Bad Berleburg. . Die Verbandsmitglieder wählten den Schwarzenauer mit großer Mehrheit. Dagegen noch nicht beschlossene Sache: die Fusion der Ortsvereine.
- Nachfolger des zurückgetretenen Dietmar Beuter aus Wingeshausen steht fest
- Persönliche Glückwünsche vom Landrat
- Heiko Becker und Tim Bernshausen stellen sich als Kandidaten für den Bundestag vor
Der SPD-Stadtverband Bad Berleburg hat einen neuen 1. Vorsitzenden: Unter den Augen von Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller wurde Bodo Hüster, Ortsvorsteher in Schwarzenau, am Samstag mit großer Mehrheit der 22 stimmberechtigten Mitglieder im Hof Klingelbach als Nachfolger des zurückgetretenen Dietmar Beuter aus Wingeshausen bestimmt.
„Ich danke Euch allen für Euer Vertrauen. Natürlich nehme ich die Wahl sehr gerne an“, verkündet Hüster zufrieden – und plädiert für die anschließende Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden für Ulrike Dirkmann, die „als stellvertretende Fraktionsvorsitzende essenziell für die interne Kommunikation der SPD in Wittgenstein sei“. Auch die anwesenden Genossen um den Berleburger SPD-Fraktionsvorsitzenden Bernd Weide schenken Dirkmann ihr Vertrauen und bestätigen die Bad Berleburgerin ebenso im Amt wie Sandra Peiser aus Wingeshausen als Geschäftsführerin. Den letzten Baustein des reformierten Vorstandes bildet Iris Gerstmann aus Girkhausen, die Hüster nach 16 Jahren als Kassenwart ablöst.
Weder Zerschlagung noch Zensur
Größte Herausforderung der kommenden Monate ist für den Stadtverband sowie die vier Ortsvereine der SPD die Entscheidung über eine mögliche Fusion zu einem einzigen großen Ortsverein. Die Zusammenlegung sei übrigens „noch keine beschlossene Sache“, betont Bodo Hüster. „Es obliegt den Ortsvereinen, ob und mit wem sie fusionieren möchten. Es muss Einigkeit herrschen.“, erklärte Hüster.
Landrat zieht Besuch in Berleburg Bochum vor
Landrat Andreas Müller hatte „die Wahl zwischen dem Landesparteitag in Bochum und der Jubilar-Ehrung in Bad Berleburg“, so dass ihm die Entscheidung „leicht gefallen sei“.
Bei seiner „ersten Jubilarenehrung überhaupt“ forderte Müller Engagement, um „der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken“. Jede Partei trage „Verantwortung, sich demokratisch zu positionieren“.
Für ihre langjährige Treue wurden zudem Hans Schmidt (50 Jahre), Siegfried Rath, Andreas Graf, Dietmar Beuter, Ernst Heinrich Schneider, Rainer Breuer, Michael Sittler, Herbert Feige (alle 40 Jahre), Martin Kringe, Friedrich Wilke und Sandra Wied (10 Jahre) geehrt.
Dirk Jung, Vorsitzender des Ortsvereins Raumland, und Karl-Heinz Bender, Vorsitzender des Ortsvereins Eder- und Elsofftal, signalisierten bereits ihr Wohlwollen gegenüber dem Vorschlag des Stadtverbandes, allerdings möchten auch sie erstmal die Abstimmungen innerhalb ihrer Vereine abwarten. „Ich sehe vorab keine Probleme. Aber ich möchte auch betonen, dass sich letztlich alle Mitglieder in einer neuen Satzung wiederfinden sollten“, sprach Jung jedoch auch eine Forderung an. Fraktionschef Bernd Weide beschwichtigte und erklärte, dass weder „eine Zerschlagung der Vereine noch eine Zensur der Mitbestimmung“ das Ziel sei. Vielmehr gehe es um eine „Befreiung vom Formalismus sowie die Erfüllung aller personellen Posten“. Die Arbeit in den Gebieten könne natürlich „voll und ganz ortsgebunden bleiben“, so Weide weiter. Die Abstimmungen innerhalb der Vereine wird in den kommenden Monaten durchgeführt.
Außerdem stellten sich mit Heiko Becker und Tim Bernshausen zwei der drei Kandidaten für die Nachfolge Willi Brases als heimischer Bundestagsabgeordneter des Kreises Siegen-Wittgenstein den Sozialdemokraten vor. Die dritte Kandidatin, Silke van Doorn, ließ sich aufgrund einer Parallelveranstaltung entschuldigen.
Becker thematisierte das leidige Wittgensteiner Problem der Verkehrsanbindung und Infrastruktur, für dessen Ausbau er sich ebenso einsetzen wolle wie für die Themen der gerechten Bildung und die Herausforderungen des Demographischen Wandels in Wittgenstein. Bernshausen sprach neben der großen Diskrepanz der Bildungsprogramme in Deutschland auch den verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Geldern an, die innerhalb der Kreise, Städte und Kommunen gerechter und zukunftsfähiger verteilt werden sollten.
An diese Thematik knüpfte auch Bernd Weide in seinem Bericht Ratsfraktion an, in dem er das Sportstätten-Entwicklungskonzept erwähnte: „Wir müssen den Kosten und der Demografie gerecht werden, so dass eine sinnvolle und nutzenorientierte Planung entsteht. Aber wir sind auf einem guten Weg.“ Ähnlich verlaufe es auch bei der brisanten Thematik rund um die Windkraft: Er könne sich an „kein Thema erinnern, das so emotional diskutiert wurde, wie dieses“, so Weide – und dennoch müsse man „alle Argumente und Anträge sorgfältig prüfen“. Allerdings seien „populistische und unwissende Aussagen, wie sie teils in den Sitzungen vorgetragen werden, nicht zu ertragen“.
Als weitere Aufgaben der Sozialdemokraten stehen zudem die Durchsetzung eines Schüler- und Auszubildenden-Tickets in NRW, die wirtschaftliche Prüfung des Nutzens eines Siegerland-Flughafens sowie weitere Integrationsmöglichkeiten der Flüchtlinge an. „Wir sind in allen drei Fällen optimistisch, dass wir auch weiterhin ergebnisorientiert arbeiten können“, erklärte Geschäftsführerin Sandra Peiser.