zweitägigen Event am kommenden Wochenende. Dabei können nicht nur die Arfelder, sondern auch die Gäste kleine und große Geschichten sowie Anekdoten rund um das Dorf hören. Dafür sorgt Wolfgang Belz.

Der hat seinen Helm als Sprengmeister mit Dienstmütze und den Blaumann mit einer alten Uniform samt Handglocke eines „Ausschellers“ getauscht. Belz will als Dorfausrufer an markanten Punkten etwas erzählen: Die in der Wanderkarte als „Eventpoint“ gekennzeichneten Stellen sind Anknüpfungspunkt für Wissenswertes über die Siedlung Araff, die Wilddiebe und getöteten Förster, die gefährliche Schwarzenauer Rotte oder aus der vorrömischen Eisenzeit.

Startschuss aus der Kanone

Mitlaufen kann jeder. Die FSG, die ihr 40-Jähriges Bestehen feiert, will damit nicht nur sich selbst beschenken, sondern das ganze Dorf. „Wir hoffen, dass daraus eine feste Veranstaltung im Terminkalender wird“, sagt der Vorsitzende Thomas Henk. Los geht es am morgigen Freitag, 7. Juli, um 16 Uhr. Dann können sich die ersten Grenzgänger vom Ortsausgang am Stedenhof aus auf eine Fünf-Kilometer-Tour im Süden des Dorfes machen. Den Startschuss gibt eine Kanone. Von dort führt die Grenzwandwerung Richtung Richstein und weiter zum Hof Langenzaun, wo die Wanderer um 18 Uhr an einem der „Frühstücksplätze“ eine Rast einlegen.

Das ist die Karte zum 1. Arfelder Grenzgang.
Das ist die Karte zum 1. Arfelder Grenzgang. © Lars-Peter Dickel

Der Begriff „Frühstücksplatz“ markiert übrigens keine Tageszeit, er stammt aus dem Hessen, wo Grenzgänge wie zum Beispiel in Biedenkopf auch eine große Tradition haben. Vom Hof Langenzaun geht es weiter über den Meisebach zur Eder an der Gaststätte Lambrie am alten Bahnhof. Hier können die Wanderer ihr Zelt aufschlagen und am Lagerfeuer sitzen – oder aber auch zu Hause in ihren bequemen Betten schlafen, sagt Thomas Henk. Für Musik sorgen dort am Abend übrigens Ingo Hackler und Philipp Becker.

15 Kilometer Nordschleife

Die zweite Ertappe startet am Samstag um 8 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück am Zeltplatz. Um 9 Uhr gehen die Grenzgänger auf die gut 15 Kilometer lange „Nordschleife“, die ein Teil der Premiumwanderwege „Fledermauspfad“ und „Via Adrina“ nutzt. Hier weist Rainer Achenbach darauf hin, dass die Streckenführung anspruchsvoll ist. „Man braucht gute, hohe Wanderschuhe und auch einen Wanderstock“. Die Tour führt zunächst Richtung Meckhausen und dann hoch Richtung Prenzenberger Kopf. Von dort geht es weiter Richtung Hof Haingraben und Am Heller sowie über den Hambach und die Neuwiese runter zur Eder.

THW baut Ederüberquerung

Hier hat das THW eine Ederüberquerung für den Grenzgang gebaut. Anschließend geht es über den Radweg in den Stedenhof, wo gegen 17 Uhr das Richtfest am Ederzentrum Via Adrina gefeiert wird. Auf dieser Strecke warten erneut Event- und Frühstücksplätze.