Bad Berleburg. ...
... (mb) "Auf uns sind Einsätze zugekommen, die wir in der Größe nicht hatten und die wir so auch nicht einschätzen konnten", resümierte Zugführer Reiner Schilling am Samstag zu Beginn der Jahresdienstversammlung das abgelaufene Kalenderjahr des Löschzugs 1. Dabei verwies er auf die Einsatzflut bei Orkan Kyrill und machte deutlich, was die Feuerwehr geleistet hat.
"Hier mussten Entscheidungen getroffen werden, welche Straßen wir freihalten und welche wir aufgeben", erklärte Zugführer Reiner Schilling. Jeder der Kameraden hatte seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt und zum Schutz der Wittgensteiner Bürger gekämpft. "Wir wurden sehr stark in Anspruch genommen, aber nicht überfordert", sagte Schilling.
Weniger gut gelaufen war es mit dem Telefonanschluss in den Feuerwehrhäusern: "Erst jetzt wurden die Feuerwehrhäuser mit analogen Telefonanschlüssen versehen, weil sie bei größeren Einsatzlagen als Anlaufstelle für Hilfesuchende Bürger da sein sollen. Die Feuerwehrführung hat allerdings nicht vergessen, dies zu beantragen, sondern diese Angelegenheit wurde einfach als nicht so wichtig eingestuft", bedauerte der Zugführer.
Obwohl der Vertreter der Stadt, Hermann Kaiser, bei der Versammlung feststellte, dass man stolz sein kann auf Berleburgs Feuerwehr, war dieses Anliegen nicht bearbeitet worden. Ein weiterer Punkt, auf den Reiner Schilling einging, ist das Alter einiger Fahrzeuge. "Man muss bedenken, wenn wir zum Einsatz fahren, dann fahren wir nicht gemütlich spazieren, sondern fahren etwas zügiger. Wenn man sich nun die modernen Autos ansieht, mit welcher Technik die ausgerüstet sind und wenn man sich jetzt die Technik der teils alten Einsatzfahrzeuge ansieht, dann kann ich nur sagen: Vielen Dank für Euren Mut", so Schilling.
Die Versammlung am Samstag war auch die letzte, die Reiner Schilling als Zugführer eröffnete. Da der jetzige Wehrführer, Gerhard Reber, in den Ruhestand geht, wird Schilling nach einer Anhörung vermutlich seine Nachfolge antreten. Laut Gesetz ist es nicht zulässig, dass man als Zugführer und als Wehrführer tätig ist. "Dann wäre ich mein eigener Dienstvorgesetzter", erklärte Reiner Schilling.
Im Jahresbericht konnte der stellvertretende Zugführer Fritz-Rainer Grebe auf eine Vielzahl an Aktivitäten und Einsätze zurückblicken. 98 Mal wurde im vergangenen Jahr die Hilfe des Zuges 1 benötigt. Unter anderem mussten die Kameraden zu 25 Brandeinsätzen und zu 39 technischen Hilfeleistungen ausrücken. Neben den Einsätzen führten die Kameraden aber auch wieder zahlreiche Übungen und Dienstabende durch und auch die Lehrgänge kamen nicht zu kurz. So besuchten Phillip Kloos, Ralf Müller, Jens Schmitt, Michael Grabow, Stefan Scholz, Roland Lauber, Fritz - Rainer Grebe und Reiner Schilling verschiedene Lehrgänge auf unterschiedlichen Ebenen. Neben den feuerwehrtypischen Veranstaltungen wurden auch andere Aktivitäten wahrgenommen. So zum Beispiel die Teilnahme an einem Fußballturnier, die Ausrichtung des Osterfeuers, oder die Teilnahme am Zapfenstreich zu 1200 Jahre Raumland. Insgesamt hat der Löschzug 49 aktive Kameraden und 13 Jugendfeuerwehrleute.
Die Jugendfeuerwehr richtete nicht nur 15 Jugendfeuerwehrdienste und18 mal Sport aus, sondern es wurden auch Fußballturniere und Übungen besucht. Einige halfen bei der Hydrantenüberprüfung und bei der Errichtung des Osterfeuers. Reiner Schilling freute sich besonders über das Engagement der jungen Leute und machte einmal mehr deutlich, wie wichtig der Nachwuchs für die Feuerwehr ist.
Ehrungen konnten am Samstag auch vorgenommen werden: Joachim-Lars Leopold wurde zum Feuerwehrmann befördert, Phillip Kloos und Ralf Müller wurden zu Oberfeuerwehrmännern befördert, Stadtbrandinspektor Fritz-Rainer Grebe wurde für 40-jährige Zugehörigkeit zum Zug 1 mit dem Florian-Taler in Silber und einer Urkunde ausgezeichnet. Für die Teilnahme am Leistungsnachweis erhielten Karsten Kreuger das Leistungsabzeichen in Bronze, Phillip Kloos das Leistungsabzeichen in Silber, Markus Crusius Gold mit blauem Untergrund und Jens Harth Gold mit rotem Untergrund.