Schüllar-Wemlighausen. . Der nun amtierende Regent war beim Schützenfest in Schüllar-Wemlighausen ganz spontan in die Runde der Königsanwärter eingestiegen.
- Der neue Regent: „Es ergab sich einfach so, dass ich mitmachen wollte“
- Die neue Regentin: „Wir wollten eigentlich nur ganz normal das Schützenfest besuchen...“
- Der Geschäftsführer: „Die Kameraden zeigten sich treffsicher und das Schießen war schnell zu Ende“
Beim Vogelschießen am Samstag in Schüllar-Wemlighausen sah es zunächst so aus, als würden fünf Anwärter die Sache mit dem Schützenvogel mehr oder weniger unter sich auszumachen. Jedenfalls waren sie eifrig dabei, den Rumpf des Schützenvogels zu lockern. Spontan entschloss sich Jochen Feige, ebenfalls mit einzusteigen – und hatte am Ende Erfolg.
Beliebtes Geck-Schießen: Der 95. Schuss sitzt
Beim Geck-Schießen herrschte auch in diesem Jahr wieder Andrang am Schießstand. Mit dem 95. Schuss wurde Philipp Wetter Geck 2017. Den Geck-Orden von 1921 übernahm er von seiner Schwester Lena.
Bei Fest dabei waren am Samstag die Jungschützen aus Bad Berleburg und Girkhausen sowie am Sonntag der Schützenverein Berghausen mit Jugendabteilung und der Schieß- und Schützenverein Wunderthausen.
Bisher hatte Feige noch nicht am Königsschießen teilgenommen, doch in diesem Jahr verspürte er anscheinend ein „spontanes Jucken im Abzugsfinger“ und gesellte sich zu den Königsanwärtern.
Präzisionsarbeit beim Schießen
Nach einem gezielten Schuss der Vorgänger wurde der Rumpf des Vogels zum allergrößten Teil zu Boden befördert. Zunächst gespannte Erwartung auch bei den Zuschauern: Ist der Vogel unten? Nein, ein Rest hing noch immer im Vogelkasten – und es begann jetzt eine regelrechte Präzisionsarbeit beim Schießen.
„Eigentlich hatten wir angenommen, dass sich das Schießen auf den kleinen Rest relativ lange hinziehen würde“, kommentiert Schützenvereins-Geschäftsführer Gerd Schulte das Geschehen am Schießstand. „Aber die Kameraden zeigten sich treffsicher und das Schießen war schnell zu Ende.“
Alles kurzfristig organisiert
Den entscheidenden Treffer setzte Jochen Feige exakt um 14.48 Uhr mit dem 47. Schuss und sicherte sich den Titel des Schützenkönigs 2017. Zur Königin nahm er seine Ehefrau Anke. „Geplant war das Ganze nicht“, kommentiert der frischgebackene Schützenkönig das Geschehen. „Es ergab sich einfach so, dass ich mitmachen wollte.“ Ehefrau Anke ist nach eigenen Angaben von ihrem Mann total überrumpelt worden. „Wir wollten eigentlich nur ganz normal das Schützenfest besuchen. Jetzt sieht die Planung aber total anders aus.“
Jede Menge Preise
Neben den beiden Königsvögeln wurden beim Preisschießen auf dem Schützenfest in Schüllar-Wemlighausen noch jede Menge Preise ausgeschossen. Hier die Preisträger im Überblick.
Preis der Ehrenmitglieder: Norbert Dickel
Damenpreis: Sabine Koritkowski
Preis der ehemaligen Könige: Hans Grauel
Preis der ehemaligen Gecks: Heiner Krämer
Preis für aktive Schützen: Hartmut Zissel
Jugendpreis: Rouven Wirth
Preis des amtierenden Königspaars: Karl-Heinz Bochem
Preis des 1. Vorsitzenden: Kurt Frank
Musikerpreis: Erich Schneider
Gästepreis: Philipp Fischer
Preis des Jubelkönigspaars: Petra Trapp
Preis der Firma Sportco: Philipp Wetter
Preis der Firma Bollhorst: Jens Dickel
Preis der Firma Holz-Harth: G.-H. Homrighausen
Preis der Sparkasse: Michelle Homrighausen
Preis der Firma Horst Dickel: Christian Rademacher
Preis der Firma Bäcker und Krämer: Oliver Kohlert
Preis Frisör Althaus: Sebastian Althaus
Preis Firma Fuchs: Dominik Krämer
Preis Schreinerei Dickel: Günther Schlapbach
Preis Fischers Werkstatt: Jürgen Kunze
Preis Autohaus Koch: Marian Kunze
Preis Autohaus Althaus: Michael Trapp
Zusammen mit seinem Hofstaat konnte das Königspaar aber kurzfristig alles bestens organisieren. Jochen Feige ist natürlich nicht der erste König in Wittgenstein, der eher ungeplant zur Königswürde kommt – und er wird ganz bestimmt auch nicht der letzte sein. Dieser plötzlich auftretende Drang, einfach mal mitzuschießen, scheint ein „Virus“ zu sein, der Schützinnen und Schützen alljährlich während der Schützenfest-Saison befällt.
Insignien mit Kleinkaliber geschossen
Das Preis- und Vogelschießen des Schieß- und Schützenvereins Schüllar-Wemlighausen begann bereits am Samstagvormittag. Nach dem Antreten wurde das Vorjahreskönigspaar Annette und Thorsten Harth abgeholt und es erfolgte die Kranzniederlegung am Ehrenmal.
Bevor es dem hölzernen Vogel ans Gefieder ging, wurden zunächst die Insignien mit Kleinkaliber geschossen. Krone und Reichsapfel hielten nicht lange stand, die Schützen Mario Althaus und Hartmut Althaus waren die erfolgreichen Schützen. Das Zepter zeigte sich schon widerstandsfähiger. Der 65. Schuss, abgegeben von Hartmut Riedesel, beförderte diese hartnäckige Insignie aber schließlich auch zu Boden.
Christian Wetter holt sich den Jugendvogel
Beim Flügelschießen kam großkalibrige Munition zum Einsatz. Günther Dittmann sicherte sich den rechten Flügel (40 Schuss) und Björn Strackbein den linken Flügel (44 Schuss).
Beim Jugendkönigsschießen gibt es in den letzten Jahren bei den Wemlighäuser Schützen immer reichlich Anwärter. Die Jugendkrone sicherte sich Lena Wetter, das Jugendzepter ging an Rouven Wirth und der Jugendreichsapfel an Dominik Krämer. Dem Jugendvogel machte Christian Wetter den Garaus. Er hatte zwar ebenfalls kurzfristig entschieden, am Jugendkönigsschießen teilzunehmen, scheint aber erblich vorbelastet zu sein: Großvater und Urgroßvater waren bereits Geck und Schützenkönig beim Schieß- und Schützenverein Schüllar-Wemlighausen.