Bad Berleburg. . Ein Handbuch, an dem 150 Autoren in 270 Artikeln die Geschichte der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen-Lippe zusammengetragen haben.

15 Jahre sind eine lange Zeit. Aber gemessen an der Spanne, in der jüdisches Leben und dessen Kultur seit dem Mittelalter Spuren in Westfalen hinterlassen hat, doch eine recht kurze Zeit. Die Historische Kommission für Westfalen hat diese anderthalb Jahrzehnte genutzt, um intensiv zu forschen. Das Ergebnis ist ein Handbuch, an dem 150 Autoren in 270 Artikeln die Geschichte der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen-Lippe zusammengetragen haben. Dieses Buch wurde am Mittwochabend im ehemaligen Landratsamt Wittgenstein in Bad Berleburg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Exkursion auf dem jüdischen Friedhof in Elsoff

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    Das Buch soll nicht nur Nachschlagewerk sein, es soll laut Prof. Dr. Wilfried Reininghaus auch Ausgangspunkt für weitere intensive lokale Forschungen sein: „Auf diese Weise wird sich die Möglichkeit eröffnen, das Wissen über die Leistungen und Bedeutung der Juden und ihrer Gemeinschaften dauerhaft im kulturellen Gedächtnis von Westfalen Lippe zu verankern.“

    Ab 17. Jahrhundert in Wittgenstein

    Der Bad Berleburger Historiker Dr. Johannes Burkardt hat mitgewirkt an dem Band. In seinem Vortrag erinnert er an die Anfänge jüdischen Lebens in Wittgenstein, dass sich Anfangs des 17. Jahrhunderts nachweisen lässt. Die ersten Juden kommen 1635 aus Hessen nach Laasphe. 1640 leben Juden in Berleburg, 1685 in Feudingen und 1768 in Erndtebrück. Aber, das macht Burkardt deutlich, sie machen auch zur Hochzeit jüdischen Lebens in Wittgenstein, Mitte des 18. Jahrhunderts, nur etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung aus. Bemerkenswert hoch war der Anteil in Elsoff, dort waren 20 Prozent der um 1800 etwa 320 Einwohner zählenden Bevölkerung Juden. Aber das ist die Ausnahme.

    Jüdisches Leben in Wittgenstein

    Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe.
    Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe. © WP
    Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe.
    Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe. © WP
    Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe.
    Am Freitag, 28. April 2017, putzen Schüler 47 Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt zum Gedenken an 47 deportierten Juden aus Bad Laasphe. © WP
    anbei finden Sie eine aktuelle Presseinformation zur Übergabe eines Archivfindbuchs an die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. (CJZ). Personen auf dem Foto (v.l.n.r): Thomas Wolf (Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein), Wolfgang Suttner (Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein), Werner Stettner (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.).
    anbei finden Sie eine aktuelle Presseinformation zur Übergabe eines Archivfindbuchs an die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V. (CJZ). Personen auf dem Foto (v.l.n.r): Thomas Wolf (Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein), Wolfgang Suttner (Kulturreferent des Kreises Siegen-Wittgenstein), Werner Stettner (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e.V.). © WP
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche.
    Gedenken an die Opfer des NS-Regimes: Vor der Gedenktafel an der Bergstraße mit den Namen der zehn ermordeten Erndtebrücker Juden legten Grundschüler der Klasse 4a Blumen nieder. Gedenken auch in der benachbarten evangelischen Kirche. © WP
    2.v.l. Johanna Präger mit Geschwistern aus Fischelbach.
    2.v.l. Johanna Präger mit Geschwistern aus Fischelbach. © WP
    Herbert Präger vor seiner Deportation.
    Herbert Präger vor seiner Deportation. © WP
    Die Juden, die in 1988 in ihre Heimatstadt zurückkehrten, sprachen auf dem jüdischen Friedhof das Kaddisch der Trauernden.
    Die Juden, die in 1988 in ihre Heimatstadt zurückkehrten, sprachen auf dem jüdischen Friedhof das Kaddisch der Trauernden. © WP
    Herbert Präger am Grab seiner Großeltern auf dem jüdischen Friedhof in Bad Laasphe. Für seine in Auschwitz ermordeten Eltern gibt es keinen Grabstein.
    Herbert Präger am Grab seiner Großeltern auf dem jüdischen Friedhof in Bad Laasphe. Für seine in Auschwitz ermordeten Eltern gibt es keinen Grabstein. © WP
    Shabat shalom - die Vorstandsmitglieder des Freundeskreises erlebten bei Familie Präger die Zeremonie des jüdischen Feiertages.
    Shabat shalom - die Vorstandsmitglieder des Freundeskreises erlebten bei Familie Präger die Zeremonie des jüdischen Feiertages. © WP
    In seinem Wohnhaus in Petach-Tikwah (Israel) präsentierte der begeisterte Briefmarkensammler Herbert Präger dem Freundeskreis-Vorsitzenden Heinz Schindler seine Sammlung. Deutlich zu erkennen die Häftlingsnummer 105010 am linken Unterarm, die ihn ständig ans KZ erinnert.
    In seinem Wohnhaus in Petach-Tikwah (Israel) präsentierte der begeisterte Briefmarkensammler Herbert Präger dem Freundeskreis-Vorsitzenden Heinz Schindler seine Sammlung. Deutlich zu erkennen die Häftlingsnummer 105010 am linken Unterarm, die ihn ständig ans KZ erinnert. © WP
    Max Präger mit einem Kälbchen vor seinem Haus an der Schloßstraße 16. Mit seiner Familie verließen im Mai 1943 die letzten Juden Laasphe. Der Viehhändler Max Präger, seine Ehefrau Johanna und die Tochter Ursula wurden in Auschwitz ermordet.
    Max Präger mit einem Kälbchen vor seinem Haus an der Schloßstraße 16. Mit seiner Familie verließen im Mai 1943 die letzten Juden Laasphe. Der Viehhändler Max Präger, seine Ehefrau Johanna und die Tochter Ursula wurden in Auschwitz ermordet. © WP
    Der Auschwitz-Überlebende Herbert Präger enthüllt 1992 das neue Straßenschild Max-Präger-Weg, das an seinen in Auschwitz ermordeten Vater erinnert, der vor der Auslöschung der jüdischen Gemeinde der letzte Synagogenvorsteher war.
    Der Auschwitz-Überlebende Herbert Präger enthüllt 1992 das neue Straßenschild Max-Präger-Weg, das an seinen in Auschwitz ermordeten Vater erinnert, der vor der Auslöschung der jüdischen Gemeinde der letzte Synagogenvorsteher war. © WP
    Der erste Vorstand des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit zeigt von links: Herbert Moses, Walter Davidis, Walter Homrighausen, Heinz Schindler, Otto Düsberg, Lotte Stöcker, Rainer Becker, Helma Sauer und Eberhard Bauer
    Der erste Vorstand des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit zeigt von links: Herbert Moses, Walter Davidis, Walter Homrighausen, Heinz Schindler, Otto Düsberg, Lotte Stöcker, Rainer Becker, Helma Sauer und Eberhard Bauer © WP
    Am 10. November 1991 wurde im Rathaus die Satzung des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit verabschiedet.
    Am 10. November 1991 wurde im Rathaus die Satzung des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit verabschiedet. © WP
    Die Freundeskreis-Vereinsgründung fand am 10. November 1991 statt. Am Mikrofon im Rathaus Landrat Walter Nienhagen
    Die Freundeskreis-Vereinsgründung fand am 10. November 1991 statt. Am Mikrofon im Rathaus Landrat Walter Nienhagen © WP
    Heinz Schindler, Lotte Stöcker, Christoph Zacharias und Eberhard Bauer (von links) wurden im Mai 1991 beauftragt, zusammen mit Bürgermeister Otto Düsberg eine Satzung für den Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit auszuarbeiten.
    Heinz Schindler, Lotte Stöcker, Christoph Zacharias und Eberhard Bauer (von links) wurden im Mai 1991 beauftragt, zusammen mit Bürgermeister Otto Düsberg eine Satzung für den Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit auszuarbeiten. © WP
    Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose.  Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses.
    Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose. Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses. © WP
    Alle Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Christlich-Jüdischen Freundeskreises Bad Laasphe unterschrieben jetzt den Übersee-Brief, der inzwischen vor allem die Nachfahren Laaspher Juden über den Verein in deren alter Heimat informiert.
    Alle Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Christlich-Jüdischen Freundeskreises Bad Laasphe unterschrieben jetzt den Übersee-Brief, der inzwischen vor allem die Nachfahren Laaspher Juden über den Verein in deren alter Heimat informiert. © WP
    Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden.
    Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden. © WP
    Der christlich-jüdische Freundeskreis Bad Laasphe besuchte das Jüdische Museum in Frankfurt.  Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden.
    Der christlich-jüdische Freundeskreis Bad Laasphe besuchte das Jüdische Museum in Frankfurt. Beim Gang entlang der Friedhofsmauer in der Battonstraße stießen die Lahnstädter auch auf Gedenktafeln von gebürtigen Laaspher Juden, die von Frankfurt aus in die Vernichtungslager der Nazis deportiert wurden. © WP
    Der aus Bad Laasphe stammende Schauspieler Peter Clös liest im Haus des Gastes aus den Erinnerungen des Schmallenberger Juden Hans Frankenthal.
    Der aus Bad Laasphe stammende Schauspieler Peter Clös liest im Haus des Gastes aus den Erinnerungen des Schmallenberger Juden Hans Frankenthal. © WP
    Auf großes Interesse stieß das Buch „Ohne Rückkehr“ des Historikers Ralf Piorr zur Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942.
    Auf großes Interesse stieß das Buch „Ohne Rückkehr“ des Historikers Ralf Piorr zur Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942. © WP
    Mit Akribie schuf der Meininger Richter Christoph Gann ( 2.v. r.) die Ausstellung „Lichter der Finsternis“ - Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/ 45. Mit im Bild (v. l.) Ehefrau Anna Gann (Sopran), Bettina Linck und Pfarrerin Gisela Ingrid Weissinger (r.).
    Mit Akribie schuf der Meininger Richter Christoph Gann ( 2.v. r.) die Ausstellung „Lichter der Finsternis“ - Raoul Wallenberg und die Rettung der Budapester Juden 1944/ 45. Mit im Bild (v. l.) Ehefrau Anna Gann (Sopran), Bettina Linck und Pfarrerin Gisela Ingrid Weissinger (r.). © WP
    Tamar Dreyfuss, Roswitha Dasch (Gesang, Geige) und Ulrich Raue (Klavier) brachten in ihrer Text-Musik-Collage den Genozid an den litauischen Juden in Erinnerung.
    Tamar Dreyfuss, Roswitha Dasch (Gesang, Geige) und Ulrich Raue (Klavier) brachten in ihrer Text-Musik-Collage den Genozid an den litauischen Juden in Erinnerung. © WP
    Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a der Grundschule Erndtebrück gestalteten die Gedenkveranstaltung vor der Gedenktfale für die Ermorderten Erndtebrücker Juden in der Bergstraße. Es war die vierte Gedenkveranstaltung dieser Art. Sien ist vor vier Jahren durch den Grundschulrektor Klaus Dietermann ins Leben gerufen worden. Damals war auch der inzwischen verstorbene Herbert Moses anwesend, der in der jüdischen Gemeinde Erndtebrück aufgewachsen ist und als letztes Gemeindemitglied auf dem Jüdischen Friedhof in Bad laasphe beigesetzt worden ist. Auf Moses Bitte hin findet diese Veranstaltung nun jedes Jahr statt und wird im Wechsel durch die Erndtebrücker Schulen gestaltet.
    Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a der Grundschule Erndtebrück gestalteten die Gedenkveranstaltung vor der Gedenktfale für die Ermorderten Erndtebrücker Juden in der Bergstraße. Es war die vierte Gedenkveranstaltung dieser Art. Sien ist vor vier Jahren durch den Grundschulrektor Klaus Dietermann ins Leben gerufen worden. Damals war auch der inzwischen verstorbene Herbert Moses anwesend, der in der jüdischen Gemeinde Erndtebrück aufgewachsen ist und als letztes Gemeindemitglied auf dem Jüdischen Friedhof in Bad laasphe beigesetzt worden ist. Auf Moses Bitte hin findet diese Veranstaltung nun jedes Jahr statt und wird im Wechsel durch die Erndtebrücker Schulen gestaltet. © WR
    Stadtrundgang zum Gedenken der ermordeten jüdischen Bürger wärehdnder NS-Diktatur. "Stolpersteine" erinnern an die deportierten Bad Laaspher Juden
    Stadtrundgang zum Gedenken der ermordeten jüdischen Bürger wärehdnder NS-Diktatur. "Stolpersteine" erinnern an die deportierten Bad Laaspher Juden © Rainer Becker
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei.
    Der Kölner Künstler Günter Demnig verlegte am 19. März 2006 die ersten neun Stolpersteine in der Bad Laaspher Altstadt. Die Pflastersteine mit Messing-Oberfläche sollen an die Opfer der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft erinnern. Auf ihrer Oberfläche sind die Daten der Ausgegrenzten, Gefolterten, Deportierten und Ermordeten Bad laaspher Juden zu lesen. Die Stolpersteiner werden jeweils vor den Wohnhäusern der Opfer in das Pflaster eingelassen. Initiiert wurde die Aktion in Bad Laasphe vom Freundeskreis christlich-jüdische Zusammenarbeit in Bad Laasphe. Die Stadt ist die 136. die an dem Projekt teilnimmt. Mit diesen neun Steinen wurden bis zum 19. März 2006 bereits 7500 solcher Steine in europäischen und Deutschen Städten verlegt. In Bad Laasphe waren Angehörige der Opfer aus Holland mit dabei. © Dickel, Lars-Peter
    Vor der früheren Synagoge in der Mauerstraße liest Laura Tutlewski Zeitzeugenberichte über die Pogromnacht 1938.
    Vor der früheren Synagoge in der Mauerstraße liest Laura Tutlewski Zeitzeugenberichte über die Pogromnacht 1938. © WP
    Die Religionskurse des Gymnasiums Schloss Wittgenstein bei ihrem Besuch in der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Berlin.
    Die Religionskurse des Gymnasiums Schloss Wittgenstein bei ihrem Besuch in der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Berlin. © WP
    Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose.  Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses.
    Foto1 (Synagoge): Rabbiner Ehrenberg liest aus der Tora, einer Schriftrolle mit den fünf Büchern Mose. Foto 2 (Potsdam); Die Schüler mit ihren Religionslehrern Wolfgang Henkel und Friedhelm Koch, dem Zeitzeugen Herrn Richter und der Leiterin der Museumsstiftung, Frau Paweltz-Wolf, beim Besuch des ehemaligen Stasigefängnisses. © WP
    Ehem. Synagoge Bad Laasphe
    Ehem. Synagoge Bad Laasphe © WP
    Die Berleburger Synagoge in der heutigen jacob Nolde Straße 22. Das Gebäude wurde 1939 zwangsenteignet und an einen Privatmann verkauft.
    Die Berleburger Synagoge in der heutigen jacob Nolde Straße 22. Das Gebäude wurde 1939 zwangsenteignet und an einen Privatmann verkauft. © WR
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    Sicher abseits des 30-jährigen Kriegs

    Die Juden waren in Wittgenstein anfänglich den gleichen Repressalien ausgesetzt wie andernorts. Sie mussten Aufnahmegelder an die Grafenhäuser zahlen und jährliche Schutzgelder entrichten. Dennoch war das Leben in Wittgenstein am Rande des 30-Jährigen Krieges sicherer als andernorts. Zunehmend normalisierte sich das Zusammenleben von Christen und Juden. Assimilation und Integration sind die Stichworte.

    Elsoff ist ein wichtiger Ort für die jüdische Geschichte in Westfalen

    In Elsoff war einst die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Westfalen ansässig. 20 Prozent der Elsoffer gehörten dieser Glaubensgemeinschaft an. Der Anteil war so hoch wie an kaum einem anderen Ort, weiß der Historiker Prof. Wilfried Reininghaus. Im heute beschaulichen Berleburger Ortsteil Elsoff gibt es noch immer einige – aber eben meist versteckte – Zeugnisse dieser Zeit. Das weiß der Vorsitzende des Heimatvereins, Georg Braun. Er führte eine kleine Schar von Wissbegierigen auf den jüdischen Friedhof, einen von zweien im Stadtgebiet, und berichtet auch von den halbrunden Fenstern, die in einem Wohnhaus verbaut sind. Sie gehörte einmal zum jüdischen Gebetsraum im Dorf. Die Exkursion führt von der Ortsmitte auch vorbei an „Rechels“-Haus, das seinen Namen von Rachel Holländer hat. Die jüdische Familie Holländer lebte noch bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts dort.

    Vorschlaghämmer wüten 1938

    Auf dem jüdischen Friedhof, der am Hang des Heiligenberges liegt, fanden laut Braun etwa 200 Menschen ihre letzte Ruhe. Heute steht dieser Ort unter Denkmalschutz und gehört ebenso wie der Berleburger Friedhof der jüdischen Kultusgemeinde Dortmund. Grabsteine erinnern noch heute an Familien wie die Holländers, die Honys oder die Sterns. Das letzte jüdische Begräbnis fand hier laut Braun im Jahr 1937 statt. In den Kriegsjahren 1942 wurden – allerdings sehr wahrscheinlich ohne rituelle Handlungen – zuletzt jüdische Frauen bestattet.

    Ein Stein, der von Veronika Hony, ist Sinnbild der Barbarei. Das Grabmal wurde wie viele in der Reichspogromnacht 1938 von SA-Männern mit Vorschlaghämmern geschändet. Heute liegt der Friedhof wieder ruhig und versteckt da. Aber während sich nur wenige Christen hierhin verirren, kommen immer mehr Juden aus den USA und Kanada auf Spurensuche hierher.

    Das gemeinsame Vereinsleben bei Schützen oder im Sport, der gemeinsame Kriegsdienst, die Freiwillige Feuerwehr, sie alle fördern das Miteinander, das dann mit der Naziherrschaft jäh abbricht. Das für seine religiöse Toleranz gepriesene Ländchen beweist mit dem auch von Wittgensteinern unterstützen Rassenwahn, „wie groß die Schere zwischen Toleranz und Menschenverachtung an ein und der selben Stelle aufgehen kann.[...] Werte wie Toleranz sind fragil, sie müssen gepflegt und notfalls verteidigt werden“, formuliert Burkardt die Lehre daraus.

    Die Berleburger Synagoge in der heutigen Jacob Nolde Straße 22. Das Gebäude wurde 1939 zwangsenteignet und an einen Privatmann verkauft.
    Die Berleburger Synagoge in der heutigen Jacob Nolde Straße 22. Das Gebäude wurde 1939 zwangsenteignet und an einen Privatmann verkauft. © Archiv Holger Hackenbracht

    Vor 75 Jahren wurden die letzten Wittgensteiner Juden deportiert. Mit Julius Goldschmidt kam nur einer dauerhaft nach Berleburg zurück. Dennoch gibt es über die Friedhöfe, Häuser, Stolpersteine und Straßenschilder hinaus viele Zeugnisse ihrer Kultur. Und mit den Namen Emil Wolff, der als ausgewanderter Kaufmann aus New York seine Heimat beispielhaft unterstützte, gibt es auch viele bedeutende, positive Zeugnisse. Wolff ist unter anderem einer der Finanziers des ersten Kreiskrankenhauses in Wittgenstein gewesen und somit über die Auswanderung hinaus eng mit seiner Heimat verflochten.

    Das im Ardey Verlag erschienene „Historische Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-87023-284-9, Preis: 79 Euro.