Alertshausen. . Die geplante Fusion der beiden evangelischen Kirchengemeinden Die­denshausen/Wundert­hausen und „Lukas“ zu einer ganz neuen Gemeinde sorgt weiterhin für heiße Diskussionen.

  • Neue Kirchengemeinde ist zum 1. Januar das Ziel
  • Vereinigung zwischen Diedens-/Wunderthausen und „Lukas“ geplant
  • Viele Gemeindemitglieder sind weiterhin gegen die Fusion

Eine Vereinigung der beiden evangelischen Kirchengemeinden Die­denshausen/Wundert­hausen und „Lukas“ zu einer ganz neuen, die dann „Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal“ heißen könnte – das soll bis zum 1. Januar 2017 das Ziel sein. Während der Unmut darüber in der kleineren Gemeinde von beiden nach wie vor groß ist, vermittelt die Lukas-Kirchengemeinde die Botschaft an den Nachbarn: Wir möchten in der Sache gerne auf Euch zugehen – und mit Euch auf Augenhöhe eine Lösung finden.

Kritik an der geplanten Fusion gab es kaum auf der Lukas-Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus Alertshausen, geleitet von Superintendent Stefan Berk. Martina Dienst aus Diedenshausen erinnerte daran, dass es „schon einmal 170 Unterschriften für die Vereinigung“ gegeben habe. Doch die hätten damals im Presbyterium vor Ort leider kein Gehör gefunden. Zugleich kritisierte sie, dass die Gegner der Vereinigung „bei uns immer sehr laut schreien“ – dann aber nicht diskutieren wollen, wenn es darauf ankommt. Wie neulich in Wunderthausen, als ein Teil der Gottesdienst-Besucher der anschließenden Versammlung zum Thema aus Protest fernblieb.

Fehlendes Presbyterium bedauert

„Wir haben den Prozess der Vereinigung schon einmal durchgemacht“, so Bodo Hüster, Ortsvorsteher Schwarzenau – 2006, als Schwar­zenau und Elsoff fusionierten. Doch sei man damals „mit offenen Augen aufeinander zugegangen“. Das Signal jetzt müsse sein: „Ihr braucht keine Angst zu haben – wir wollen uns auf Augenhöhe begegnen.“

Es sei schade, bedauert der Schwarzenauer Otto Marburger, dass bei den Wahlen vergangenen Februar das Presbyterium für Diedenshausen/Wundert­hausen nicht zustandegekommen sei. Bekanntlich mit der Folge, dass stattdessen erneut ein Bevollmächtigten-Gremium eingesetzt wurde, das als Institution nun schon seit 2014 vor Ort aktiv ist. Grund: Für ein echtes Presbyterium, welches dann auch über die Vereinigung hätte entscheiden können, fehlten in der Kirchengemeinde schlicht ausreichend Kandidaten. Kann die Vereinigung überhaupt noch an irgendeinem Veto scheitern? Tatsache sei, so Stefan Berk: Über das aktuelle Bevollmächtigten-Gremium, besetzt mit drei Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes, entscheide in dieser Sache nun im Grunde der Kirchenkreis für Diedenshausen/Wundert­hausen. Das sei „nicht schön“, so der Superintendent – aber „besser, als gar nicht zu handeln“. Und dies nicht zuletzt mit Blick auf die inzwischen vakante Lukas-Pfarrstelle nach dem Weggang von Dr. Ralf Kötter und künftigen Gemeinden mit mindestens 2500 Mitgliedern als Ziel. Genehmigungen durch das Landeskirchenamt und die Bezirksregierung Arnsberg sollten reine Formsache sein.

Eine der letzten Fragen aus dem Publikum: Wie nun als Lukas-Kirchengemeinde umgehen mit der Ablehnung aus Diedenshausen/Wunderthausen? „Ich kann Sie nur alle bitten, sich auf den Weg einzulassen“, sagt Superintendent Stefan Berk. Dabei könne in den beiden bisherigen Kirchengemeinden im Übrigen auch vieles erhalten bleiben.