Alertshausen/Elsoff. . Sollte die Gemeinde nach allen notwendigen Beschlüssen und Genehmigungen wie angedacht zum 1. Januar 2017 entstehen, könne die neue Pfarrstelle dafür in den ersten Monaten des nächsten Jahres ausgeschrieben werden, schätzt Berk.
- Versammlung der Lukas-Gemeinde in Alertshausen
- Superintendent plädiert für Zusammenschluss mit Wunderthausen/Diedenshausen
- Zusammen knapp unter der Pfarrstellen-Grenze von 2500 Gemeindegliedern
Zur geplanten Vereinigung der beiden evangelischen Kirchengemeinden Wunderthausen/Diedenshausen und „Lukas“ gibt es mittlerweile einen Beschluss: Das Lukas-Presbyterium spricht sich einstimmig dafür aus. Erst am Montag hatten etwa 50 Besucher das Thema lebhaft bei einer Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus Alertshausen von der Lukas-Kirchengemeinde diskutiert und viele Fragen gestellt.
In der Versammlung hatte Stefan Berk als Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein unterstrichen, wie notwendig eine Entscheidung für Wunderthausen/Diedenshausen mit ihren 735 Gemeindegliedern sei. Für eine Pfarrstelle, die im Jahr über den Daumen 100 000 Euro koste, seien in Wittgenstein jedenfalls 2500 Gemeindeglieder nötig. Dazu passt, dass die Lukas-Gemeinde derzeit rund 1800 Mitglieder zählt.
Spielraum reicht aus
Doch: Was passiert, wenn sich zu viele Wunderthäuser und Diedenshäuser nicht mitnehmen lassen? Stefan Berk sagte zu, dass der Kirchenkreis da immer noch einen Spielraum habe. Auch wenn es am Ende nur 2300 oder 2400 Gemeindeglieder seien, dann bedauere er das zwar, aber er garantiere trotzdem, dass die Gemeinde dann ihre Pfarrstelle ausschreiben könne.
Sollte die Gemeinde nach allen notwendigen Beschlüssen und Genehmigungen wie angedacht zum 1. Januar 2017 entstehen, könne die neue Pfarrstelle dafür in den ersten Monaten des nächsten Jahres ausgeschrieben werden, schätzt Berk – sobald sich dafür das neue Leitungsgremium formiert habe. Binnen eines halben Jahres könne sie besetzt werden, wenn sich ein Bewerber, eine Bewerberin finde.
Hier berichtet Berk von Erfahrungen, die der Kirchenkreis derzeit mit Stellenausschreibungen macht – weil es vielen Menschen nicht attraktiv scheine, aufs Land zu ziehen. In diesem speziellen Fall sieht der Superintendent jedoch einen wichtigen Pluspunkt: Durch die gute, konzentrierte, zukunftsweisende Arbeit von Pfarrer Dr. Ralf Kötter mit dem Ziel, als Kirche das Leben im Sozialraum zum Besseren mitzugestalten, sei die Lukas-Kirchengemeinde sehr bekannt in der Evangelischen Kirche von Westfalen und darüber hinaus. Das könnte die Pfarrstellen-Besetzung leichter machen.
Dialog mit Kritikern
Damit aber sei es nicht getan, machte Lukas-Presbyter Rainer Womelsdorf in der Versammlung deutlich, denn: Die eigentliche Arbeit der Vereinigung beginne erst, wenn juristisch alles in trockenen Tüchern sei, weil das Zusammenwachsen von allen Beteiligten gestaltet werden müsse.
Eine andere Frage aus der Versammlung an den Superintendenten: Wie man denn die Menschen mitnehmen wolle, welche die Vereinigung so vehement ablehnten? Er werde gern noch einmal zwei Stunden mit den Kritikern diskutieren, gab Berk zurück – aber er wolle nicht, dass eine Entscheidung erneut vertagt werde: „Es tut mir leid um jedes Gemeindeglied – aber es kann sein, dass Menschen zurückbleiben.“
2500 Gemeinde-Mitglieder sind für eine Pfarrstelle notwendig. Wenn die beiden Kirchengemeinden möglichst geschlossen, die Vereinigung eingehen, wird diese Zahl auf jeden Fall erreicht.