Bad Berleburg. . Innerhalb von elf Tagen wird das Geschäft in der Poststraße zum zweiten Mal ausgeraubt. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Bandendiebstahls.

  • Der zweite Einbruch in kürzester Zeit schockiert Familie Kolodziej am frühen Montagmorgen
  • Videoaufnahmen zeigen: Die Verbrecher haben die Eingangstür in zwei Minuten geknackt
  • Im Laden haben die Täter die Stromversorgung der Überwachungskamera unterbrochen

Dieselbe Masche, dieselbe brachiale Gewalt und vermutlich auch dieselben Täter: Innerhalb von zehn Tagen haben unbekannte Einbrecher erneut in einem Berleburger Tabakwarengeschäft eingebrochen und wie bereits in der Nacht zum 3. Februar reichlich Beute gemacht. Stangenweise Zigaretten und -- anders als bei der ersten Tat – auch jede Menge Tabak in Päckchen und Tüten im Wert von fast 10 000 Euro haben die wahrscheinlich aus Osteuropa stammenden Straftäter mitgenommen. Sie konnten nach dem Einbruch in der Nacht zu Montag unerkannt entkommen. Hinterlassen haben sie obendrein einen Sachschaden von mehr als 3000 Euro.

Erneuter Einbruch in Berleburger Tabakwarengeschäft.

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    Geschäftsinhaber Harald Kolodziej ist der Verzweiflung nahe. „Was sollen wir denn noch machen?“ Er war am frühen Montagmorgen von der Polizei benachrichtigt worden, dass sein Laden schon wieder Ziel der Straftäter geworden ist. Kolodziejs Schwiegersohn hatte auf seinem Heimweg von der Nachtschicht gegen 6.15 Uhr – aus Gewohnheit – einen Blick auf das Geschäft geworfen und deutliche Einbruchsspuren erkennen können. Schon wenige Minuten, nachdem er die Polizei alarmiert hatte, nahmen die Beamten die Ermittlungsarbeit auf.

    Überwachungskameras abgestellt

    Nach Informationen der Westfalenpost waren die Unbekannten dieses Mal offenbar vorsichtiger. Angeblich haben sie die Stromversorgung der Überwachungsanlage gekappt und Kameras zerstört bzw. so verdreht, dass kaum brauchbare Aufnahmen zustande kamen.

    Dennoch hat die Kripo diese Spur bereits ausgewertet und glaubt zumindest einen der Täter vom 3. Februar wiedererkannt zu haben. Kriminaloberkommissar Jörn Schuppener, der am Tatort die Spurensicherung übernommen hatte: „Wir gehen bislang davon aus, dass es sich um die gleiche Täterbande handelt, die vor knapp zwei Wochen hier war.“ Dafür spreche auch die exakt gleiche Ansätze der Hebelwerkzeuge an den Sicherungsscharnieren der Eingangstür.

    Effektive Sicherung der Tür geplant

    Bietet die denn eigentlich ausreichend Schutz gegen Einbrecher? Harald Kolodziej macht deutlich, „dass unsere Tür der zweithöchsten Sicherungsstufe entspricht. Die Tür hat ja zweimal gehalten, als es schon im April 2016 innerhalb einer Woche zu zwei Einbruchsversuchen gekommen ist.“

    Der zweite Einbruch innerhalb von zehn Tagen hat an der Tür des Tabakwarenladens Spuren hinterlassen.
    Der zweite Einbruch innerhalb von zehn Tagen hat an der Tür des Tabakwarenladens Spuren hinterlassen. © Christoph Vetter

    Jetzt werde Kolodziej wohl mit der Sparkasse als Hauseigentümerin und der Kriminalpolizei überlegen, wie eine effektive Sicherung des Ladenlokals aussehen kann. Möglicherweise müssten sogar Gitter an der Tür und den Schaufenstern angebracht oder der Laden eventuell mit einer Alarmanlage ausgestattet werden, um den Einbrechern einen wirksamen Riegel vorzuschieben.

    Das dürfte auch im Sinne der Versicherung sein, die Harald Kolodziej nun zum zweiten Mal in Anspruch nehmen muss; die durch die beiden Einbruchsversuche entstandenen Sachschäden hat die Gebäudeversicherung der Sparkasse Wittgenstein abgedeckt.

    Polizei bittet Zeugen um Mithilfe

    Vielleicht gibt es Zeugen, denen im Tatzeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Geschäfts neben der Sparkasse Wittgenstein der Poststraße aufgefallen sind.

    Sie werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat Bad Berleburg unter der Rufnummer 02751/9090 zu melden.