Schameder. . Der Rohstoff Holz fürs Pelletwerk im Indu-Park Wittgenstein kommt nachweislich aus nachhaltiger Waldwirtschaft. Ein wichtiges Signal an die Kunden.

  • Weltweit agierender „Wald-TÜV“ kümmert sich auch um Produkte aus Holz
  • Zertifizierung in Erndtebrück „äußerst problemlos“ verlaufen
  • Neue Lieferanten beim Holzeinkauf von NRW Pellets willkommen

Jetzt ist es amtlich: Das Pelletwerk im interkommunalen Industriepark Wittgenstein bei Schameder setzt Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung ein. Deshalb gab’s gestern für die NRW Pellets GmbH als Betreiber ganz offiziell ein Zertifikat nach den Standards der PEFC, einer Art weltweit agierender „Wald-TÜV“, der sich aber auch um Produkte aus Holz kümmert – wie eben die Pellets.

Was das bedeutet, erläutert bei der Übergabe vor Ort Prof. Dr. An­dreas W. Bitter, Vorsitzender PEFC Deutschland. Die zertifizierten Produkte müssen nachweislich aus einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. Das Siegel garantiert verwendete Rohstoffe aus Wäldern, in denen
nicht mehr Holz geschlagen wird als nachwächst,
regelmäßig aufgeforstet wird,
Artenvielfalt erhalten bleibt und
der Wald in seiner Funktion als natürlicher Schutz von Gewässern, Böden und Klima gestärkt wird.

Jahresproduktion reicht für 25 000 Haushalte

Im Pelletwerk Wittgenstein können jährlich bis zu 120 000 Tonnen Qualitätspellets lose oder in Säcke verpackt hergestellt werden – genug, um etwa 25 000 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme zu versorgen.

Bis zu 220 000 Tonnen holzartige Biomasse werden im Werk jährlich für die Produktion benötigt. Im Wesentlichen eingesetzt wird Säge-Restholz, ergänzt um Rundhölzer aus der Region, die etwa wegen optischer Mängel wertlos für die Möbelindustrie sind. So ergeben sich für die regionale Forstwirtschaft zusätzliche Absatzchancen.

Mit 7,3 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche – und das sind immerhin rund zwei Drittel der deutschen Wälder – ist PEFC (Internet: www.pefc.de) nach eigenen Angaben auch in Deutschland die größte unabhängige Institution für die Sicherung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und die bedeutendste Waldschutz-Organisation. Und mit mehr als zwei Dritteln liege der Anteil bezogen auf Wittgenstein wohl noch etwas höher, schätzt Prof. Bitter – Privatwälder inklusive.

Im Erndtebrücker Pelletwerk sei die Zertifizierung „äußerst problemlos“ verlaufen, berichtet Annette Skipiol, Geschäftsführerin der Stuttgarter Zertifizierungsgesellschaft Alko-Cert. Und die Einhaltung der Standards in der natürlich ebenfalls nachhaltigen Produktion werde regelmäßig durch unabhängige Gutachter überprüft.

Öko-Vorteil dank Kraftwerk nebenan

Ein deutlicher Öko-Vorteil im Pellet-Produktionsprozess: Die dafür nötige Wärme kommt aus dem Biomasse-Heizkraftwerk gleich nebenan. Hier werden Restholz aus dem Wald und Holz aus der Landschaftspflege verwertet, um neben der Wärme auch rund 28 000 Megawattstunden Strom pro Jahr für das öffentliche Netz zu produzieren. Das Biomasse-Heizkraftwerk gehört der RWE International SE Gruppe, das Pelletwerk wird von der NRW Pellets GmbH betrieben, einer 100-prozentigen Tochter der Gruppe.

„Mit der PEFC-Zertifizierung können wir unser nachhaltiges Handeln nun auch nachweisen“, erklärt NRW Pellets-Geschäftsführerin Sandra Silva Riaño. „Gerade für unsere Kunden, die sich mit Holzpellets bewusst für eine umweltfreundliche Heizmethode entschieden haben, spielt die nachhaltig einwandfreie Herkunft des Holzes eine entscheidende Rolle.“

Ein großer Teil des Rohstoffs für die Pellet-Produktion stamme aus Siegen-Wittgenstein, versichert Silva Riaño. Und den benötigten Rest kaufe man von Lieferanten aus der weiteren Umgebung zu, so Mathias Geisler, bei NRW Pellets für den Holzeinkauf zuständig.

Wer sind am Ende die Kunden fürs fertige Produkt? Laut Silva Riaño Städte und Gemeinden, Indus­triebetriebe, aber auch viele Privatleute. Etwa 25 Prozent der Erndtebrücker Produktion gehen in den Brennstoff-Handel, werden zum Beispiel in Baumärkten verkauft.

Übrigens: Wer Holz an das Pelletwerk in Erndtebrück liefern möchte, kann sich direkt an Mathias Geisler vom Holzeinkauf bei NRW Pellets wenden: 0152/5453246, E-Mail: mathias.geisler@nrwp.de