Siegen/Bad Laasphe. Schülerfacharbeiten mit USA-Bezug werden in Siegen prämiert. Nadine Schmidt vom Gymnasium Schloss Wittgenstein belegt den dritten Platz.
- DAGSiWi: Kulturelle und gesellschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und USA vertiefen
- Platz 1 und 2 gehen an Schülerinnen aus Neunkirchen
- Nadine Schmidt (Bad Laasphe) überzeugt mit Thematik zu irischen Auswanderern
Für ihre Schülerfacharbeit über Traum und Trauma der irischen Einwanderer in die USA nach 1845 belegte Nadine Schmidt den dritten Platz bei der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein (DAGSiWi). Die Schülerin des Gymnasiums Schloss Wittgenstein überzeugte die Jury mit ihrer Analyse über immigrierte Iren, die wegen der Kartoffelkrise ihre Heimat verlassen mussten – und in Nordamerika oft nur ein elendes Dasein fristeten.
Die Auszeichnung
Bereits zum elften Mal zeichnete die DAGSiWi Schülerfacharbeiten mit USA-bezogenem Inhalt aus. Mit der Prämierung sollen unter anderem die kulturellen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA vertieft werden. In diesem Jahr wurden die Preise erstmalig in feierlichem Rahmen im Krönchensaal des Hotels Pfeffermühle in Siegen verliehen.
Die Arbeiten
Der erste Platz ging an Laksaini Visvabalan (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen), die den gekonnt klischeehaften Rückgriff auf Wissen der Magier und Gestaltwandler unter den amerikanischen Ureinwohnern durch die „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling in deren Geschichtensammlung „Die Geschichte der Magie in Nordamerika“ untersuchte.
Mit dem zweiten Platz würdigte die DAGSiWi die Arbeit von Thalea Keller (ebenfalls Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen). Die auf Deutsch verfasste Arbeit ist im Rahmen des sozialwissenschaftlichen Unterrichts erschienen und thematisiert den Einfluss sozialer Medien auf die politische und gesellschaftliche Meinungsbildung mit besonderem Blick auf die amerikanischen Präsidentschaftswahlen.
Die Preisträger in der Übersicht
1. Platz: Laksaini Visvabalan (200 Euro, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen) mit dem Titel „Social and Cultural Misunderstandings Resulting from Fictional Stories Using Native American Narrations with the Example of the Short Story History of Magic in North America“
2. Platz: Thalea Keller (100 Euro, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Neunkirchen) mit dem Titel „Der Einfluss von Sozialen Medien auf die politische und gesellschaftliche Meinungsbildung – Wie die Sozialen Medien die US-Amerikanische Präsidentschaftswahl beeinflussten.”
3. Platz: Nadine Schmidt (Gymnasium Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe) mit dem Titel The Irish Nightmare: Irish Immigration to America during the 19th Century.”
Den 4. Platz teilten sich die drei Schülerinnen:
Lisa-Sophie Bräm (Gymnasium Stift Keppel, Hilchenbach)
Loubaba Kaddoura (Gymnasium Am Löhrtor, Siegen)
Nina Schmidt (Gymnasium Auf der Morgenröthe, Siegen)
Ein absolutes Novum: Gleich drei Einsendungen belegten den vierten Platz. Die Fachjury konnte bei den Arbeiten von Lisa-Sophie Bräm (Gymnasium Stift Keppel), Loubaba Kaddoura (Gymnasium Am Löhrtor) und Nina Schmidt (Gymnasium Auf der Morgenröthe) keine Qualitätsunterschiede feststellen. Alle drei hatten ihre Arbeiten auf Englisch verfasst und stellten diese zusammenfassend auf Englisch vor.
Lisa-Sophie Bräm hatte sich in ihrer Arbeit mit dem Phänomen des Rassismus und der sozialen Diskriminierung in den amerikanischen Südstaaten, vor allem in Alabama, anhand des Literaturklassikers „To Kill A Mockingbird“ (Deutsch: „Wer die Nachtigall stört“) der US-Autorin Harper Lee auseinandergesetzt.
Loubaba Kaddoura hatte in ihrer Arbeit die Reden des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump von den ersten Wahlkampfauftritten 2016 bis zur Rede anlässlich seiner Amtseinführung im Januar 2017 eingehender untersucht und teils erstaunliche rhetorische Entwicklungslinien ausgemacht.
Nina Schmidt schließlich reflektierte in ihrer Arbeit über den „Amerikanischen Traum“ von Freiheit und dem Streben nach Glück – inklusive eigener Beobachtungen und Erfahrungen aus ihrer Zeit als Austauschschülerin im US-Staat New Jersey.
Die Laudatio
Die Preisverleihung wurde vorgenommen vom Präsidenten der Gesellschaft, Volker Schüttenhelm. Er sprach sich hierbei auch dafür aus, die Vereinigten Staaten als facettenreiches, pluralistisches Staatsgebilde im Blick zu behalten und sich nicht anhand der Wertung tagesaktueller Geschehnisse zu antiamerikanischen Ressentiments hinreißen zu lassen. Beispielhaft sei nach wie vor das Modellhafte der USA. Die Werte der Unabhängigkeitserklärung von 1776 wirkten stabil bis heute in die gesellschaftliche Ausprägung der USA.
Neben einem Geldpreis erhielten die Preisträgerinnen als besondere Gabe des für NRW zuständigen US-Generalkonsuls Keller einen mit einer Widmung versehenen Bildband über das Alltagsleben der Amerikaner – verbunden mit einer Einladung zu einem persönlichen Gespräch ins Generalkonsulat Düsseldorf.