Erndtebrück. .
Drastisch sinkende Schülerzahlen in Erndtebrück? Davon kann in Grundschule und Realschule derzeit nicht die Rede sein. Im Gegenteil: „Wir haben jetzt 332 Schüler – sieben mehr als noch im Schuljahr 2015/16“, berichtete am Mittwochabend im Ausschuss für Schule und Jugend etwa die Leiterin der Realschule, Darjana Sorg.
Dabei hätten die Prognosen 2011 mit nur 286 Schülern für den Start ins neue Schuljahr noch ganz anders ausgesehen. 17 sogenannte „Seiteneinsteiger“ mit Migrationshintergrund zusätzlich haben die Schülerzahl ebenfalls verändert.
Personell richte sich die Realschule auf den neuen Förderbedarf ein. Drei Kollegen hätten bereits Unterrichtsstunden in „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) gegeben, so Sorg, eine Kollegin bilde sich gerade per Fernstudium für eine Funktionsstelle als DaZ-Fachkraft weiter.
Sei man bislang vorwiegend mit Sprachanfängern zum Lernen per Programm an den Computer gegangen, stehe jetzt eher die 1:1-Betreuung für Fortgeschrittene in den Klassen im Vordergrund. Auf jeden Fall wolle man all diesen Schülern mindestens den Abschluss des neuen Hauptschulzweiges vermitteln, betont Sorg. Einer der Schüler habe nach einem erfolgreichen Praktikum bereits eine Ausbildungsstelle als Mechatroniker bei einem Erndtebrücker Autohaus in Aussicht.
Die Grundschule zählt seit Schuljahresbeginn 239 Schüler – drei weniger als noch 2015/16. Schulleiter Thorsten Denker berichtet von derzeit 29 Schülern mit Migrationshintergrund, darunter drei Aussiedler – und 16 Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Das Lehrerkollegium sei im Übrigen „überaus engagiert“, lobt Denker – insbesondere mit Blick auf die Flüchtlingskinder, die im Regel-Unterricht dabei sind. Allerdings nicht, ohne zum Beispiel von einem der ehrenamtlichen Sprachpaten mindestens einmal in der Woche gefördert zu werden. Neue Paten seien übrigens herzlich willkommen.
Im Sommer seien von insgesamt 62 Viertklässlern allein 44 zur Realschule gewechselt, so Denker. Die aktuelle 4. Klasse habe sogar 71 Schüler.