Alertshausen. . Sechs Westnetz-Monteure reparieren die 10 000 Volt-Leitung bei Alertshausen. Für die Außengehöfte gibt es eine eigene Lösung.
- Im Bereich Geisenberg haben umgestürzte Erlen zwei Traversen der Freileitung zerstört
- Alertshausen, Diedenshausen und Teile von Elsoff sowie Außengehöfte waren ohne Strom
- Mit schwerem Gerät haben die Monteure von Westnetz den Schaden direkt am Mast behoben
Minus acht Grad, fast 70 Zentimeter hoch bedeckt der Schnee die Wiesen. Obwohl kein Lüftchen geht, ist der Einsatz für sechs Westnetz-Mitarbeiter bei klirrender Kälte kein leichtes Spiel. Im Elsofftal hat es am vergangenen Wochenende Schneebruch gegeben, eine 10 000 Volt-Leitung war gerissen und hatte vorübergehend einen Stromausfall verursacht. Dort ist jetzt die Baustelle für die Monteure.
Direkt parallel zum Elsoffbach verläuft die Stromversorgung zwischen Elsoff und Alertshausen. Zwei Erlen haben die Schneelast nicht ausgehalten, waren mitsamt Wurzeln aus dem weichen Erdreich umgestürzt und hatten dabei die Stromleitung gekappt und zwei Traversen an den Masten zerstört.
Freie Bahn dank Bauer Hans-Werner Marburger
Nachdem Landwirt Hans-Werner Marburger aus Elsoff mit seinem Schlepper den Schnee bis hin zum Strommasten geräumt hatte, konnten Obermonteur Meik Beuter und seine Kollegen am Montag die vorbereitenden Maßnahmen treffen, um dann am Dienstag „mit schwerem Gerät“ die Regulage der Leitung in Angriff zu nehmen. Kettensteiger und Hebebühne stehen bereit; Monteur Alexander Hooge besteigt den Korb, mit dem er hoch bis zum defekten Leiterseil schwebt.
Bei der Reparatur muss Hooge darauf achten, dass die Abstände der beiden Leitungen durchgängig gleichmäßig sind. „Die dürfen bei Wind nicht aneinanderschlagen“, liefert Meik Beuter die plausible Erklärung dafür, wie ein Kurzschluss verhindert wird. Während der Arbeiten sind die Leitungen natürlich spannungslos. Von der Station Geisenberg an der Auffahrt zum Garsbach werden die Ortschaften im oberen Elsofftal über den Abzweigmast Burghelle mit Strom versorgt. „Maximal drei Stunden waren die Haushalte in den drei Ortschaften und auf den Außengehöften ohne Strom“, weiß Meik Beuter um die Versorgungslücke am vergangenen Samstag.
Geländegängiges Aggregat versorgt die Höfe
Nicht allerdings für die Außengehöfte oberhalb von Alertshausen. Obwohl die Höfe Binsenbach, Fallgrube und das Forsthaus Karlsburg auf hessischem Gebiet liegen, versorgt Westnetz für diese Haushalte mit Strom. Durch den Schaden im Tal gab’s also auch für die Höfe einen Engpass. Der ist völlig pragmatisch beseitigt worden.
Aus Siegen haben die Westnetz-Männer das dort stationierte 275 kVA-Aggregat kommen lassen. Ein zwei Tonnen schweres und absolut geländegängiges Gefährt mit jeder Menge Technik. In einem riesigen Tank unter dem Chassis haben 400 Liter Diesel Platz. Damit wird auf 650 Meter Höhe Notstrom für die Außengehöfte erzeugt und über das dort oben auf der Burghelle vorhandene Leitungsnetz verteilt.
Arbeiten erfolgreich abgeschlossen
Obermonteur Beuter ist mit den erfolgreich verlaufenen Arbeiten zufrieden. Vor allem ist er froh, dass neben den Schneemassen nicht auch noch Sturm aufgekommen ist. So haben er und seine Leute das normale Netz planmäßig wieder hergestellt – ohne dass einer der Kunden es bemerkt hat.
>> HINTERGRUND
Das 275 kVA-Aggregat ist bei Westnetz in Siegen stationiert. Das winterfeste Gerät kann mehr als 50 Haushalte mit Strom versorgen.
Dafür hat das geländegängige Fahrzeug einen 400 Liter-Tank für Diesel unter dem Fahrgestell.
Für Westnetz waren diese Woche Obermonteur Meik Beuter sowie die Monteure Alexander Hooge, Stefan Baldus, Klaus Henke, Ditmar Waffenschmidt und Daniel Röße im Elsofftal aktiv.
Als Maschinen hatten die Männer zur Reparatur der Freileitung eine Hebebühne (12 Meter) und einen Kettensteiger im Einsatz.