Erndtebrück. Die Kosten für die Müllentsorgung betragen rund 550 000 Euro. Diese Summe müsse über Gebühren auch wieder hereingeholt werden, sagt die Gemeinde.
- Die Kosten für die Biotonne sollen kräftig steigen
- Bis zu 30 Euro mehr pro Jahr stehen zur Diskussion
- Beim Restmüll bleibt die Erhöhung moderat
. Die Erndtebrücker müssen sich für 2017 womöglich auf höhere Gebühren für Rest- und Biomüll-Entsorgung einstellen. Außerdem sollen sich einige Regeln ändern. Um dies politisch zu entscheiden, ist für den morgigen Mittwoch eine Sondersitzung des Rates angesetzt (öffentliche Sitzung ab 18.30 Uhr im Rathaus Talstraße, Ratssaal).
Konkret hat die Gemeinde für 2017 drei Varianten durchgerechnet – und empfiehlt den Politikern jene, bei der 30 Prozent der Kosten für die Bioabfall-Entsorgung über die Standard-Gebühr für die Restmüll-Tonne abgerechnet werden. Bei einer Abrechnung mit genauer Zuordnung der Entsorgungskosten zu den Gefäßen würden die Restmüll-Gebühren nur geringfügig, die für die Biotonne mit etwa 30 Euro dagegen deutlich steigen. Zum Vergleich: In Bad Berleburg und Bad Laasphe liegen die Restmüll-Gebühren deutlich niedriger, die für den Bioabfall deutlich höher als in Erndtebrück. Einen Vorteil in der Quer-Finanzierung über die Restmüll-Tonne sieht die Gemeinde darin, dass auch Eigenkompostierer oder Nutzer der Grünabfall-Sammelstelle am Bauhof, die ohne Biotonnen auskommen wollen, dennoch an den Kosten für die Bioabfall-Entsorgung beteiligt werden. Zugleich sei es ein Anreiz, sich vielleicht doch noch an die Biotonne anzuschließen.
Die jährlichen Kosten für die Entsorgung von Rest- und Biomüll beziffert die Gemeinde auf insgesamt rund 550 000 Euro. Diese Summe müsse über Gebühren auch wieder hereingeholt werden, um „kostendeckend“ arbeiten zu können. Zurzeit stehen rund 2400 Restmüll- und 2200 Biomüll-Behälter auf Erndtebrücker Grundstücken. Zwischen 2012 und 2016 waren die Gebühren für die Restmüll-Behälter leicht, aber stetig gesunken. Beim Biomüll pendelten sie um die 60 Euro für den 120-Liter-Behälter und um 120 Euro für das 240-Liter-Gefäß.
Ferner legt die Gemeindeverwaltung dem Rat eine neue Abfallentsorgungssatzung zur Beratung vor. Sie verweist dabei auf einige neue gesetzliche Vorgaben, die hier berücksichtigt seien. Außerdem habe sich eine Überarbeitung angesichts der aktuellen Neuausschreibung der Entsorgungsleistungen unter privaten Anbietern angeboten.