Bad Berleburg. . Die Zahl von Asylsuchenden im Kreis ist rückläufig; deshalb werden die Kölner Beamten aus Wittgenstein abgezogen – und zwar schon bald.
- In der kreisweit momentan einzigen Unterkunft in Bad Berleburg leben zurzeit weniger als 100 Flüchtlinge
- Eine Präsenz der Bereitschaftspolizisten aus Köln ist nicht mehr notwendig
- Erster Hauptkommissar Bernd Dickel: Durch die Einrichtung haben wir hier kein Sicherheitsproblem
Durch die rasante Abnahme der Anzahl von Flüchtlingen in der Erstaufnahme-Einrichtung (EAE) am Spielacker in Bad Berleburg und vor dem Hintergrund, dass die Notunterkunft in Bad Laasphe geschlossen wurde, ist die Präsenz von Beamten der Bereitschaftspolizei aus Köln überflüssig geworden. Das bestätigte Erster Polizeihauptkommissar Bernd Dickel auf Anfrage.
Belegungszahl unter 20
„Es ist richtig, dass das Projekt nicht fortgeführt wird“, sagte Dickel und führte an, dass ja auch die Aufnahme-Einrichtung in Burbach „auf Standby-Betrieb“ gestellt worden sei. Nach Angaben des Leiters der Wache in Bad Berleburg seien die Belegungszahlen am Spielacker von 288 Anfang Oktober über 72 teilweise sogar auf 17 gesunken. Aktuell leben in der Einrichtung 88 Asylsuchende.
Kein Sicherheitsproblem
Das zum Jahresende auslaufende Projekt mit der Kölner Bereitschaftspolizei war möglich geworden, weil die Rheinländer Beamte seinerzeit genügend zeitlichen Spielraum für ihre Anwesenheit im Kreis Siegen-Wittgenstein hatten. Zeitweise reisten morgens bis zu zwölf Polizisten an und zogen abends wieder ab. „Diese Verstärkung“, das hatte Volker Intemann, Leiter des Leitungsstabes der Kreispolizeibehörde, bereits vor anderthalb Jahren der Westfalenpost gesagt, sei aber „nicht der tatsächlichen Sicherheitslage geschuldet, sondern dem Empfinden der Bürger“. Das kann Bernd Dickel auch heute noch ausdrücklich wiederholen: „Objektiv haben wir durch die Erstaufnahmeeinrichtung in Bad Berleburg kein Sicherheitsproblem. Zurzeit registrieren wir in dem Zusammenhang fast keine einzige Straftat mehr.“
Objekt gegen Angriffe von außen geschützt
Und weil das schon seit längerer Zeit so ist, sind Dickels Kölner Kollegen schwerpunktmäßig schon seit über einem Jahr an ihrem eigentlichen Standort eingesetzt worden – mal bei Fußball-Bundesligaspielen, mal als Personenschutz bei politischen Veranstaltungen oder auch bei der weiterhin in den Schlagzeilen stehenden Kölner Silvesternacht.
Präsenz zeigt die Polizei dennoch weiterhin an der Einrichtung am Spielacker. Bernd Dickel sagt, warum: „Da sind wir nicht in erster Linie, um etwaige Straftaten der Flüchtlinge aufzuklären, sondern auch zu demonstrieren, dass das Objekt und seine Bewohner von uns für eventuelle Angriffe von außen geschützt wird.“