Bad Berleburg. . NRW-Umweltminister Remmel würdigt einen großen Naturschützer.

  • Der Tod von Prinz Richard ist ein Schock für uns alle, sagt Ole Holde, der Vorsitzende des Berleburg Klubben aus Fredensborg.
  • NRW-Umweltminister Remmel ist sich sicher: Prinz Richard wird der Dank einer ganzen Region für immer gewiss sein.
  • Dr. Jürgen Rüttgers erinnert vor allem an das Wisent-Projekt: Ein mutiges Projekt, das international großes Aufsehen erregte.

Die Anteilnahme am Tod von Prinz Richard ist groß. Etliche Menschen wünschen der Familie viel Kraft in diesen schweren Stunden und Tagen. Unsere Redaktion hat Statements von Wegbegleitern eingeholt.

Das plötzliche Ableben löst bei Rat und Verwaltung große Bestürzung aus. Mit ihm verlieren wir eine Persönlichkeit, die Hochadel zum Anfassen gewesen ist. Er zeigte sich stets bürgernah, offen und interessiert an dem Tun des Gegenübers. Viele Berleburger können Geschichten darüber erzählen, wie sie Prinz Richard beim täglichen Inspizieren der Wälder angesprochen und nach dem Befinden erkundigt hat. Die Familie hat großen Anteil am kulturellen und gesellschaftlichen Leben in Bad Berleburg und stellt dafür seit Jahrzehnten ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. So durfte die Stadt offizielle Empfänge im Schloss durchführen. Auch die Weihnachtszeitreise lebt von der Großzügigkeit der Familie und dem Engagement des ganzen Hauses. Bei vielen sozialen Projekten konnte Bad Berleburg immer auf die Familie bauen. Der Wisent-Verein wird alles dafür tun, das faszinierende Artenschutz-Projekt dauerhaft in der Region zu verankern und für die Zukunft zu sichern. Das sind wir Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg schuldig.“ Bernd Fuhrmann, Bürgermeister und Vorsitzender Wisent-Verein.

Mutiger Naturschützer

Prinz Richard war ein freundlicher Mann. Mehrmals haben wir über Umwelt- und Artenschutz gesprochen, um so die Aussiedlung der Wisente möglich zu machen. Ein mutiges Projekt, das international großes Aufsehen erregte.“ Dr. Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident a.D. und Schirmherr des Wisentprojektes.

Sehr aufmerksamer Gesprächspartner

„Ich habe ihn sehr aufmerksam erlebt, als es um das Thema Wald bei einem Besuch unserer Tansanischen Freuden ging. In deren ländlichen Gebieten geht es auch um Aufforstung. Es war für alle Teilnehmer eine gute Begegnung, und Prinz Richard war sehr offen, sehr interessiert. Er hat uns Anekdoten erzählt und Vorschläge gemacht, wie man von hier aus fachlich solche Prozesse in Tansania begleiten kann.“ Pfarrer Stefan Berk, Superintendent des Kirchenkreises Wittgenstein.

Ein geselliger Mensch

Der Tod von Prinz Richard ist ein Schock für uns alle. Wir sind sehr traurig, weil wir einen guten Freund verlieren, einen Menschen, der uns immer gern empfang und auch gern ein Bierchen mit uns getrunken hat. Mir tut es so leid für die Prinzessin, dass alles so plötzlich war.“ Ole Holde, Vorsitzender Berleburg Klubben in Fredensborg/Dänemark.

Markant und Ehrlich

Er war eine große, markante und ehrliche Persönlichkeit, die so gut wie es eben ging, den Besitztum seiner Familie in den Dienst der Öffentlichkeit stellte, besonders für Natur und Kultur. Seine Offenheit und Ehrlichkeit wird uns sehr fehlen.“ Paul Breuer, langjähriger Landrat in Siegen-Wittgenstein.

Ihm wird der Dank einer Region für immer gewiss sein

Mit Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg verliert unsere Region, ja ganz Deutschland, einen profilierten und außerordentlich engagierten Naturliebhaber, dem die Bewahrung unseres wertvollen Naturerbes Zeit seines Lebens ein Herzensanliegen gewesen ist. Unter seinen vielfältigen Initiativen zum Erhalt der Artenvielfalt sticht zweifellos die von ihm ins Leben gerufene Wisentwelt hervor, ein bundesweit einzigartiges, europaweit begleitetes Artenschutzprojekt, das neben dem Artenschutz auch dem naturnahen Tourismus in unserer heimischen Region eine neue Dimension erschlossen hat. Heute möchte ich der Witwe, den Kindern sowie dem gesamten Haus Sayn-Wittgenstein mein Beileid aussprechen. Für die Zukunft zweifle ich nicht daran: Prinz Richard wird der Dank einer ganzen Region für immer gewiss sein.“ NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

Dankbarkeit für die Öffnung des Schlosses

Prinz Richard hat sich in herausragender Weise für die Region und die Menschen, die hier leben, eingesetzt. Dazu zählt auch die Öffnung des Schlosses für kulturelle Veranstaltungen. Seit Jahrzehnten können Einheimische und Gäste im Schloss großartige Konzerte erleben. Das erfüllt uns mit großer Dankbarkeit.“ Andreas Wolf, Vorsitzender der Kulturgemeinde Bad Berleburg.

Bodenständig, bürgernah, offen

Mit Prinz Richard verliert die Region eine bedeutende Persönlichkeit. Er war ein Vertreter des Hochadels und trotzdem bodenständig, bürgernah, offen und hatte keinerlei Berührungsängste. Vielleicht gerade deshalb haben ihm die Menschen in Bad Berleburg und darüber hinaus Respekt und große Hochachtung entgegengebracht. Seine Wälder waren seine Leidenschaft. Wanderer konnten ihn oft dort antreffen. Mit großer Hingabe und Durchhaltevermögen hat er sich dem Artenschutz gewidmet. Er war nicht nur der Ideengeber des Wisent-Projektes, sondern hat z.B. schon viele Jahre zuvor dem Schwarzstorch ein neues Zuhause gegeben. Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen, “ Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein.