Erndtebrück. . Bei den Bauvorbereitung der P+R-Anlage am Erndtebrücker Bahnhof wurde der Hang von Gestrüpp und Bäumen befreit. Das könnte dramatische Folgen haben.

  • Heinz-Georg Grebe (FDP) wirft dem Erndtebrücker Rat vor, einen entscheidenen Fehler gemacht zu haben
  • Der Hang zwischen der Berliner Straße und dem Erndtebrücker Bahnhof könnte zur Gefahr werden
  • Bei den P+R-Plätzen müsse auch die Hangsicherheit berücksichtigt werden, kritisiert Bürgermeister Gronau

„Der Rat hat einen entscheidenden Fehler gemacht!“ Mit dieser starken Behauptung hat der Erndtebrücker FDP-Fraktionsvorsitzende Heinz-Georg Grebe die Aufmerksamkeit auf seiner Seite. Grebe beklagt, dass der Hang zwischen der Berliner Straße und dem künftigen Park-Ride-Parkplätzen am Erndtebrücker Bahnhof zu einer Gefahr für die Autofahrer werden könnte. Bislang war die Bahn als Eigentümer der Fläche für die Verkehrssicherungspflicht zuständig. Jetzt liegt die bei der Gemeinde Erndtebrück. „Die Bahn wird sich gefreut haben, die freuen sich heute noch...“, schätzt Grebe.

Im Zuge der Bauvorbereitung der Parkplatzanlage wurde der Hang durchforstet und von Gestrüpp und Bäumen befreit. Für Grebe sieht dies eher nach „Kahlschlag“ aus. Nachteil: „Bei einem Starkregenereignis wird der Hang weggespült.“ Deshalb fragt sich der Kommunalpolitiker, ob die Standfestigkeit überhaupt noch gegeben ist. Denn im schlimmsten Fall könne ja auch die unmittelbar an der oberen Hangkante gelegene Berliner Straße abrutschen. Bürger sollen Grebe angesprochen haben. Hintergrund ist, die Gemeinde soll Anlieger bereits angeschrieben haben und eine Sanierung nach KAG-Anteil in Höhe von 35/65 Prozent angekündigt haben. „Die fragen sich zurecht, was haben wir denn mit dem Hang zu tun?“, wettert Grebe.

Fördermittel und Zuschüsse sollten ausgeschöpft werden

Der Hang am Bahnhofsgelände in Erndtebrück ist potenziell abgängig. Das könnte zum Problem für die in diesem Fall links anliegende Berliner Straße werden.
Der Hang am Bahnhofsgelände in Erndtebrück ist potenziell abgängig. Das könnte zum Problem für die in diesem Fall links anliegende Berliner Straße werden. © Britta Prasse

Bürgermeister Henning Gronau (SPD) sieht die Gemeinde als Eigentümer in der Verkehrssicherungspflicht und entgegnet, dass in der Planung für den Bau der P+R-Parkplätze auch die Hangsicherung enthalten sei. Auch sein Amtsvorgänger Karl Ludwig Völkel (SPD) unterstreicht dies und erinnert daran, Fördermittel und Zuschüsse für eine solche Maßnahme voll auszuschöpfen.

Antje Laues-Olerstdorf (ebenfalls SPD) ist dennoch verärgert über den Kahlschlag. „Bewuchs fördert doch die Standfestigkeit.“ Das sieht auch Karl-Willi Flender (FDP) so und erinnert an die von ihm als Förster für Erndtebrücks Grünflächen immer schon geforderte Bewirtschaftung nach einem Dauerwaldprinzip. Ohne den Schutz durch lebende Gehölze „ist die Straße schneller weg, als wir gucken können.“

Neben der Hangsicherung haben die Büsche und Bäume am Hang auch Schallschutzfunktion für die Häuser der Berliner Straße übernommen. „Jetzt hören die jede Zugansage und auch das Säubern der Züge nachts“, erläutert Heinz Georg Grebe die Beschwerden über ein ständiges „Piep, Piep, Piep“.

Die Gemeinde will jetzt den Zustand des Hangs und die Verkehrssicherung prüfen.