Wittgenstein. . Für Feudingen hat sich der evangelische Kirchenkreis etwas einfallen lassen – und ein Modellprojekt „Multiprofessionalität“ gestartet.
- Landeskirche verteilt 2017 noch einmal gutes Geld aus Kirchensteuern in den Regionen
- 4,24 Millionen Euro für Kirchenkreis Wittgenstein – bei weiter sinkender Gemeindeglieder-Zahl
- Nach Abschied von Dr. Ralf Kötter neuer Pfarrer für Lukas-Gemeinde gesucht
Gute Nachricht für den evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein und seine Kirchengemeinden: 2017 hat die Landeskirche noch einmal gutes Geld aus Kirchensteuern in den Regionen zu verteilen – mit rund 4,24 Millionen Euro rund 214 000 Euro mehr als noch im Jahr zuvor. Und das bei weiter sinkender Zahl der Gemeindeglieder. Nicht so einfach wird es allerdings wohl werden, künftig für vakante Pfarrstellen Bewerber zu finden. Für Feudingen hat man sich dazu jetzt etwas Neues einfallen lassen.
Reformationsjahr: Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt
Kinder und Jugendliche – sie sollen zum Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ 2017 im evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein im Mittelpunkt stehen.
Nach derzeitigem Stand der Planungen, die am Montag bei der Herbst-Synode des Kirchenkreises Pfarrer Peter Liedtke vom Fachausschuss für Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik vorstellte, beginnt die Veranstaltungsreihe vom 7. bis 10. Februar mit einer großen Jugend-Bibelwoche in der Aula des Johannes-Althusius-Gymnasium Bad Berleburg. Und mit einer Jugendsynode unter dem Motto „Kirche im Jahr 2030“ vom 10. bis 12. November im Abenteuerdorf Wittgenstein soll sie enden.
Weitere geplante Termine 2017:
23 bis 25. Juni Kreiskirchentag in Siegen, mit Aufführung des Luther-Oratoriums
25. bis 16. Juli „Luther-Garten“ an der ehemaligen Hauptschule Erndtebrück mit bislang neun „Stationen zum Entdecken und Erleben“
Anfang Oktober Bibeltag für alle Kinder des Kirchenkreises im Abenteuerdorf Wittgenstein
voraussichtlich am 11. Oktober Vortrag „Das Reformationsjubiläum 1917 in der Kreissynode Wittgenstein“ von Dr. Johannes Burkhardt, Historiker aus Bad Berleburg
8. bis 29. Oktober „Die 4 Soli des Reformationsgeschehens“ – eine Annäherung mit Egli-Figuren, evangelische Kirche Oberndorf
31. Oktober Theaterstück in der Stadtkirche Bad Berleburg
Derzeit Defizit beim Abenteuerdorf
Mehr Einnahmen als im kommenden Jahr für den Kirchenkreis – „eine gute Chance für uns, dass es ein gutes Jahr wird“, so Pfarrer Peter Liedtke, Vorsitzender des internen Finanzausschusses, am Montag bei der Herbst-Synode des Kirchenkreises im Bad Berleburger Christushaus. Abzüglich Besoldung für die Pfarrer und diverser Umlagen für Diakonisches Werk, Kitas und Kreiskirchenamt kommen rund 1,25 Millionen Euro direkt bei den Kirchengemeinden in den vier Regionen des Kirchenkreises an – die größte Summe mit rund 156 500 Euro in Bad Berleburg, die geringste mit rund 21 350 Euro in Girkhausen. Einige Gemeinden hätten allerdings „lange Gesichter gemacht“ beim Blick auf die schrumpfende Zahl ihrer Gemeindeglieder, berichtet Liedtke.
Den Synodalen nicht vorlegen konnte er den Wirtschaftsplan des Abenteuerdorfes, dessen laufender Umbau bekanntlich länger dauert als ursprünglich geplant. Ein Grund dafür: Man habe den Steuerberater gewechselt. Für 2017 geht Liedtke von einem Defizit von rund 70 000 Euro fürs Abenteuerdorf aus – auch, weil momentan die Zahl der Übernachtungsplätze niedriger liege. 2018 werde sich dieses Defizit wohl noch bei rund 7800 Euro bewegen, ehe man 2019 mit schätzungsweise rund 47 700 Euro vermutlich wieder in die Gewinnzone komme.
Banfe und Fischelbach: Fusion 2018
Rund 52 000 Euro Besoldung, vorgesehen für die derzeit vakante halbe Pfarrstelle in Feudingen, möchte der Kirchenkreis künftig für einen Gemeindepädagogen investieren – im Rahmen eines Modellprojekts „Multiprofessionalität“ samt klarer Aufgabenteilung mit dem Pfarrer.
Auch für die neue „Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal“ inklusive der bisherigen Kirchengemeinde Wunderthausen/Diedenshausen mit dann insgesamt rund 2500 Mitgliedern wird nach dem Abschied von Dr. Ralf Kötter noch ein neuer Pfarrer gesucht. „Vielleicht gelingt eine Besetzung im Sommer 2017“, hofft auf der Synode Stefan Berk, Superintendent des Kirchenkreises.
Bis Anfang 2018 auf den Weg zur Vereinigung machen wollen sich die beiden Kirchengemeinden Banfe und Fischelbach. Das haben die beiden Presbyterien jetzt beschlossen.
Jeweils mit sehr großer Mehrheit hat die Synode die neuen Fachausschüsse des Kirchenkreises besetzt, die sich um „Finanzen“, „Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik“ oder „Bildung und Erziehung“ kümmern. Für einige der Gremien ist die Mitarbeit weiterer Interessierter ausdrücklich erwünscht, lud Superintendent Berk zum Mitmachen ein.