Wittgenstein. . CDU fordert einen Regelabstand von 1000 Metern zwischen Windrädern und Wohnungen. Umzingelungs-Effekte - wie in Hesselbach - seien zu vermeiden.

  • Laut CDU soll ein neuer Teilplan einen geordneten Ausbau der Windenergie ermöglichen
  • Viel diskutiert: 20.000 Eingaben sind zum Thema Regionalplanverfahren eingegangen
  • In den meisten Kommunen in Südwestfalen gibt es Unzufriedenheiten mit dem Prozess

Das hören die Windkraftgegner in Wittgenstein gern – vor allem die Hesselbacher, die gegen eine Einkreisung durch Windräder kämpfen: Die CDU-Regionalratsfraktion möchte den „Teilplan Energie“ in Südwestfalen überarbeiten lassen.

In einer Mitteilung der Union heißt es: Ein neuer Teilplan Energie biete die Chance, einen geordneten Ausbau der Windenergie zu ermöglichen, berechtigte Einwendungen aufzunehmen, und die dringend notwendige öffentliche Akzeptanz zu erreichen, so der Vorsitzende der CDU-Regionalratsfraktion Guido Niermann. Nur so könne die Energiewende in Südwestfalen erfolgreich gestaltet werden, heißt es in einem Antrag der Christdemokraten zur Sitzung des Regionalrates am 8. Dezember.

Der neue Entwurf müsse die Zielsetzung vollständig aufgeben, in Südwestfalen 18.000 Hektar Vorranggebiete für Windenergieanlagen darzustellen, formuliert die CDU. „Wenn es das Ziel ist, eine objektive und nachvollziehbare Planung durchzuführen, kann die Größe der Flächenkulisse erst am Ende des Prozesses stehen, ansonsten ist es eine „Gefälligkeitsplanung“, heißt es dazu.

20.000 Eingaben zum Verfahren

Kein Regionalplanverfahren habe in der Vergangenheit eine derart breite öffentliche Diskussion hervorgerufen wie die aktuell diskutierte Erarbeitung des Sachlichen Teilplans Energie. „Dies dokumentieren nicht zuletzt die rund 20.000 Eingaben zum Verfahren“, heißt die Analyse.

Im Mai hatte die CDU-Regionalratsfraktion eine Umfrage unter den 59 Städten und Gemeinden Südwestfalens durchgeführt und nach deren Planungsaktivitäten im Bereich „Windkraft“ gefragt. Antwort gab es von 50 Kommunen. „Die überwiegende Zahl der Kommunen hat bereits Flächen für Windenergie ausgewiesen oder entsprechende Planungen durchgeführt. Deutlich wird allerdings auch, dass es bei den meisten Kommunen Unzufriedenheit mit dem Prozess gibt“, formuliert Regionalratsvorsitzender Hermann-Josef Droege (Wilnsdorf).

Bevölkerung besser schützen

Der Schutz der Bevölkerung und der Wohnbebauung müsse bei einer Überarbeitung mehr Beachtung finden. Die CDU fordert größere Schutzabstände und einen Regelabstand von 1000 Meter für Wohnungen im Innenbereich. Besonderer Aufmerksamkeit bedürfe die Situation von Ortsteilen mit gleich mehreren geplanten Windkraft-Vorranggebiete. „Umzingelungs-Effekte sind zu vermeiden“, heißt es dazu.

Tourismus und Wald

Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen,müsse ein modifizierter Regionalplan „Energie“ berücksichtigen, dass besondere touristisch bedeutsame Erlebnispfade und Erlebnispunkte davor geschützt werden, durch eine massive Ansiedlung von Windenergieanlagen in ihrer Nähe stark „bedrängt“ und beeinträchtigt zu werden. Der neue Regionalplan-Entwurf müsse sich auch noch einmal mit der Frage auseinandersetzen, ob und in welchem Umfang Windkraftstandorte im Wald dargestellt werden. In vielen Regionen Südwestfalens stelle der Wald eine wertvolle Kulturlandschaft dar. „Die gilt es zu schützen“.