Banfe. . Wander- und Heimatfreunde Banfetal sind der einzige Verein in Wittgenstein, der IVV-Wanderungen ausrichtet. Der Verein hält am Konzept fest.

  • Wanderfreunde Banfetal laden zur Internationalen Volkswanderung-Veranstaltung ein
  • Weniger Besucher als erwartet
  • Organisierte Wanderungen werden unbeliebter, Permanentwanderwege dagegen beliebter

Das Wetter macht Manfred Kullik nichts aus: „Nein, es ist wunderschön hier trotz des Regens. Ich kann nur jedem empfehlen, hier mal wandern zu gehen“, sagt der Kirchhundemer, der eigens für die 66. Internationale Volkswanderungs-Veranstaltung der Wanderfreunde Banfetal nach Wittgenstein gekommen ist.

Und in der Tat zieht die Einladung der Banfer weite Kreise. Nicht nur aus Kirchhundem sind Wanderer zum Startpunkt an der Banfer Festhalle gekommen. Die Parkplätze zeigen Wagen mit vielen auswärtigen Kennzeichen. Aus dem angrenzenden Hessen, dem Raum Bonn, Siegburg, aus dem Münsterland und Rheinland Pfalz.

Teilnehmerzahl bleibt hinter den Erwartungen

Trotzdem sind es an diesem Samstag nur rund 240 Gäste, die sich auf die zwei von den Wanderfreunden ausgesuchten Strecken machen, um Punkte und Stempel für ihre Wanderpässe zu sammeln.

„Mit 400 bis 500 Wanderern hatten wir gerechnet. Leider lag die Teilnehmerzahl wegen des schlechten Wetters nur bei 240 Teilnehmer. Aber wir sind aufgrund der Gegebenheiten damit auch zufrieden“, sagt Stefan Ermert von den Wanderfreunden in der Rückschau. Früher kamen um die 2000 Wanderer zu den IVV-Terminen, weiß Ermert. Damals gab es neben den Banfetalern auch noch die Wanderfreunde Wittgenstein mit ihren Veranstaltungen in Dotzlar, die Grenzläufer aus Niederlaasphe oder die Wanderfreunde Fischelbach. Die Banfetaler sind die einzigen in Wittgenstein, die noch übrig sind und Veranstaltungen organisieren.

Permanentwanderwege sind beliebt

Gastgeber für 75.000 Wanderer

Der Wanderverein wurde im Jahr 1911 als SGV-Abteilung Banfe gegründet. Durch den Krieg ruhte die Vereinstätigkeit, die dann am 7. Februar 1952 unter Walter Schmidt aus Herbertshausen, dem späteren 1. Vorsitzenden, neu ins Leben gerufen wurde.

Am 12. und 13. August 2006 führten die Wander- und Heimatfreunde Banfetal ihre 50. IVV-Wanderung durch.

Mehr als 75 000 Wanderer besuchten bis jetzt die IVV-Veranstaltungen der Wanderfreunde Banfetal.

Stefan Ermert kennt die Gründe: „Das Wandern ist nach wie vor beliebt. Aber das organisierte Wandern ist nicht mehr so populär. Der Trend geht zum individuellen Wandern.“ Neben den Touren auf den Fernwanderwegen, wie dem Rothaarsteig gibt es auch so genannte Permanentwanderwege. Stefan Ermert erklärt das System dieser Wege, die so zu einer starken Konkurrenz für die IVV-Veranstaltungen geworden sind. Permanentwanderwege sind Rundwege mit Streckenlängen zwischen fünf und 42 Kilometern, die ganzjährig geöffnet sind. Sie starten in einem Startlokal, zum Beispiel einem Laden im Dorf oder beim Friseur. Hier gibt es Startkarte und Wegskizzen. Wer nachweisen will, diesen Weg auch abgelaufen zu sein, muss sich an bestimmten Wegmarken nur wechselnde Nummern oder Kennzeichnungen notieren und diese nachher im Startlokal als Beweis vorlegen.

In Banfe konnten die Wandergäste allerdings zwischen zwei ganz individuell für die Veranstaltung gesteckten Touren von sieben und zwölf Kilometern Länge wählen. Beide führten von der Festhalle aus in Richtung Hesselbach. Die lange Tour zog aber noch einen Schlenker in Richtung Armer Mann und hätte bei besserem Wetter auch schöne und weite Ausblicke geboten. Mittendrin gab es zwei Stempelstellen, die zugleich auch Verpflegungsmöglichkeiten boten.

Größte Gruppe aus Dünschede

Zurück in der Halle zählten am Ende nicht nur die gelaufenen Kilometer, sondern auch die Gruppengrößen. „Teilnehmerstärkste auswärtige Gruppen waren die Wanderfreunde aus Dünschede und die Wanderfreunde aus Neustadt in Hessen. Von den örtlichen Vereinen war der VfB Banfe am besten vertreten, gefolgt von der Thekenmannschaft Zur Post“, berichtet Stefan Ermert. Dass auch so viele Wanderer aus dem Dorf mit dabei sind, freut Ermert.

Erstmalig hatten die Wanderfreunde ihr Konzept auf ein „Abendwanderung“ ausgerichtet. Bei Essen, Trinken und Musik wurde dann gefeiert. „Es ist uns wichtig, auch etwas für die Menschen aus dem Dorf zu machen“, sagt Ermert, der auf die Unterstützung zum Beispiel auch der Feuerwehr bei solchen Terminen angewiesen ist. Und auch wenn der Trend rückläufig ist und das Wetter den Banfern einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, sagt Ermert: „Wir machen weiter.“ Unerschrockene Wanderer wie Manfred Kullik aus Kirchhundem werden es den Banfern danken.