Bad Laasphe. . Die neue Senioren-Wohnanlage in der ehemaligen Lahnklinik wächst. Am Montag unterzeichneten Bauträger und Diakonie den Kooperationsvertrag.

  • Bürgermeister lobt: Neue Nutzung für Lahnklinik zum richtigen Zeitpunkt
  • Investoren und Diakonisches Werk halten an 1. April 2017 als Eröffnungsdatum fest
  • Schon viele Anfragen von Bewohnern und Mitarbeitern des AWO-Seniorenheims

Es ist ein gutes Zeichen für Bad Laasphe. Die ehemalige Lahnklinik an der Sebastian-Kneipp-Straße ist komplett eingerüstet. Gerade werden die dreifach verglasten Fenster eingebaut. Die Bauarbeiten für die neue „Wohnanlage Lahnblick“ laufen – hier sollen schon im kommenden Jahr Senioren einziehen. Darunter wohl auch Bewohner des Fritz-Heinrich-Seniorenzentrums der AWO „Auf der Pfingstweide“, das zum 31. März 2017 dicht gemacht werden soll.

Sowohl die Stadt Bad Laasphe als auch das Diakonische Werk Wittgenstein, das sich in der Wohnanlage um die Versorgung der Mieter bis hin zur Altenpflege kümmern wird, haben derzeit reichlich Anfragen. Insbesondere für das Betreute Wohnen sei die Nachfrage groß, sagt Hans-Ulrich Burk, Geschäftsführer der BG-Haus Bauträger GmbH aus Dautphetal.

Allein drei Millionen Euro für energetische Sanierung

Dank umfassender energetischer Sanierung – neue Fenster, Wärmedämmung – werde man die Heizkosten für das Objekt Sebastian-Kneipp-Straße 22 wohl von 120 000 Euro auf unter 35 000 Euro pro Jahr senken könen, so Hans-Ulrich Burk von der BG-Haus Bauträger GmbH.

Allein für diese Sanierung habe man mit rund drei Millionen Euro kalkuliert, so Burk – bei rund sechs Millionen Euro „Gesamt-Invest“.

Übrigens: Die Wohnanlage solle an das Fernwärme-Netz angeschlossen werden, das derzeit in der Bad Laaspher Altstadt mit Fördergeldern entsteht, so Architekt Siegfried Fey.

Es sei schön, dass man von einem Projekt für Senioren-Wohnen in Bad Laasphe hier etwas Konkretes hört, freut sich Bad Laasphes Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann. Endlich gebe es für die alte Lahnklinik eine neue, zuverlässige Nutzung – und das „genau zum richtigen Zeitpunkt“.

Am geplanten Eröffnungsdatum 1. April 2017 wollen die Investoren und das Diakonische Werk, die gestern offiziell ihren Kooperationsvertrag unterzeichneten, festhalten. Das betont Thomas Dörr, Geschäftsführer des Diakonischen Werks in Wittgenstein. Kurz vor dem Start werde es noch einen Tag der offenen Tür geben, um die neue Wohnanlage der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Doch auch in der aktuellen Bauphase hat der Bad Laaspher Architekt Siegfried Fey einiges zu berichten. Nach dem Kauf der Immobilie im Dezember 2014 mache man etwas aus dem Gebäude, dessen Zustand sich „im vertretbaren Rahmen“ gehalten habe. Laut Fey entstehen 50 barrierefreie Miet- und Eigentumswohnungen zwischen 14 und 100 Quadratmetern. Hinzu kommen eine Tagespflege mit 18 Plätzen sowie eine Wohngemeinschaft für zwölf Menschen mit 24-Stunden-Betreuung. Und: „Wir überlegen, noch eine zweite WG zu eröffnen“, so Dörr – „für Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf.“

Kein vollwertiges Seniorenheim

Geplant sind ferner mehrere Praxisräume für Anbieter im Bereich Gesundheit. Sowohl die Bad Laaspher Fußpflegerin Doris Fischer als auch Prof. Dr. Said Moshref-Dehkordy, Arzt, Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologe, hätten hier bereits großes Interesse bekundet, freut sich Fey. Die Diakonie wird mit Büroräumen und einem Besprechungsraum einziehen. Das Haus selbst soll eine Anbindung an den Bad Laaspher Bürgerbus bekommen.

Derweil gebe es viele Anfragen von Beschäftigten des AWO-Seniorenzentrums, die gern in der Wohnanlage mitarbeiten wollten, berichtet Heike Philippzig, Diakonie-Teamleiterin Bad Laasphe. Man suche ohnehin ständig neues Personal, ergänzt Thomas Dörr.

Was die neue Wohnanlage allerdings nicht sei, so die Initiatoren: ein vollwertiges Seniorenheim mit stationärer Pflege und Betreuung. Vielmehr wollen die Projektpartner mit dem „Lahnblick“ die Idee verwirklichen, dass Menschen in diesem Haus alt werden – Pflege-Leistungen bei Bedarf zubuchbar.