Alertshausen. .
Im und rund ums Dorfgemeinschaftshaus in Alertshausen gab’s am Sonntag viel zu bestaunen. Der Alertshäuser Strickclub hatte zur Herbst-Ausstellung eingeladen. Zehn Frauen treffen sich seit 2009 an jedem Donnerstagabend für zwei Stunden zum gemeinsamen Handarbeiten, „immer von 19 bis 21 Uhr“, erzählt Clubmitglied Karin Zacharias. Früher gingen die Frauen im Winter abends zur „Spinnstube“, jetzt ist der Strickclub angesagt.
Eine reichliche Auswahl an ganz unterschiedlichen Dingen konnte am Sonntag gekauft werden – natürlich alles mit dem Prädikat „selbstgemacht“. Da fand sich natürlich die große Auswahl der gehäkelten und gestrickten Dinge: Schals, Mützen, Handschuhe und Ponchos standen ebenso zum Verkauf wie Deckchen, Topflappen und Schlüsselanhänger. Und natürlich jede Menge selbstgestrickter Strümpfe.
Kürbissen ein Gesicht geben
Ein besonderer Hingucker: die Alertshäuser „Wollmöpse“. Dabei wird ein Paar Strümpfe zusammengewickelt im Glas angeboten – eben wie Rollmöpse. Wilhelmine Husch, liebevoll von Karin Zacharias als „unsere Oberstrickerin“ bezeichnet, hatte diese Idee. Ferner war Honig vom Hobby-Imker im Angebot – und noch so manche andere selbstgemachte Leckerei.
Wilhelmine Husch hatte einen Erntewagen vor der alten Schule liebevoll mit Strohballen, Herbstblumen und Kürbissen gestaltet. „Ich mache so etwas sehr gerne“, erzählt sie. „Außerdem habe ich, seit ich Rentnerin bin, jetzt etwas mehr Zeit. Die übrigen Mitglieder arbeiten ja noch – und so habe ich halt vieles übernommen.“ Und das mit Erfolg.
Ihr Bruder Rolf ist aus dem hessischen Haine angereist und zeigt auf dem früheren Schulhof, wie Weidenkörbe geflochten werden. Mit Früchten aus Wilhelmines Züchtung werden an einem anderen Platz bei Anke Althaus-Aderhold Kürbis-Gesichter geschnitzt. Sie ist auch für die sogenannte Kinderspiel-Ecke verantwortlich und zeigt außer dem Kürbis-Schnitzen dort den Kindern, was mit Wolle und Fäden so alles gemacht werden kann.
Draußen ist ein kleiner Markt aufgebaut. Herbstkränze von Wilhelmine Husch stehen hier zum Verkauf, an einem anderen Stand können Bilder in Brandmalerei erstanden werden. Beeindruckend ist auch die kleine Verkaufsausstellung von Michael Hoffmann aus Alertshausen: Äste und kleinere Stämme hat er umgearbeitet zu Flaschen- oder Gläserhaltern. Eine bearbeitete Wurzel bietet einen besonderen Blickfang und ist durchaus als Skulptur geeignet.
Klöppeln zur Entspannung
In der alten Schule zeigt Ingeborg Müller, wie geklöppelt wird. Für den Zuschauer sieht das filigrane Muster sehr kompliziert aus. „Für mich ist das Entspannung“, meint Müller.
Wilhelmine Husch und Sandra Weller setzen sich ab und zu an die Spinnräder und zeigen den Gästen, wie Wolle von Hand gesponnen wird. Die übrigen Strickclub-Mitglieder kümmern sich derweil ums leibliche Wohl der Gäste. Die frisch gebackenen Waffeln dürften an diesem Tag ebenfalls ein Verkaufsschlager sein. „Für das kleine Alertshausen haben wir doch vieles auf die Beine gestellt“, meint Husch abschließend. Und hier kann jeder Besucher wohl nur zustimmen.