Birkelbach. .
„Noch ist das Thema Lernstörung ein Tabuthema“, sagt einer, der es wissen muss. Das war mit ein Grund, warum Andreas Machenheimer einen Art runden Tisch im Christlichen Jugenddorf bei Birkelbach etablieren möchte, allerdings steht der endgültige Name dieses Zusammenschlusses noch nicht fest. Interessierte sind stets willkommen.
Es geht primär um Legasthenie und um Dyskalkulie, also um die Rechenschwäche. Seit sieben Jahren arbeitet er als Lerntherapeut, und in dieser Zeit hat er so einiges festgestellt: „Jede Geschichte hat seinen eigenen Weg.“ Standortleitung Anke Bremmer ergänzt: „Sechs Jahre wurde die Lerntherapie über das CJD in Olpe angeboten, seit Anfang dieses Jahres läuft das Angebot über Birkelbach.“
67 Kinder in Betreuung
Aktuell werden in der Einrichtung 67 Kinder und Jugendliche betreut, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu Hause wohnen können. In dieser Zahl sind auch unbegleitete Jugendliche aus Krisenländern sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der CJD-Außengruppen enthalten. Hinzu kommt noch die ehemalige Erndtebrücker Feuerwache, die in eine Außenwohngruppe verwandelt wird. Diese Arbeiten sollen im November abgeschlossen werden.
Andreas Machenheimer arbeitet unterdessen zusammen mit den Kindern und trainiert Rechenoperationen im unteren Bereich, die zudem sehr häufig wiederholt werden. Einfaches Rechnen. Um Mengen begreifbar zu machen, werden auch schon Säckchen gepackt.
Konzentrationsspiele
Die Stunde beginnt oft mit Konzentrationsspielen. Was geübt werden soll, das hängt auch von der Tagesform der Heranwachsenden ab. Er möchte sie natürlich nicht überfordern, 50 bis 60 Minuten pro Woche werden veranschlagt. Insgesamt betreut Andreas Machenheimer 23 Betroffene, drei davon werden vom CJD betreut. Die Altersspanne reicht von acht bis 24 Jahre. Es leiden allerdings nicht nur die Kinder und Jugendlichen. „Bis sie zu uns kommen, haben die Eltern schon einen langen Weg zurück gelegt“, weiß Andreas Machenheimer aus Erfahrung. Und noch etwas ist in der jüngeren Vergangendeutlich geworden: Der Bedarf an dieser Lerntherapie wird immer größer, hat Hauschefin Anke Bremmer ausgemacht.