Hesselbach/Namibia. . Konny von Schmettaus Biografie liest sich wie eine weibliche Version von Indiana Jones. Wieso die Hesselbacherin Fernweh nach Afrika hat.

  • Nach dem Studium Auslandsberichterstatterin und Kriegsreporterin in Uganda
  • keine Zeit für Angst während des Bürgerkrieges
  • Liebe zur Natur ist in Wittgenstein verwurzelt

Ihre Geschichte klingt wie die weibliche Version von Indiana Jones: Konny von Schmettau kommt ursprünglich aus Hesselbach, schon früh merkt sie ihre Lust am Reisen, ist neugierig auf den exotischen Kontinent Afrika. Nach ihrem Kunstgeschichts- und Archäologie-Studium in Marburg erfüllt sie sich gleich zwei Träume: Sie wird Journalistin und reist nach Afrika.

In ihrem neuesten Reisebuch „Sangwali – David Livingstone am Linyanti“ erzählt sie unter anderem die Geschichte, wie sie eine Gravur in einem 3000 Jahre alten Baum gefunden hat– von dem bekannten Afrika-Forscher persönlich im Jahr 1851 angefertigt. Im Gespräch erzählt die Hesselbacherin, was sie in ihrer zweiten Heimat 12.000 Kilometer weiter südlich erlebt und gelernt hat.

Konny von Schmettau (rechts) spricht mit Britta Prasse über ihre Entdeckung in Namibia.
Konny von Schmettau (rechts) spricht mit Britta Prasse über ihre Entdeckung in Namibia. © Vetter

Frau von Schmettau, warum gerade Afrika?

Konny von Schmettau: Schon als Kind war ich von Afrika fasziniert. Ich wusste schon mit neun Jahren, dass ich Journalistin werden und nach Afrika gehen wollte. Andere Kinder haben im Werkunterricht Indianer-Tipis gebaut, ich einen Kraal. Mich hat die Kultur, die Lebensweise, die Landschaft, das Abenteuer gereizt.

Und wann sind Sie dann zum ersten Mal nach Afrika gegangen? Und dann auch direkt nach Namibia?

Nein, meine erste Station war Simbabwe. Nach meinem Studium 1989 kaufte ich mir endlich ein Ticket nach Harare [Anm. d. Red.: Hauptstadt von Simbabwe], wo ich mit einem Bekannten durchs Land gereist bin. Danach ging’s weiter nach Kenia, in Nairobi nahm ich schließlich den Nachtbus in Richtung Uganda, um dort einen Freund zu besuchen. Als ich dann früh morgens an der Grenze stand, wusste ich: Das ist mein Land! Und prompt bin ich vier Jahre dort geblieben, als Auslandskorrespondentin und Kriegsberichterstatterin für deutsche Medien.

Zu dieser Zeit herrschte Bürgerkrieg in Uganda, der Völkermord erreichte eine bestialische Brutalität mit über 800.000 Toten. Platt gefragt, aber: Hatten Sie keine Angst?

Wir hatten keine Zeit für Angst, wenn draußen um uns herum geschossen wurde. Wir haben uns unter anderem in einem Benediktinerkloster verbarrikadiert und wenn uns der Kugelhagel zu laut wurde, haben wir mit Musik auf improvisierten Instrumenten dagegen angespielt. Den Mutigen gehört die Welt – und ich habe mich immer ins Leben gestürzt. Ich bin abenteuerlustig und waghalsig, aber niemals blauäugig. Ich habe mich nie absichtlich in Gefahr begeben, nur um das Foto des Jahres zu machen.

Naturliebe – Wittgensteiner Wälder und afrikanische Wüste

Wittgensteiner Land und Uganda, da prallen ja schon zwei Welten aufeinander, der Kulturschock scheint da vorprogrammiert. War das bei Ihnen auch so?

Natürlich unterscheiden sich Kultur und Alltag stark voneinander, aber als Landei bin ich es auch gewohnt, dass man sich gegenseitig vertraut – und dass man sich in dem Miteinander gegenseitig hilft und auch mal improvisiert. Das ist in Afrika nicht anders.

Die Liebe zur Natur, das Interesse an Mineralien, Pflanzen und Tieren, das alles hat mein Onkel Heinz in mir geweckt. Er war ein großes Vorbild für mich. Egal ob in den Wäldern des Witti-Landes oder in der Wüste von Namibia: Ich gehe mit offenen Augen durch die Natur und kann in ihr zu mir kommen und Energie auftanken für meinen Hauptberuf als Journalistin und Buchautorin.

Hesselbacherin auf Tour durch Namibia

Konny von Schmettau ist neugierig auf den exotischen Kontinent Afrika.
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Konny von Schmettau ist neugierig auf den exotischen Kontinent Afrika.
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Erst Simbabwe, dann Uganda, später Namibia. Wie kam die Verbindung zu Namibia zustande?

n der Zwischenzeit bin ich mit meinem knapp ein Jahr alten Sohn auch wieder nach Deutschland zurückgegangen, nachdem ich mich von meinem damaligen Mann getrennt hatte. In Marburg habe ich dann eine PR- und Marketingagentur gegründet und habe auch mit der Uni zusammengearbeitet.

Nach zwölf Jahren hat mich aber wieder das Afrika-Heimweh gepackt – also bin ich mit meinem Sohn nach Namibia gegangenen, quasi als Kompromiss für ein ‘softes Afrika’. Ein befreundeter Fotograf, dessen Vater aus Marburg und Mutter aus Namibia kam, hat mir das Land empfohlen. Ich habe mich sofort in diese unendlichen Weiten verliebt. Und mittlerweile teile ich diese Faszination mit meinen Gruppen, die ich als Reiseleiterin begleite.

Wie hat Sie die Zeit in Afrika verändert?

Auf jeden Fall bin ich mit den Jahren viel gelassener geworden, erledige Sachen jetzt hintereinander und nicht mehr alles gleichzeitig. Es gibt keinen Konsumdruck, ich bin weniger materiell eingestellt als vielleicht noch früher. Wenn ich jetzt mit meinem VW-Bus in der Wüste unterwegs bin, reichen mir ein Kochlöffel und Schneebesen zum Kochen. Das ist auch eine Form von Freiheit.

Und was vermissen Sie am meisten an Wittgenstein, wenn Sie wieder in Afrika sind?

Es hört sich vielleicht komisch an, aber: Mir fehlt manchmal der Duft der Tannenwälder und der Erde. Mein Kompromiss ist es jetzt aber, zur Hälfte in Swakopmund und zur Hälfte in Marburg zu arbeiten und zu leben. Unten die meiste Zeit in meinem Bulli, hier oben in meiner Wohnung.

>> LUST AUF REISEN

  • Konny von Schmettau bietet Safaris, Wüsten-Touren und Ausflüge für Kleingruppen an. Mehr Infos auf www.namibia-aktiv.com.