Niederlaasphe. . Eine Unterschriften-Aktion zur „Verkehrsberuhigung“ der B 62 durch Niederlaasphe gestartet. Die Stadt hat die Anregungen jetzt weitergeleitet.

  • Anwohnerin: „Der Verkehr hat sich in den letzten Jahren unwahrscheinlich vermehrt“
  • Landesbetrieb: „Bautechnisch setzen wir die Straße jedenfalls wieder so instand, wie sie jetzt ist“
  • Stadt: Mittelinsel wird „bei der Enge der Fahrbahn wohl nicht machbar sein“

Seit Dienstag wird auf der B 62 durch Niederlaasphe der erste alte Asphalt abgefräst, die Sanierung der Bundesstraße kommt also ins Rollen. Was aber, wenn die Hauptverkehrsader zwischen Bad Laasphe und Hessen im Herbst fertiggestellt sein wird? Dann rauscht wieder der Lkw-Verkehr, sind die Raser unter den Autofahrern wieder ungehindert unterwegs – befürchten jedenfalls die Anwohner: Sie haben jetzt eine Unterschriften-Aktion gestartet mit dem Ziel, die B 62 durch das Dorf so „verkehrsberuhigt“ wie möglich zu gestalten.

„Kleinigkeiten“ durchaus nachrüstbar

Nachrüstbare „Kleinigkeiten“ wie ein stationärer Blitzer am Straßenrand, seien kurzfristig durchaus denkbar, meint Stefan Kreher vom Landesbetrieb.

Hier müsse aber die Verkehrskommission zustimmen. Und: Eine Mittelinsel etwa dürfe nicht verhindern, dass der Verkehr innerorts mit Tempo 50 fließe.

„Der Verkehr hat sich in den letzten Jahren unwahrscheinlich vermehrt“, hat Anwohnerin Waltraud Wydra festgestellt. Etwa 10 600 Fahrzeuge pro Tag seien es. Und gerade viele Lkw donnerten oft viel zu schnell durchs Lahntal. Sie und viele Nachbarn entlang der Marburger Straße wünschen sich einen stationären Blitzer, um den Durchgangsverkehr auf dem eher breiten Teil der Bundesstraße einzubremsen. Vor allem „deshalb haben wir auch die Unterschriften gesammelt“, so Wydra. Gegenüber ihrem Haus postiere sich zwar öfter ein mobiler Blitzer, doch das reicht den Niederlaasphern nicht.

Nachtfahrverbot angeregt

Etwa 30 Anwohner „die Straße rauf und runter“ – fast alle hätten unterschrieben, berichtet Wydra. Und der Blitzer ist nicht deren einzige Forderung oder Anregung. Vielmehr können sich die Unterzeichner auch gut noch eine Mittelinsel zur Verkehrsberuhigung oder ein Nachtfahrverbot für Lkw vorstellen. Und ein Überholverbot, denn: Vielen Autofahrern sei Tempo 50 ab Ortstafel leider völlig egal.

Kürzlich erst im Rathaus abgegeben, habe die Stadt Bad Laasphe die Bürger-Anregung mittlerweile an den Kreis weitergegeben, so Beigeordneter Dieter Kasper auf Anfrage unserer Zeitung. Im Kreishaus werde sich nun wohl das Straßenverkehrsamt mit den Wünschen der Bürger beschäftigen.

Kaum Chance für Lkw-Alternativen

Manche davon seien im Grunde ja schon erfüllt, meint Kasper. So gelte das übliche Überholverbot innerorts ja schon für den Abschnitt der B 62 durch Niederlaasphe – und an der Unfallkurve sei sogar Tempo 40 ausgeschildert.

Kaum Chancen sieht der Beigeordnete für die Idee, den Schwerlastverkehr möglichst aus der B 62 herauszuhalten. Dass dies nicht funktioniere, zeige schon das Problem, geeignete Lkw-Umleitungen während der geplanten Vollsperrung der Bundesstraße in den Sommerferien zu finden. Und eine Verkehrsinsel im Verlauf des Abschnitts werde „bei der Enge der Fahrbahn wohl nicht machbar sein“, schätzt er. Ohnehin wirke im Moment ja selbst die Baustelle in gewisser Weise verkehrsberuhigend, meint Kasper pragmatisch.

Optik der sanierten Straße kaum verändert

„Bautechnisch setzen wir die Straße jedenfalls wieder so instand, wie sie jetzt ist“, erläutert Stefan Kreher vom Landesbetrieb Straßen NRW, auf der B 62-Baustelle für die Bau-Überwachung zuständig. Optisch verändert sich also wenig – bis auf die städtischen Bürgersteige vielleicht, wo der kaputte Asphalt am Ende einer neuen Pflasterung weichen soll. Doch Waltraud Wydra ist optimistisch, was die Eingabe der Niederlaaspher Anwohner angeht: „Wir hoffen auf einen positiven Bescheid.“