Erndtebrück. .
Aufgeregte „Mama“-Rufe schallen durch den Kirchentrakt. Ein Dutzend Kinder sitzt oder liegt auf dem Boden, weil alle Kirchenbänke und zusätzlich aufgestellte Stühle bereits belegt sind. Gespräche mit dem Sitznachbarn, zwischendurch laufen Kinder durch die Menge: Für einen andächtigen Ort wie die evangelische Kirche in Erndtebrück ist es ungewöhnlich laut – aber vor allem lebendig. Für das Benefiz-Konzert „Seraphines größter Weihnachtswunsch“ wurde am Freitagabend ein generationsübergreifendes Projekt realisiert, bei dem das Familienzentrum „Sonnenau“, das AWO-Seniorenzentrum Erndtebrück und das Kinderhaus Martin-Luther-Straße beteiligt waren. Ein Dialog über alle Altersgrenzen hinweg.
AWO-Vorstandsmitglied Sabine Rothenpieler hat der Erzählung Leben eingehaucht: Seraphine ist ein Engel und wohnt im Himmel. Jedes Jahr schaut sie sich die Weihnachtszeit auf der Erde durch ihr Fernrohr an. Als sie das eines Tages allerdings versehentlich fallen lässt, geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung: Die Weihnachtszeit auf der Erde einmal „live“ mitzuerleben. Nachdem der Nikolaus Seraphine Mut zuspricht, tritt sie den Weg zur Erde an. Auf ihrer weltlichen Reise versteht sie dann immer mehr, worauf es im Leben tatsächlich ankommt: Liebe, Freundschaft, Großzügigkeit und Verständnis.
Gesang, Gebet und Lichtertanz
„Seraphines größter Weihnachtswunsch“ ist viel mehr als ein Theaterstück. Es ist Vortrag, Gesang, Gebet und Tanz. Jeder wird eingebunden, seien es die Bewohner des AWO-Heims, die beim Schattentheater Regie führen, oder die Kinder vom Familienzentrum „Sonnenau“, die mit dem Lichtertanz an die Besinnlichkeit von Weihnachten erinnern.
Mehr als 2000 Euro wurden bereits von örtlichen Einzelhändlern, Gastronomiebetrieben, Vereinen sowie Firmen aus Industrie und Handwerk gespendet – das Konzert dürfte diesen Betrag noch mal nach oben korrigiert haben. Der Gesamterlös kommt der Arbeit des Sozialen Dienstes des AWO-Seniorenzentrums sowie den evangelischen Kindergärten Martin-Luther-Straße und dem Familienzentrum „Sonnenau“ zu Gute.