Bad Berleburg/Fredensborg.
- Fredensborgring und Wittgensteiner Kunstgesellschaft besuchen Dänemark
- 43-köpfige Delegation wird fröhlich empfangen
- Besondere Ehrung für Herta und Günther Hirschhäuser
Als 43 Wittgensteiner Bürger, darunter 14 Künstlerinnen und Künstler, am späten Sonntagabend wieder in Bad Berleburg ankamen, hatten sie eine viertägige Reise in Bad Berleburgs dänischer Partnerstadt Fredensborg hinter sich, die wohl für alle mit tiefen Eindrücken verbunden bleiben wird. Der Berleburg Klubben in Fredensborg hatte ein begeisterndes Programm zusammengestellt.
Gleich zu Beginn am Donnerstagabend begrüßte Fredensborgs Bürgermeister Thomas Lykke Pedersen die Reisegruppe in den Räumen des Segelclubs am Esrum See und freute sich gemeinsam mit Ole Holde, Vorsitzender des Berleburg Klubben, und Christian de Jonguieres, Vorsitzender des Städtepartnerschafts-Komitees, über die deutschen Gäste. Passend dazu sorgte der Sonnenuntergang für wechselndes Licht und eine wunderschöne Atmosphäre über dem Esrum-See. Ein herzliches „Scål!“ eröffnete das Abendessen mit typischen dänischen Fischspezialitäten.
Museumsbesuche
Besuche im weltbekannten Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk sowie im Dänischen Seefahrtmuseum in Helsingør standen am Freitag auf dem Programm. In der Bibliothek in Fredensborg-Humlebæk wartete am Nachmittag Kis Bonde, Vorsitzende des Kunstforeningen for Humlebæk og Omegn (Kunstverein für Humlebæk und Umgebung), um gemeinsam mit einigen deutschen und dänischen Künstlerinnen und Künstlern die Ausstellung der Wittgensteiner Kunstgesellschaft unter dem Titel „Kunst over grænser – Kunst über Grenzen“ aufzubauen. Insgesamt zeigen 14 Wittgensteiner Kunstschaffende 56 verschiedene künstlerische Arbeiten aus den Disziplinen Malerei, Grafik, Bronzeplastik, Fotografie sowie Porzellanmalerei und Nassfilzen.
Herta und Günther Hirschhäuser sind Pioniere der Städtepartnerschaft
Nach ausgiebigen Spaziergängen durch den Park von Schloss Fredensborg und den Barockgarten von Schloss Frederiksborg in der benachbarten Stadt Hillerød hatten die Gastgeber zu einem Festabend in das Lindenhaus, an Werktagen als kommunales Tageszentrum für Senioren genutzt, in Fredensborgs Fußgängerzone eingeladen – und hatten für einen weiteren überraschenden Höhepunkt gesorgt. Herta und Günther Hirschhäuser aus Bad Berleburg wurden zu Ehrenmitgliedern des Berleburg Klubben ernannt. Ole Holde wies in seiner Laudatio auf die jahrzehntelangen Verdienste von Herta und Günther Hirschhäuser um die deutsch-dänische Freundschaft hin – und überreichte den beiden eine Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft sowie ein Geschenk. Beide gehören mit zu den Gründungsmitgliedern des Fredensborg-Rings.
Günther Hirschhäuser hatte bis März 2012 in unterschiedlichen Positionen insgesamt 43 Jahre aktiv im Vorstand mit gearbeitet; davon mehr als 25 Jahre als 2. Vorsitzender. Herta Hirschhäuser hat den Fredensborg-Ring ebenfalls durch etwa 40 Jahre Vorstandsarbeit begleitet und war über Jahrzehnte hinweg als Kassiererin für die Finanzen des Vereins verantwortlich. Unzählige Male waren beide in diesen Jahren in Fredensborg zu Besuch oder hatten dänische Gäste in Bad Berleburg betreut. Herta und Günther Hirschhäuser zeigten sich tief bewegt von der Ehrung und durften mit Ellen Jacobsen eines der Gründungsmitglieder des Berleburg Klubben begrüßen.
Der Freitagabend war dann wieder dem geselligen Teil der Reise gewidmet. Am Hafen von Sletten empfing der Berleburg-Klubben die deutschen Gäste im Haus Strandlyst zum Abendessen. Von der Hafenmole aus ging der Blick über den nur wenige Kilometer breiten Öresund auf die benachbarte Küste von Schweden.
Der Samstag sollte in Fredensborg ein Tag der Höhepunkte werden – ein erster: die Eröffnung der Kunstausstellung „Kunst über Grenzen“ in der Bibliothek in Humlebæk. Sie war für den Vormittag geplant. Kis Bonde, Vorsitzende des Kunstvereins für Humlebæk, konnte viele Gäste begrüßen und freute sich über die Präsentation der Ausstellung. Auch Fredensborgs Bürgermeister Thomas Lykke Pedersen hatte es sich nicht nehmen lassen, die Vernissage zu besuchen. In ihrem Grußwort hob Kis Bonde das Verbindende der Kunst zwischen den Nachbarländern Deutschland und Dänemark hervor.
Die Reihe konsequent fortgesetzt
Der Vorsitzende der Wittgensteiner Kunstgesellschaft, Wolfgang Völker, dankte den dänischen Gastgebern für die Einladung und der Stadt Fredensborg für die Unterstützung der Ausstellung. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass Kunstschaffende mit zu den ersten gehörten, die Brücken zwischen Fredensborg und Bad Berleburg gebaut und die Freundschaft gefestigt haben. So habe der Berleburger Künstler Professor Otto Schmethüsen bereits 1972 seine Bilder in der Bibliothek in Humlebæk ausgestellt. Mit dieser Ausstellung werde die Reihe von Kunstausstellungen konsequent weiter fortgesetzt. „Wir haben uns mit Freunden getroffen, mit denen wir gemeinsam etwas unternommen und erlebt haben – und gemeinsame Erlebnisse haben die Verbindung immer wieder gestärkt“, so Wolfgang Völker. Christian de Jonguieres, Vorsitzender des Städtepartnerschafts-Komitees, zeigte sich begeistert von der Ausstellung. Der Name der Ausstellung „Kunst über Grenzen“ sei wohlgesetzt.
Keine Bewegung ohne Kunst
„Wenn wir uns in die Malerei vertiefen, bekommen wir das Verständnis, dass wir nicht allein auf der Welt sind, sondern Rücksichten auf spannende Kulturen über die Grenzen nehmen müssen. Kultur ist ein wesentlicher Teil unserer Gesellschaft. Ohne Kunst und Kultur über die Grenzen gibt es keine Bewegung vorwärts“, sagte Christian de Jonguieres in seiner Rede. Während der Vernissage wurden alle Reden sowohl in die dänische als auch in die deutsche Sprache übersetzt. Die Ausstellung wird noch bis zum 29. September zu sehen sein.
Am Sonntagmorgen musste Abschied genommen werden. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der dänischen Freunde werden den Gästen aus Bad Berleburg unvergessen bleiben.