Bad Berleburg. . „Der Silberne Bruch“ tagt auf Schloss Berleburg. Ziele des Ordens: der Schutz von Wald, Wild und Flur sowie die Förderung weidgerechten Jagens.

  • Besuch des „Naturerlebniszentrums Wisent-Welt Wittgenstein“ auf dem Programm
  • Kritik am Land NRW: Forstdirektor Röhl Röhl bringt Ordensmitglieder ins Grübeln
  • Kompetenz von Berufsjägern für die Arbeit regionaler Rotwild-Hegegemeinschaften

Die Landesgruppe Deutschland des übernationalen weltlichen Ordens „Der Silberne Bruch“ war am Wochenende in die Odebornstadt gekommen, um auf Schloss Berleburg sowohl ihre interne Jahreshauptversammlung (Landeskonvent) zu veranstalten, als auch die überregional bedeutsame „Antaiosmedaille an den Bundesverband Deutscher Berufsjäger“ zu verleihen.

Kritik an NRW-Landesregierung

Im Rahmenprogramm stand bereits am Freitag nach einer Schloss-Besichtigung ein Besuch des „Naturerlebniszentrums Wisent-Welt Wittgenstein“ an, wo zunächst Forstdirektor Johannes Röhl von der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer den rund 70 Ordensmitgliedern in gewohnt lockerer Manier, dabei jedoch sachlich und aufrichtig das „Artenschutz-Programm Wisente im Rothaargebirge“ erläuterte – ehe er anschließend zusammen mit Kaja Heising und Gunnar Horstkott die Wisent-Herde im Gehege vorstellte.

Anlässlich dieses Besuches unterstützte die ordensinterne „Stiftung Wald, Wild und Flur in Europa“, gegründet 1991, das Projekt „Wisent-Wildnis“ mit einer 1000-Euro-Spende, die „als Förderung der waldpädagogischen Arbeit im Naturerlebniszentrum Wisent-Welt gedacht ist“, erläuterte der Landesvorsitzende Ulrich Prill (Hilden).

Wieviel Naturschutz verträgt der Wald?

Ein weiterer Schwerpunkt des Landeskonvents am Samstag auf dem Schloss mit etwa 130 Mitgliedern und Gästen waren Vorträge mit Fragen zu Spannungsfeldern: „Wieviel Naturschutz verträgt der Wald?“ (Johannes Röhl) und „Wie lässt sich intensives Jagen mit der Forderung nach Wildruhezonen und Naturschutz-Bereichen vereinbaren?“ (Patrick Rath, Wildmeister Jagdbetrieb Rentkammer). Insbesondere Röhl brachte die Ordensmitglieder ins Grübeln, indem er aufzeigte, wie dreist, „besitzergreifend“ und irrational in NRW die Landesregierung ins Grundeigentum eingreife – und dabei skurrilerweise genau jene bestrafe, die schon lange vor Erwachen der „grünen Ideen“ freiwillige Naturschutzleistungen in gewaltiger Größenordnung erbracht hätten.

Die Pflicht, fürs Leben einzutreten

„Der Silberne Bruch“ mit Sitz im Kanton Bern wurde 1955 gegründet. Der „Bruch“, ein gebrochener, silberner Zweig, symbolisiert die Pflicht, für das Leben einzutreten. „Silber“ steht für die Bindung an den Ordensauftrag.

Internet:
www.silberner-bruch.eu

Ferner wurde der Bundesverband Deutscher Berufsjäger (BDB) in Person seines Vorsitzenden Bernd Bahr – in Wittgenstein kein Unbekannter – mit dem Stiftungspreis über 5000 Euro und der Antaios-Medaille geehrt, weil der Verband „eine zukunftsweisende Initiative für eine ergänzende Ausbildung der Berufsjäger zur übergreifenden Beratung in den Revieren und Hegegemeinschaften initiiert hat“. In dem Projekt „Beratender Berufsjäger in NRW“ soll die Professionalität und Kompetenz von Berufsjägern in die Arbeit regionaler Rotwild-Hegegemeinschaften eingebracht werden.

Schalenwild-Bewirtschaftung live

Am Nachmittag ging es in die Wittgensteiner Wälder, wo Röhl und Rath die Schalenwild-Bewirtschaftung der Rentkammer und insbesondere die Bereiche Wildäsungsflächen, Wildruhezonen und Besucher-Lenkung vorführten.

Die zahlreichen Gäste aus nah und fern zeigten sich alles in allem sehr beeindruckt – sowohl vom Ambiente des Schlosses, der Wittgensteiner Landschaft und dem Wildreichtum als auch von der Artenvielfalt sowie dem professionellen und dennoch bodengebundenem Jagen in dieser Region.