Birkelbach. . In Birkelbach, Womelsdorf, Birkefehl und Röspe gibt’s viele Ideen für gute Projekte – vom digitalen schwarzen Brett bis zur Backhaus-Sanierung.

  • Bürger-Teams entwickeln selbst Vorschläge fürs Kommunale Entwicklungskonzept
  • Schwächen oder Stärken auch in Gesprächen mit den Ortsvorstehern erörtert
  • Zentrale Bürger-Veranstaltung Ende des Jahres soll mit konkretemMaßnahmenplan enden

Röspe setzt auf sein Dorfgemeinschaftshaus inklusive Außenanlagen, Birkelbach hat eine Fläche hinter der Feuerwehr für einen neuen Dorfplatz im Auge. Birkefehl möchte das alte Backhaus sanieren, Womelsdorf den Dorfplatz an der Eder fit für Radfahrer machen – samt Ladestation für E-Bikes. Aber die Einwohner der vier Dörfer haben in der Bürger-Werkstatt noch viel mehr Ideen für gute Projekte.

Politik entscheidet über Umsetzung

So geht es laut Jens Steinhoff vom „Institut für Regionalmanagement“ mit IKEK weiter: Die Ideen für die Orte werden für eine Dokumentation aufbereitet.

Ende des Jahres folgt eine zentrale Bürger-Veranstaltung, um einen Maßnahmenplan zu erarbeiten. Über die Umsetzung entscheidet dann die Politik.

„Wichtig ist es heute, dass Sie mit ganz offenem Blick an die Themen in Ihrem Ort herangehen“, motiviert Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau die Teilnehmer. Und Jens Steinhoff vom „Institut für Regionalmanagement“ erläutert noch einmal den Anlass des Treffens hier in der Birkelbacher Mehrzweckhalle: das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) mit dem Ziel, vor allem die Dörfer im Gemeindegebiet nicht zuletzt für jüngere Menschen attraktiver zu machen – und dann auch noch Fördergelder aus der NRW-Dorfentwicklung zu bekommen. Dafür entwickeln die Bürger nun selbst Vorschläge.

Besuche vor Ort als Diskussionsbasis

Wohnhaus-Leerstände, potenzielle Flächen für die Dorfgemeinschaft, Stolperfallen, die älteren Mitbürgern gefährlich werden könnten – so etwas hatten Steinhoff und seine Kollegin Ann-Marie Burmester bei Rundgängen durch die Orte schon entdeckt. Und weitere Schwächen oder Stärken auch in Gesprächen mit den Ortsvorstehern erörtert. Eine gute Basis für die weitere Diskussion – die in den gebildeten Dorf-Gruppen auch lebhaft geführt wurde

Womelsdorf: Computer-Schulungen erwünscht

Womelsdorf werkelt „nur“ zu Dritt – doch das Trio um Ortsvorsteher Andreas Nölling (links) weiß, worauf es ankommt.
Womelsdorf werkelt „nur“ zu Dritt – doch das Trio um Ortsvorsteher Andreas Nölling (links) weiß, worauf es ankommt. © Eberhard Demtröder

So ein digitales schwarzes Brett, wie es Elsoff und die Uni Siegen gerade gemeinsam im Dorfladen austesten – das können sich auch die Womelsdorfer für ihren Ort vorstellen. Und Schulungsabende etwa für Senioren, so Wolfgang Menn bei der Präsentation der wichtigsten Ideen aus seinem Dorf – rund ums Thema Computer, Handy oder das Videotelefonieren via Skype. Aber es sei eben auch „der Straßenausbau, der uns unter den Nägeln brennt“, betont Menn mit Blick auf die Buckelpisten im Ort.

Birkefehl: Teich als Tretbecken

Die Birkefehler wollen sich aber nicht nur um das Backhaus kümmern, so Ortsvorsteher Steffen Haschke, sondern auch um eine neue Optik für den „Gesamtkomplex“ davor mit altem Feuerlöschteich und Heimathaus. Der Teich als Tretbecken für Kneipp-Fans? Durchaus denkbar, meinen die Bewohner.

Röspe: „Sorgenkind“ Dorfgemeinschaftshaus

Für die Rösper ist tatsächlich das Dorfgemeinschaftshaus „größtes Sorgenkind“, sagt Ortsvorsteher Olaf Kettler – mit feuchtem Keller und wenig Energie-Effizienz. Vom regulären Bus-Verkehr sei der Ort fast völlig abgeschnitten.

Birkelbach: Breitband-Internet angemahnt

Und für Birkelbach? Ist neben besagtem Dorfplatz natürlich die Umgestaltung ihrer Mehrzweckhalle „Am Sportplatz“ zu einem Ort der Begegnung für alle Generationen das topaktuelle Projekt. Was Ortsvorsteher Fritz Hoffmann kritisch anmerkt: fehlendes schnelles Internet im Dorf. Das aber werde bald kommen, kündigt Bürgermeister Gronau an: Im Herbst werde der Kreis Siegen-Wittgenstein den Auftrag dafür vergeben.