Bad Berleburg. . Die Kinderbuch-Figur Tafiti kommt von der afrikanischen Savanne ins kalte Berleburg. Wortschatz und Empathie der Kinder sollen gefördert werden.

  • Kinder der Kita Senfkorn veranstalten Afrika-Tag
  • Erdmännchen als Identifikationsfigur
  • Aufmerksamkeit von Smartphone und Tablet hin zu Büchern lenken

Seine Füße wurden ganz kalt und nass auf dem Weg von Schameder nach Bad Berleburg – Erdmännchen Tafiti, das sonst nur afrikanische Sonne gewohnt ist, musste vom Flugplatz Richtung Sengelsberg durch den Schnee stapfen. In der Kita Senfkorn konnte sich das Erdmännchen dann aber wieder aufwärmen – und von seinen Abenteuern aus der Ferne erzählen.

„Hallo Tafitiiiiiii“, kreischen die Kleinen und winken ihrem Kinderbuchhelden aufgeregt zu. In Tafitis Muttersprache heißt das „Jambo“, auch das haben die Kita-Kinder schon gelernt. Und damit sich Tafiti wie zu Hause fühlt, hat die Kita Senfkorn den Freitag kurzerhand zu einem Afrika-Tag umgestaltet. Jedes Kind verkleidete sich als Savannentier, Löwen, Giraffen, Tiger oder Zebras streunten durch die Stuhlreihen. Und auch wenn Pinguine, Schmetterlinge oder Marienkäfer nicht typisch für die Steppe sind, waren auch sie bei dem Afrika-Tag mit dabei.

Klein, wuselig und frech

Erst von Afrika nach Schameder geflogen, dann  nach Berleburg gelaufen: Das hat Tafiti ganz schön müde gemacht.
Erst von Afrika nach Schameder geflogen, dann nach Berleburg gelaufen: Das hat Tafiti ganz schön müde gemacht. © Britta Prasse

„Erdmännchen sind die Lieblinge der Kinder“, sagt Ute Gatzemeier, Leiterin der Kita Senfkorn. Sie sind klein, wuselig und manchmal auch ein bisschen frech: die ideale Identifikationsfigur für Kinder. Als sich Tafiti dann allerdings durch die Eingangstür quetscht, sind die Kinderaugen groß: Der vermeintlich kleine Kinderheld überragt sie selbst um mehr als einen Meter; schließlich ist es Monika Schröder, die in das Puschel-Kostüm mit den großen Augen schlüpft.

Als Vertreterin der Buchhandlung Mankelmuth ist ihr die Tafiti-Tour ein persönliches Anliegen, vor allem aus pädagogischer Sicht: „Kinder bekommen kaum noch etwas vorgelesen, kennen sich besser mit Smartphones und Tablets aus als mit Büchern.“ Dadurch verringere sich sowohl der Wortschatz als auch das Empathieempfinden der Kinder; eine Entwicklung, die dringend gestoppt werden müsse.

Wenn Monika Schneider alias Tafiti das Erdmännchen also von den Abenteuern in der Savanne erzählt, hören die Kinder gebannt zu. Manche hält es sogar nicht mal mehr auf den Stühlchen, lachend springen sie auf oder strecken die Arme nach Tafiti aus. Eine kleine Geste erobert die Herzen der Kinder dann restlos: Von der Omama hat Tafiti extra Kuchen aus Afrika mitgebracht. Die Raubtierfütterung verläuft friedlich, sogar für den gefräßigen Löwen King Kofi hat Tafiti etwas übrig gelassen.

>>> TAFITI WIRD NOCH EIN PAAR TAGE BLEIBEN

  • Tafiti wird noch ein bisschen in Berleburg bleiben. Am Montag, 27. Februar, wird er zwischen 15 und 18 Uhr in der Buchhandlung Mankelmuth sein.
  • Für Dienstag, 28. Februar, hat sich das Erdmännchen schon in der Kita Regenbogen angemeldet, am Mittwoch, 1. März, besucht es die Kita Laubfrosch.