Wittgenstein/Berlin. .
Während einer viertägigen Gedenkstättenfahrt des Kompetenzzentrums für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein erfuhren jetzt in Berlin 25 Jugendliche ganz viel über verschiedenen Facetten der deutschen Geschichte. Auch das Mitarbeiter-Team Thomas Lindner, Isabell Hiltscher, Maja Linde, Dana Lindner und Simon Spies war mit dabei.
Als es am frühen Freitagmorgen losging, gab es große Erwartungen unter den Teilnehmern, von denen viele Berlin noch nie gesehen hatten. Nach rund sieben Stunden Busreise begaben sich direkt alle in das Museum unter dem Holocaust-Mahnmal, natürlich erst, nachdem jeder die beeindruckenden Stellen fotografisch festgehalten hatte. Die Jugendlichen waren schockiert über die neu gewonnenen Erkenntnisse zum Holocaust und befanden das Museum für äußerst interessant.
Danach wurde Berlin von einer Gästeführerin bei einer Bustour mit vielen Sehenswürdigkeiten wie dem Konzerthaus gezeigt und sich so ein grober Überblick verschafft. Den Abend ließ die Gruppe nach einer Andacht – wie jeden Abend – gemeinsam ausklingen.
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Am Samstag besuchte die Gruppe auf Einladung des heimischen CDU-Abgeordneten Volkmar Klein den Bundestag. Die Jugendlichen hörten einen interessanten Vortrag und durften danach noch die Kuppel besichtigen. Danach hatten die Wittgensteiner Zeit, Berlin auf eigene Faust zu erkunden. Am Abend ging die Gruppe gemeinsam essen und wollte danach die im Rahmen von „Berlin leuchtet“ schön angestrahlten Gebäude anschauen. Dies fiel jedoch aufgrund starken Regens wortwörtlich ins Wasser.
Rundgang durch das jüdische Viertel
Der darauffolgende Tag begann mit einer Führung durch das jüdische Viertel Berlins, bei der den Mitarbeitern sowie den Teilnehmern, die angehende Mitarbeiter der kirchlichen Jugendarbeit sind, viel Wissenswertes über das jüdische Leben berichtet wurde, unter anderem auch, wie ein Jude sich koscher rasiert. Eine Synagoge wurde ebenfalls vorgestellt.
Da allen nach dem vielen Laufen der Magen knurrte, wurde gemeinsam beim Mexikaner um die Ecke gegessen. Als alle satt waren, machten sich die Jugendlichen auf zum DDR-Museum, in dem sie selbst erleben konnten, wie es war, ausgespitzelt zu werden oder in einer Plattenbauwohnung zu leben. Abends machten sich die jungen Leute schick, denn ein gemeinsamer Besuch des Friedrichstadt-Palastes war geplant: Am Ende des Abends waren sich alle einig, dass sie eine großartige Show mit phantastischen Kostümideen von Jean-Paul Gaultier gesehen hatten.
Stasi-Knast im Blickpunkt
Der Montag als letzter Tag kam für viele zu schnell. Doch es gab ja noch genug Programm: Die Gruppe wurde durch das ehemalige DDR-Staatssicherheits-Gefängnis Hohenschönhausen geführt, was ein krasses Erlebnis für alle war. Die Beklommenheit war deutlich zu spüren. Anschließend gab es Gelegenheit, an der berühmten „East-Side-Gallery“ mit ihren Graffitis entlang zu laufen und dort etwas zu trinken und zu essen. Jeder machte ausgiebig Fotos. Außerdem besuchte die Gruppe am Abend als Abschluss zusammen die Berliner Zentralveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit.
Letztendlich gab es viele positive Rückmeldungen über die Gedenkstättenfahrt. Die Mitarbeiter waren sich einig, dass sie mit einer großartigen Gruppe Berlin besucht hatten und auch die Teilnehmer fanden den Ausflug in die Metropole sehr spannend: „Es war eine tolle Erfahrung, man hat viel gesehen, viel erlebt. Neue Menschen kennengelernt und an Dingen teilgenommen, die man sonst vielleicht nie erlebt hätte“, resümierte beispielsweise Lilly Kreutzer.