Bad Laasphe. (wp) Martin Achatzi, CDU-Ratsmitglied in Bad Laasphe hat gestern seinen Austritt aus der Partei erklärt. ...
... Als Begründung teilte er mit: "Die von der Laaspher CDU vertretenen Positionen zu grundsätzlichen Fragen der weiteren Entwicklung Bad Laasphe kann und will ich nicht mit tragen".
Damit zieht der Kaufmann offensichtlich die Konsequenzen aus mehreren, parteiinternen Querelen. Nach Informationen der WESTFALENPOST hatte Achatzi bereits am Montagabend in der Fraktionssitzung seinen Austritt aus der CDU angekündigt. In jener Sitzung soll er dem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Borchert "persönliche Diffamierung und Häme" vorgeworfen haben. Vermutlich zielte Achatzi damit auf einen Leserbrief-Schlagabtausch zwischen ihm und Borchert in den Tageszeitungen ab.
Der WP sagte Achatzi gestern: "Ich habe in den vergangenen Wochen den Eindruck gewonnen, dass ich für die CDU-Führung zu einem Problemfall geworden bin."
Fraktionsvorsitzender Borchert bestätigte gestern die Meinungsverschiedenheiten: "Wahrscheinlich ist seine dauernde interfraktionelle Opposition, wahrscheinlich aber auch Frust ausschlaggebend für diese Reaktion."
Möglicherweise habe er es nicht akzeptieren können, dass er für seine Haltung zum Einzelhandelskonzept oder seinem Vorschlag zum Konzept der Nahversorgung Gartenstraße als Großprojekt keine Mehrheit in der Fraktion erzielt habe. Die hatte Achatzi auch nicht bei seiner Position zur Umgehungsstraße. Als er die in einem Leserbrief veröffentlich, "ist mir die Hutschnur geplatzt", deutete Jürgen Borchert gestern ein der CDU nicht gerade dienliches Verhalten von Achatzi an. In der Fraktionssitzung habe er Martin Achatzi gesagt: "Wir vertragen bei uns Querdenker, aber keine Quertreiber".
CDU-Stadtverbandsvorsitzender Boris Kämmerling bestätigte der WP die Vorwürfe innerhalb der Sitzung. Den Austritt aus der Partei kommentierte er knapp: "Ich bedaure das. Aber es ist seine persönliche Entscheidung, mit der er leben muss."
In den politischen Gremien will Achatzi sein Ratsmandat als parteiloser Bürger wahrnehmen. Damit hat die CDU nun eine Stimme weniger. Dazu Jürgen Borchert: "Das hatten wir ja ohnehin schon so, weil er meistens gegen uns gestimmt hat. Jetzt wird die reale Situation zementiert."
Auf Anfrage kommentierte Bürgermeister Gravemeier den Schritt von Achatzi: "In den vergangenen Wochen habe auch ich bemerkt, dass in der CDU-Fraktion mit Martin Achatzi nicht alles rund lief."