Erndtebrück. Fraktionschef Grebe fordert in einem Antrag zum nächsten Bauausschuss, die Anlieger der Berliner Straße für die Sanierung nicht finanziell zu belasten.
- Fehlende Informationspolitik im Vorfeld kritisiert
- Hang könnte schon bald mächtig ins Rutschen kommen
- Neubepflanzung, Sicherungsnetze und Stützmauer angeregt
Fast kahl geschoren liegt er da, der Hang zwischen der Berliner Straße oberhalb und dem Gelände der künftigen Park-and-Ride-Anlage hinter dem Erndtebrücker Bahnhof unterhalb. Nächste Woche wird er wohl noch einmal Thema im Erndtebrücker Ausschuss für Bauen und Gemeinde-Entwicklung sein. Jedenfalls hat die FDP-Fraktion dazu einen Antrag gestellt – Stichwort „Verkehrssicherheit der Berliner Straße im Bereich der Bahnböschung“.
Darin bittet FDP-Fraktionschef Heinz Georg Grebe die Gemeindeverwaltung, über erste Ergebnisse einer Prüfung zur Standfestigkeit des Hangs zu berichten. Diese Prüfung hatte der Erndtebrücker Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung Anfang Oktober beschlossen. Dabei ist es aus Sicht der FDP „von besonderem Interesse, wie sich die Verwaltung die im Zusammenhang mit der Sicherung der Bahnböschung möglicherweise notwendige Sanierung der Berliner Straße vorstellt“.
Gefahr durch Starkregen
Es könne jedenfalls nicht sein, so Grebe im Gespräch mit unserer Zeitung, die Sanierung der Berliner Straße aufgrund des womöglich schon seit längerem instabilen Hangs vorwiegend den Anliegern dort anzulasten – etwa, indem die Gemeinde einfach den regulären Ausbau der Wohnstraße nach Kommunalabgabengesetz (KAG) anstrebe und die Anlieger für den Großteil der Baukosten zur Kasse bitte. Und das sehe man wohl auch im Rathaus mittlerweile so.
Tagesordnung steht noch nicht fest
Die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Gemeinde-Entwicklung am kommenden Mittwoch, 26. Oktober, findet ab 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Erndtebrücker Rathauses, Talstraße, statt.
Eine Tagesordnung für den öffentlichen Teil steht derzeit noch nicht fest. Ob der Antrag der FDP im Verlauf der Sitzung auch tatsächlich Thema sein wird, ist noch offen.
Überhaupt hätte man die Anlieger im Vorfeld besser über das Vorhaben rund um den P & R-Platz informieren sollen, findet Grebe – etwa in einer Bürgerversammlung. Und die Anlieger seien ja auch nicht grundsätzlich gegen eine Durchforstung des Hangs gewesen, jedoch nicht für einen Kahlschlag, wie er sich jetzt präsentiere. Ziel müsse es nun sein, „den Anliegern endlich Sicherheit zu geben“.
Grebe befürchtet, dass schon ein einziges Starkregen-Ereignis den kahlen Hang mächtig ins Rutschen bringen könne – bis hinunter auf das Gelände der P & R-Anlage. Er erwartet, dass der Hang nun schnellstens wieder bepflanzt oder durch Netze stabilisiert wird und ihn idealerweise eine neue Mauer vom Gelände abgrenzt.
Die Neubepflanzung der Böschung werde im Übrigen auch von den Anliegern der Berliner Straße gefordert, so Grebe. Wie bereits berichtet, plant die Gemeinde noch im laufenden Jahr mit dem Ausbau der P & R-Plätze hinter dem Bahnhof zu beginnen.
Keine Antwort aus dem Rathaus
Eine Stellungnahme aus dem Erndtebrücker Rathaus zum Thema ist derzeit offenbar nicht zu bekommen. Die Beantwortung der Fragen unserer Redaktion sei „aufgrund urlaubsbedingter Abwesenheit der zuständigen Mitarbeiter“ frühestens Anfang nächster Woche möglich, hieß es.