Bad Berleburg. .
- Max Freiherr von Elverfeldt greift Johannes Remmel und die Grünen an
- Vertreter der Grundbesitzer wettert gegen „ideologische“ Naturschutzpläne
- Gastredner nutzt Holzmarkt als Forum für Kritik an Gesetzentwürfen
Deutliche Worte: In vier Thesen hat Max Freiherr von Elverfeldt mit einer aus seiner Sicht verfehlten rot-grünen Umweltpolitik in Düsseldorf abgerechnet. Der Vorsitzende des Verbandes Familienbetriebe Land und Forst NRW war als Gastredner zum Wittgensteiner Holzmarkt in Bad Berleburg eingeladen worden. Und der 52-Jährige zielte mit seinem Vortrag vor allem auf den grünen Teil der Landesregierung und Umweltminister Johannes Remmel.
Der Vertreter der Land- und Forstwirte nannte Remmels Politik ideologisch und politisch motiviert: „Die Grünen betreiben eine Naturschutzpolitik, die auf Utopien beruht.“ Das städtische Klientel der Partei habe eine bestimmte Vorstellung vom Leben auf dem Lande und wolle diese mit staatlicher Lenkung durchsetzen, lautet eine These des Freiherrn von Elverfeldt. Seine zweite These knüpft daran an. Durch „staatliche Bevormundung“ werde die Kompetenz von Land- und Forstwirten, Jägern, Fischern und Imkern beiseite gewischt. Als Beispiel führt der Mann vom Niederrhein neben dem umstrittenen Ökologischen Landesjagdgesetz, den ebenso kritisierten Landesentwicklungsplan und das bevorstehende neue Landesnaturschutzgesetz an.
Letzteres hat es dem Land- und Forstwirt besonders angetan. Er kritisiert, dass das Land NRW plane, 15 Prozent seiner unversiegelten Flächen in Naturschutzgebiete umzuwandeln, und damit das von der Bundesregierung geforderte Maß um 50 Prozent zu überschreiten. Von Elverfeldt befürchtet dazu die Reglementierung, dass ein Forstwirt nicht mehr entscheiden dürfe, welche Bäume auf seinen Flächen gepflanzt werden. Douglasie und Küstentanne beispielsweise seien für den Klimawandel bestens gerüstet, sollten aber als fremde Arten nicht gepflanzt werden. In solchen Regelungen sieht er seine dritte These, des Eingriffs in das vom Grundgesetz geschützte Eigentumsrecht verwirklicht. „Die Bauern wollen sich doch dem Wettbewerb stellen, aber die Politik muss sie dabei unterstützen“, fordert der Gastredner.
Seine letzte These lautet, dass die grüne Umweltpolitik zu stark auf Naturschutzverbände setze und so das Gleichgewicht aus Naturschutz und Naturnutzern verschiebe. Dies sieht Freiherr von Elverfeldt in geplanten stärkeren Mitspracherechten für NABU oder BUND verwirklicht. Freiherr von Elverfeldt schloss mit den Worten, dass „Naturschutzpolitik nichts für politische Modetrends“ ist.
Und Forstdirektor Johannes Röhl bedankte sich bei dem von der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer eingeladenen Politiker und schloss sich mit der Aufforderung an die Zuhörer an, sich dem Waldbauernverband anzuschließen: „Wer still im Kämmerlein sitzt, hat die Chance, etwas zu verändern, vertan.“