Bad Berleburg. . Die Mitglieder des Heimatvereins Landwirtschaft und Brauchtum setzen im April den Spatenstich. Bei der Museumsnacht soll der Rohbau stehen

  • Seit 2014 hat der Heimatverein kein eigenes Museum mehr, die Exponate sind in verschiedenen Räumen untergestellt
  • Grund dafür: Der ehemalige Vermieter hat Eigenbedarf angemeldet, der Verein musste raus
  • Jetzt legen die Mitglieder selbst Hand an, damit im kommenden Jahr das neue Museum steht

„Wir sind zufrieden mit dem, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben und schauen positiv in die Zukunft“ – so lautet ganz grob das Fazit der beiden Vorsitzenden des Heimatvereins Landwirtschaft und Brauchtum bei der Jahreshauptversammlung im Hof Mühlbach.

Doch obwohl die Mitglieder sich normalerweise treffen, um über das vergangene Jahr zu sprechen, so geht der Blick ganz klar nach vorne. „Seit einigen Jahren planen wir das neue Museum als Ersatz für Hof Espe“, sagt der 1. Vorsitzende Klaus Daum. Denn: Seit 2014 hat der Heimatverein kein eigenes Museum mehr, die Exponate sind in verschiedenen Räumen untergestellt. „Wir mussten das Mietobjekt damals aufgeben, weil der Besitzer Eigenbedarf angemeldet hat.“

Projekt wird zu 35 Prozent gefördert

Davon unterkriegen ließen sie sicht nicht, im Gegenteil: Die Ärmel wurden hochgekrempelt, Konzepte erstellt, Baupläne entwickelt sowie Förderanträge eingereicht. Damit das eben nicht noch einmal passiert, baut der Heimatverein jetzt selbst. Und die Belohnung ist jetzt zum Greifen nah. „Im April fangen wir an“, betont Klaus Daum.

Zu 35 Prozent wird das Projekt gefördert, den Rest geben Sponsoren und wird baufinanziert. „Wir wollen aber so viel wie möglich selbst umsetzen“, ergänzt der 2. Vorsitzende Heinrich Knebel und ist zuversichtlich, dass das gelingt. Der Verein sei sehr lebendig und die Mitglieder engagiert. Für 2018 sei die Eröffnung geplant.

Viele Wechselausstellungen

„Museum am Rothaarsteig“ wird es heißen, zu finden Am Sengelsberg. Doch das wird sich stark von den herkömmlichen Museen unterscheiden. So wird es nur eine kleine Dauerausstellung geben, den Kern bilden Wechselausstellungen zu einem bestimmten Thema. „Wir haben genug Exponate, um das umsetzen zu können“, so Knebel.

Auch über eine mehrfunktionale Ausstellung denken die Verantwortlichen nach, wie Konzerte, Feste oder Lesungen. Damit eben für Jung und Alt etwas dabei ist.

Ebenso sind benachbarte Vereine eingeladen, ihre Exponate auszustellen. „Es ist wichtig, dass sich die Vereine im Umkreis miteinander vernetzen. Alleine schaffen wir das nicht mehr“, weiß Klaus Daum und spielt damit auf den demografischen Wandel an.

Bei der Museumsnacht mit dabei

Auch bei der Wittgensteiner Museumsnacht am 9. September wird der Heimatverein teilnehmen. „Wir hoffen, dass bis dahin der Rohbau steht“, sagt Klaus Daum. Zum Thema „Rock auf der Nachtbaustelle“ wird es ein Konzert von Hewedeeg geben sowie eine kleine Ausstellung rundum die Kartoffel.

Für den Spatenstich hat sich Heinrich Knebel etwas Besonderes einfallen lassen: „Wie wäre es mit einer Zeitkapsel. Kindergartenkinder können sich überlegen, wie unsere Stadt wohl in einhundert Jahren aussieht und etwas malen. Wir könnten auch eine Zeitung reinpacken.“ Auf einem Schild werde dann notiert, wann sie geöffnet werden solle.

Wahl des Vorstands

Neben den neuen Plänen und der Umsetzung stehen bei einer Jahreshauptversammlung auch Wahlen an: Der 1. Vorsitzende Klaus Daum, der 2. Vorsitzende Heinrich Knebel sowie die Schriftführerin Andrea Knebel und Kassierer Karl-Heinrich Winter sind wieder gewählt worden. Fritz Kohle ist neu im Beirat, Hilde Grebe, Peter Kremer, Heike Spies, Friedhelm Kroh, Luise Ehrenberg, Christian Womelsdorf und Karin Winter sind geblieben.