Siegen-Wittgenstein. . Der Kreis Siegen-Wittgenstein stellt sein Programm zum 200-jährigen Jubiläum vor. Den Fokus legen die Verantwortlichen auf das regionseigene Profil.
- Breit gefächertes Programm zu „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“
- Start des Programms ist der kommende November
- Hervorhebung des regionsspezifischen Profils
Zu einem neuen Selbstbewusstsein und einem geschärften Profil in der Innen- und Außendarstellung soll das Programm zu „200 Jahre Kreise Siegen und Wittgenstein“ der Region verhelfen. Statt auf Berieselung des Publikums liegt der Schwerpunkt auf Aktivierung und Einbindung der Bevölkerung. Es startet offiziell Anfang November und erstreckt sich bis zu den Sommerferien 2017, soll aber darüber hinaus deutliche Wirkung haben.
Besonderheiten
„Oft wird ein Jubiläum gefeiert, weil es ein historisches Datum gibt. Das allein wäre uns aber doch etwas zu wenig gewesen“, sagt Landrat Andreas Müller. „Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um uns die Stärken und Besonderheiten der Region bewusst zu machen.“ Ein entscheidender Aspekt sei die Vielfalt. „Wir sind einer der wenigen Kreise in Deutschland, der eine Großstadt innerhalb seiner Grenzen hat“, erläutert Müller. Dem stünden ländliche Gegenden und viel Natur gegenüber, außerdem „sind wir eine führende Industrieregion“. Es sei hier möglich, „morgens auf dem Rothaarsteig zu wandern und abends ins Apollo-Theater zu gehen oder ein Konzert der Philharmonie zu besuchen“.
Aus zwei Kreisen wird einer
Die Jubiläumsfeierlichkeiten laufen offiziell im November an. Als Stichtag für die 200-Jahre-Marke ist allerdings der 1. Juni 2017 angesetzt.
Am 1. Juni 1817 wies Preußen nämlich dem Regierungsbezirk Arnsberg den Kreis Siegen zu. Für den Kreis Wittgenstein war das einige Monate zuvor schon geschehen. Die Zusammenlegung zum Kreis Siegen-Wittgenstein erfolgte zum 1. Januar 1975.
Wettbewerb
Zur 200-Jahr-Feier gibt es den Slogan „Siegen-Wittgenstein – echt vielfältig“. Die Hervorhebung des spezifischen Profils, die Betonung eines Markenkerns ist keine Kosmetik, sondern soll Marktwert herausstreichen. „Wir stehen im Wettbewerb der Regionen um Menschen und Investitionen – und müssen uns nach außen gut verkaufen“, sagt der Landrat mit Verweis auf den demografischen Wandel. „Wir müssen für uns werben, wenn wir auf Dauer erfolgreich sein wollen“.
Botschafter
Während etwa die Automobilindustrie Millionen-Etats für Marketing habe, müsse der Kreis mit geringen finanziellen Möglichkeiten auskommen. „Dafür haben wir 280 000 Menschen, die als Botschafter auftreten können.“
Der Siegen-Wittgensteiner neige oft zur Zurückhaltung, wenn es darum gehe, sich positiv über seine Heimat zu äußern. „Dazu braucht es ein wenig Anstoß“, sagt Müller, „und den möchten wir geben. Man kann stolz auf Siegen-Wittgenstein sein, wir haben wahnsinnig viel zu bieten.“