Feudingen. . Zwei Nachbarn sind bereits zu Fall gekommen, weil der unfreiwillige Umweg zu ihren Wohnhäusern über eine rutschige Böschung führt.

  • Am Ende der Baustelle blockiert ein großer Sperrmüllhaufen den sicheren Fußweg für die Anlieger
  • Darauf regagiert die Stadtverwaltung Bad Laasphe unbürokratisch und pragmatisch
  • Einsatzfahrzeuge der Rettungskräfte kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit durch

„Bei der Tour kriegt man’s noch ans Herz!“ Der sich aufregende Rentner aus Feudingen ist Anwohner der Straße „Zum Holschenrain“. Er möchte nicht mit seinem Namen in der Zeitung stehen, aber glaubt dennoch, dass er „für mehrere Nachbarn hier oben in der Baustelle“ sprechen könne. Seit einer Woche können nämlich mehrere Anwohner wegen der Fahrbahn-Sanierung ihre Häuser nur noch auf Umwegen, teilweise durch den Keller erreichen. Und jetzt ist obendrein ein riesiger Sperrmüllhaufen an der Ecke Schlehenweg/Zum Holschenrain zum Problem geworden.

Hausrat und Mobiliar liegen nämlich seit einigen Tagen genau dort, wo sich Fußgänger durch die Baustellen-Absperrungen schlängeln konnten. Doch dann war der Weg versperrt, und als Alternative gab es nur ein rutschiges, recht steiles Böschungsufer. „Zwei Nachbarn sind dort schon gestürzt“, berichtet ein „Holschenrainer“. Die aus Sicht der Anwohner aussichtslose, aber vor allem gefährliche Situation sei am Dienstag dem Ordnungsamt der Stadt Bad Laasphe gemeldet worden, nachdem der Sperrmüllwagen unverrichteter Dinge wieder abgefahren sei. „Die haben sich das angeschaut, dann ein Foto von dem Müllhaufen gemacht und sind dann wieder abgehauen“, hat ein Feudinger die Mitarbeiter der Entsorgungsfirma beobachtet.

Freie Fahrt für Rettungskräfte

Bei Ordnungsamtsleiter Jürgen Pospichal ist die Situation tatsächlich seit zwei Tagen bekannt: „Da ist offensichtlich in kurzer Zeit alles ein wenig unglücklich zusammengekommen“, räumt Pospichal ein. Gleichzeitig kündigte er als unbürokratische und pragmatische Lösung an, dass „der Bauhof den Sperrmüll heute noch abholt und das Gelände räumt“. Das war offensichtlich mit einem großen Müllfahrzeug in dem Bereich nicht möglich gewesen. Doch nun sei zumindest den Fußgängern geholfen. Die könnten allerdings auch bei Bedarf von der Bau ausführenden Firma vor Ort eine Behelfsbrücke anfordern, erläuterte der Amtsleiter. „Da liegt es auch an der Kommunikation untereinander“.

Ob letztlich alle Sorgen der Baustellen-Anlieger ausgeräumt sind? Was ist, wenn der Rettungswagen oder die Feuerwehr dort zu einem ernsthaften Einsatz gerufen werden? Hier gibt Jürgen Pospichal als Fachbereichsleiter Zentrale Dienste, Sicherheit und Ordnung im Laaspher Rathaus eine deutliche Antwort: „Das ist alles im Vorfeld der Bauphase abgesprochen. Die Baufirma würde im Ernstfall die Einsatzfahrzeuge leiten, nachts ist der Bereich komplett im Notfall erreichbar.“

Eines jedoch habe die Stadtverwaltung bei diesem Fall gelernt, und das gibt Pospichal gern zu: „Künftig werden Anwohner von Baustellen darauf hingewiesen, dass während der Bauzeit keine Sperrmüll-Abfuhren möglich sein werden.“