Bad Laasphe. . Mit zwei Emails an die Stadt signalisiert die AWO ganz vorsichtig, dass es eine Zukunft für ein betreutes Wohnen in Bad Laasphe geben könnte.

Es kommt Bewegung in die Diskussion um alten- und behindertengerechte Wohnungen in Bad Laasphe. Vor der vom Betreiber Arbeiterwohlfahrt geplanten Schließung des Fritz-Heinrich-Seniorenzentrums zum 31. März 2017 hat sich der Sozialverband - wie in unserer Berichterstattung aus dem Sozialausschuss angekündigt - schriftlich bei der Stadt Bad Laasphe gemeldet. In diesem Falle sogar zweimal. Außerdem lassen die Schreiben zumindest den Rückschluss auf ein mögliches Einlenken des AWO-Bezirkes Westliches Westfalen zu. Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann berichtete von zwei Schreiben. Darin bestätigte die Arbeiterwohlfahrt, dass man sich mit dem Sozialdezernenten Rainer Schmalz fünf Grundstücke für einen potenziellen Neubau und auch die leerstehende Emmaburg angeschaut habe. Eine weitergehende Entscheidung über einen Verbleib in Bad Laasphe hatte die AWO für die 10. Kalenderwoche angekündigt.

Erste Email im falschen Postfach

Eben dieses Schreiben war laut Dr. Spillmann bereits am Montag um 17.40 Uhr, also kurz nach Beginn der Sozialausschusssitzung im Rathaus eingegangen. Die Email kam im Sekretariat an, so dass sie keine Berücksichtigung in der Sitzung finden konnte. Offenbar angestoßen durch die Medienberichte über die Sitzung und die offenen Fragen gegenüber der AWO folgte direkt am Dienstag gegen 16.40 Uhr, zwei Stunden vor der Ratssitzung, eine weitere und konkretere Mail der Arbeiterwohlfahrt.

Darin heißt es laut Bürgermeister Spillmann, dass die AWO derzeit auch prüfe, ob am Standort des Fritz-Heinrich-Seniorenzentrums in Zusammenarbeit mit einem namentlich nicht erwähnten Investor altengerechte Wohnungen entstehen könnten.

Neubau mit Investor im Gespräch

Außerdem äußert sich die AWO dazu, dass es bislang nicht gelungen sei, 13 dort verbliebenen Mietparteien eine Perspektive über den Schließungstermin zum 31. März hinaus zu präsentieren. Vor diesem Hintergrund wolle der Betreiber das Gespräch mit dem Investor suchen. Die Frage ist, ob dieser sich vorstellen kann, in zwei Bauabschnitten zu bauen und die 13 Mieter dabei zu berücksichtigen. Weiterhin werde noch ein alternativer Standort für einen Neubau geprüft. Gespräche mit dem Grundstückseigentümer seien geplant. Ausgeschieden ist die Emmaburg, von der die AWO sagt, dass sie zwar engagiert umgebaut worden sei, dieser Umbau aber nicht für die Unterbringung pflegebedürftiger Menschen geeignet sei.

Die Grünen-Ratsfrau Anna Bade regte an, dass die Stadtverwaltung die 13 Mieter besuchen und über den Sachstand informieren solle. „Wir sollten ihnen sagen, dass wir stolz auf sie sind“, lobte Bade deren Beharrlichkeit.