Beddelhausen. .

„So einfach entkommst du uns nicht“ – das war keineswegs als Drohung, sondern als liebevoller Rückblick auf 35 Dienstjahre im Haus Ederhöhe gemeint. Zum 1. Januar 2017 geht Einrichtungsleiterin Helma Gernand in den Ruhestand und wird von Sandra Schaar in ihrer Funktion abgelöst. Die Geschäftsführung übernimmt dann Cliff Miekler.

An Herausforderungen gewachsen

Marie-Luise Reimann war selbst 32 Jahre lang enge Kollegin und Vertraute von Helma Gernand. Der Rückblick auf die gemeinsame Zeit ließ nur erahnen, was die beiden Mitarbeiterinnen geschafft haben: „Die Jahre waren schwer, aber auch reich. Wir brauchten Standhaftigkeit und Gelassenheit – und an den Herausforderungen sind wir immer wieder ein Stückchen gewachsen“, so Reimann.

Einer dieser Stolpersteine wurde 1995 in den Weg gelegt, mit dem neuen Pflegeversicherungsgesetz, an das Reimann in ihrer Rede erinnerte: „Damals sah sich das Haus Ederhöhe mit der Existenzfrage konfrontiert und mit der Sorge: ,War das jetzt das Ende?’“ Es war nicht das Ende. Zwischen 1999 und 2001 wurde die alte Villa an die maßgeblichen Bauvorschriften angepasst, ein Jahr später übernahm Helma Gernand schließlich die Einrichtungsleitung.

Die Feier zum 50-jährigen Bestehen von Haus Ederhöhe, ein Tag der Offenen Tür, bei dem sich gut 350 Besucher informierten, ein Eigentümerwechsel im vergangenen Jahr – Helma Gernand erlebte und prägte viele Ereignisse in der Beddelhäuser Pflege-Einrichtung. Für die Mitarbeiter war sie nicht nur Führungskraft, sondern auch Vertrauensperson.

„Amazing Grace“ („Erstaunliche Gnade“) – mit diesem Trompeten-Duett hatte Gernands Sohn sie gestern bei der Verabschiedung auf der Ederhöhe überrascht. „Ich bin überwältigt, mir fehlen die Worte – und das passiert nicht so häufig“, zeigte sie sich gerührt. Auffällig oft hob sie dabei auch ihre Brille an – und wischte sich über die Augen.