Elsoff.. „Insen Laare“ in Elsoff startet mit einem Konzept, das mehr als nur „Dorfladen“ ist. Er ist Anlaufpunkt für Besorgungen und persönliche Gespräche.


Es ist ein Rundum-Angebot das den Erfolg kleiner Dorfläden ausmacht. Ein paar dringende Besorgungen ohne Fahrt in die Stadt, ein paar persönliche Worte hier und vielleicht ein Kaffee mit Freunden und Bekannten dort. Genau das will auch „Insen Laare“ in Elsoff sein, der gestern offiziell eröffnet worden ist.

„Wir haben gemerkt, es fehlt etwas“, beschreibt der Vorsitzende des Vereins Rüdiger Knebel die Stimmungslage vor zwei Jahren. Die Türen des letzten Lebensmittelgeschäftes im Ort hatte die Familie Marburger bereits vor fünf Jahre geschlossen – aus Altersgründen. Mit dem Geschäft ging ein Stück Dorfleben verloren, diese Lücke soll jetzt „Insen Laare“ schließen. „Wir wollen ein Stück Lebensqualität im Ort erhalten, einen Treffpunkt anbieten“, sagt Knebel. Mit seinem grünen Poloshirt ist er leicht als Mitglied des Trägervereins zu erkennen. Doch heute sind die Mitglieder des Arbeitskreises Dorfladen deutlich in der Unterzahl. Dicht an dicht sitzen und stehen die Menschen im Geschäft. Ein paar Frauen haben die kleine Kaffee-Ecke vor der Theke mit den Bäckereiprodukten in Besitz genommen. Genau so soll es sein.

Auf Kundenwünsche zugeschnitten

„Made in Elsoff“: Die Stoffbeutel aus dem Dorfladen
„Made in Elsoff“: Die Stoffbeutel aus dem Dorfladen © Lars-Peter Dickel | WP






Auch an der Kasse ist Betrieb. Dafür sorgt auch das Angebot. Es ist zwar überschaubar, aber vieles wichtige finden die Kunden hier. „Wir haben keine 35 Sorten Kaffee, sondern nur zwei“, sagt Reiko Welker, „aber dafür haben wir auch ein Wunschliste“. Jeder Kunde kann eintragen, was ihm fehlt, oder auch Verbesserungsvorschläge hineinschreiben. Den Warengrundstock bilden heimische Produkte. Die Metzgereien Bätzel aus Wunderthausen und Bernhard aus Hatzfeld liefern Wurst, die Hatzfelder Bäckerei Glöser die Backwaren. Dazu kommt Bier der Brauerei Bosch – Die Heimatzeitungen Westfalenpost und Westfälische Rundschau gehören auch dazu.

Ein Regal mit Kunstwerken der Alertshäuserin Anke Althaus-Aderhold sticht aus dem Warenangebot heraus: „Das wird unsere regionale Ecke“, erläutert Knebel. Im Regal darunter finden sich Eier eines örtlichen Anbieters und heimischer Honig. Auch das Obst der Streuobstwiese des Heimatvereins könnte hier schon im kommenden Jahr zum Beispiel als Marmelade angeboten werden.

Auch ein Paketshop samt Briefmarkenverkauf wird kommen und über eine Annahmestelle für eine Textilreinigung wird nachgedacht, so Knebel.

Zwei Jahre nach der ersten Idee und den aufwändigen Renovierungen haben die gut 20 Aktiven des Arbeitskreises Dorfladen im Verein gut zu tun – auch ehrenamtlich hinter der Ladentheke. „Aber unser Ziel ist es schon, dass wir künftig Personal auf 400-Euro-Job-Basis bezahlen können“, sagt Thomas Haberzettel vom Verein.